Anlässlich des Globalen Infrastrukturforums 2016, das heute zu seiner ersten Sitzung in Washington D.C. zusammentritt, versammeln sich erstmalig führende Vertreter der multilateralen Entwicklungsbanken (Afrikanische Entwicklungsbank, Asiatische Entwicklungsbank, Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Europäische Investitionsbank, Interamerikanische Entwicklungsbank, Neue Entwicklungsbank und Weltbank-Gruppe) sowie Entwicklungspartner und Vertreter der G20-, der G24- und der G77-Gruppe, um die Verfahren der multilateralen Zusammenarbeit zu stärken und so weltweit die Umsetzung von Infrastrukturvorhaben zu verbessern. Das Forum wird in enger Absprache mit den Vereinten Nationen organisiert. Nach der Sitzung wird eine Erklärung des Vorsitzenden herausgegeben, die die nächsten Schritte dieser beispiellosen Zusammenarbeit erläutert.
Das Forum ist im Auftrag der Konferenz über den Aktionsplan von Addis Abeba zur Entwicklungsfinanzierung tätig, der helfen soll, die Infrastrukturlücke zu schließen, um so einen wesentlichen Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) zu leisten. In diesem Kontext bemüht sich das Forum um eine bessere Abstimmung und Koordinierung der Partner bei gleichzeitiger Respektierung der vielfältigen Konzepte, politischen Ansätze und Verfahren, um die Entwicklung nachhaltiger, gut zugänglicher und robuster Infrastrukturanlagen für Entwicklungsländer zu erleichtern. Das Forum findet jährlich statt, wobei die einzelnen multilateralen Entwicklungspartner reihum die Gastgeberrolle übernehmen.
Infrastrukturanlagen spielen eine entscheidende Rolle für Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Armutsbekämpfung. In Entwicklungsländern stellt die Verbesserung des Zugangs zu Basisinfrastruktureinrichtungen dabei weiterhin eine große Herausforderung dar: Mindestens 663 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Jahr 2025 werden 1,8 Milliarden Menschen in Gebieten mit absoluter Wasserknappheit leben. 60 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Internetzugang. Weltweit leben 1,2 Milliarden Menschen immer noch ohne Strom. Mindestens ein Drittel der weltweiten Landbevölkerung ist bei schlechtem Wetter mangels witterungsunabhängiger Straßen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Schließung dieser Infrastrukturlücke erfordert stärkere Investitionsbemühungen einschließlich einer wirksameren Mobilisierung von Privatinvestitionen und der Verbesserung von Leitungsstrukturen, Kapazitäten und Effizienz, um die bereits für Infrastrukturvorhaben vorgesehenen Mitteln wirkungsvoller einzusetzen.
Bereits in der Vergangenheit haben die multilateralen Entwicklungsbanken bei der Direktfinanzierung von Projekten und der Mobilisierung von Privatkapital erfolgreich zusammengearbeitet und ihre Kapazitäten und Kenntnisse im Infrastrukturbereich ausgebaut, beispielsweise bei der globalen Infrastrukturfazilität, dem internationalen Infrastrukturunterstützungssystem, dem PPP Knowledge Lab, der PPP Days-Konferenz, Infrascope und dem PPP-Zertifizierungsprogramm.
In seiner Erklärung betont der Vorsitzende, dass die multilateralen Entwicklungsbanken und die Entwicklungspartner im Sinne der Ziele des Forums entschlossen sind, bei der Stärkung der Projektvorbereitung, der Förderung von Finanzierungsmöglichkeiten, der Nutzung gemeinsamer Grundsätze und der Förderung kompatibler und wirksamer Konzepte sowie der Verbesserung des Daten- und Informationsaustauschs zusammenzuarbeiten. Im Rahmen des Globalen Infrastrukturforums 2017 werden die diesbezüglichen Fortschritte überprüft.
Die vollständige Erklärung des Vorsitzenden wird am Ende des Forumstreffens veröffentlicht und kann unter https://pppknowledgelab.org/global-infrastructure-forum-2016 abgerufen werden.