Das UCL (University College London) hat ein Darlehen über 280 Millionen Pfund Sterling mit der Europäischen Investitionsbank vereinbart, um ihre Standorte Bloomsbury und UCL East auszubauen. Es ist der höchste Betrag, den die EIB jemals zuvor einer Universität geliehen hat.
Das Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren dient der Finanzierung des umfangreichen Programms zur Modernisierung und zum Ausbau der historischen Gebäude des Bloomsbury-Campus in London-Mitte und der Errichtung des neuen Standorts UCL East am Queen Elizabeth Olympic Park in Ost-London.
Die Hochschule investiert 1,25 Milliarden Pfund Sterling über einen Zeitraum von 10 Jahren zur Umsetzung ihres Programms für den Wandel des UCL (Transforming UCL). Dabei sollen Einrichtungen an den zwei Standorten sowie weitere Projekte in London gebaut und umgebaut werden, damit Lehre und Forschung der Universität von Weltrang wachsen können und ein studentenzentriertes dynamisches Umwelt geschaffen wird.
Es handelt sich um das größte Investitionsprogramm des UCL seit dem Bau seines ursprünglichen Campus. Gleichzeitig ist es eines der größten Projekte, die im Hochschulsektor des Vereinigten Königreichs durchgeführt werden.
Die Projekte in Bloomsbury umfassen die Sanierung und den Ausbau der renommierten Bartlett School of Architecture, in der nahezu 1 000 Mitarbeiter und Studierende Platz finden sollen, und den Bau eines neuen Studierendenzentrums, mit dessen Bau dieses Jahr begonnen wurde. Die Investitionen in den Bloomsbury-Campus werden auf etwa 740 Millionen Pfund Sterling veranschlagt.
Als das Investitionsprogramm vor fünf Jahren veröffentlicht wurde, war bereits klar, dass einem weiteren Wachstum in Bloomsbury Grenzen gesetzt sind. 2014 gab die Hochschule deshalb die Errichtung eines zweiten Campus – UCL East – bekannt. Dieser Standort am Queen Elizabeth Olympic Park wird Teil eines weitergefassten Bildungs- und Kulturviertels (Olympicopolis) sein.
Die Planung von UCL East folgt einem grundlegend neuen Modell, bei dem der Hochschulcampus in ein Viertel eingebettet und gegenüber einer Zusammenarbeit mit Unternehmen aufgeschlossen ist.
Der neue Campus wird interdisziplinäres UCL-Know-how in Bereichen wie Kreativität und Sachkultur, künftige Global Cities, Ingenieurstudiengänge mit experimentellen Lehrmethoden und öffentliche Lehre und Forschung zusammenbringen, darunter das UCL Centre for Access to Justice. Der erste Abschnitt von UCL East soll im Hochschuljahr 2019/2020 eröffnen.
Der Darlehensvertrag wurde offiziell während eines Besuchs von Jonathan Taylor, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, beim UCL unterzeichnet. Das Darlehen folgt auf eine Beteiligung von 25 Millionen Pfund Sterling des Europäischen Investitionsfonds (EIF) am neuen UCL-Fonds für Technologie. Der EIF ist Bestandteil der EIB-Gruppe und stellt kleinen und mittleren Unternehmen in ganz Europa Risikokapital bereit.
Professor Michael Arthur, Präsident und Provost des UCL, sagte: „Das UCL ist stolz auf seine Lehre und Forschung von Weltrang. Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank wird uns bei der Umsetzung unserer ehrgeizigen Wachstumspläne unterstützen, die Einrichtungen für unsere Studierenden verbessern und es unseren Wissenschaftler erlauben, ihre wichtigen globalen Forschungsaufgaben weiterzuführen. Unsere Investitionen in die Standorte Bloomsbury und UCL East sind umfangreich. Sie werden es uns in den nächsten Jahrzehnten ermöglichen, unsere Tätigkeit fortzusetzen und unser auf 20 Jahre angesetztes Strategieprogramm UCL 2034 umzusetzen.“
Der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank Jonathan Taylor sagte: „Die Europäische Investitionsbank unterstützt die eindrucksvollen und ehrgeizigen Entwicklungspläne des UCL, die die Forschung von Weltrang stärken, die Lehreinrichtungen und das Studentenleben verbessern und zur Errichtung eines neuen Campus in Stratford führen werden. Dieses 30-jährige Darlehen über 280 Millionen Pfund Sterling ist die bislang größte EIB-Unterstützung für die Investitionen einer europäischen Universität und zeigt das Engagement der EIB für die Stärkung der nationalen und internationalen Rolle führender Hochschulen. Die EIB unterstützte im Vereinigten Königreich mehr Hochschulinvestitionen als in jedem anderen Land und stellte hier in den vergangenen sechs Jahren mehr als 2,1 Milliarden Pfund Sterling für Investitionen in 30 Hochschulen bereit.“
Jim O’Neill, Handelssekretär im britischen Finanzministerium, erklärte: „Die Förderung der britischen Universitäten von Weltrang ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg unserer Wirtschaft. Die von der Bank der EU bereitgestellten Finanzierungsmittel – der höchste Betrag, den die EIB jemals zuvor einer Universität gewährt hat – unterstützen den Wandel der zwei Standorte des UCL. Das Darlehen über 280 Millionen Pfund Sterling trägt zum Wachstum der weltweit führenden Forschungs- und Lehreinrichtungen bei und baut dabei auf den Investitionen im zweistelligen Millionen-Pfund-Bereich auf, die das UCL bereits vom Europäischen Investitionsfonds erhalten hat. Es ist ein Paradebeispiel für die Vorteile, die Gelder der Europäischen Investitionsbank bei der Förderung führender Hochschulen im Vereinigten Königreich bringen können.“
Seit 2010 vergab die Europäische Investitionsbank mehr als 2,1 Milliarden Pfund Sterling an 30 Hochschulen für deren Wandel überall im Vereinigten Königreich. Dazu zählen neue Hochschulgelände in Swansea und Belfast, Spitzenforschungseinrichtungen in Oxford und Edinburgh, das neue Technologie- und Innovationszentrum von Weltrang an der Universität Strathclyde und neue Forschungs- und Lehreinrichtungen in Newcastle, Birmingham, Hull und Lincoln.
Im vergangenen Jahr stellte die EIB im Vereinigten Königreich 5,6 Milliarden Pfund Sterling bereit und damit den höchsten Betrag seit 1973, dem Beginn ihrer Tätigkeit in dem Land. Insgesamt wurden damit Investitionen von fast 16 Milliarden Pfund Sterling im Vereinigten Königreich unterstützt, die Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, der Modernisierung von Stromübertragungsleitungen, Erneuerbare-Energien-Projekten und der Wasserinfrastruktur zugutekamen.
Allein in London stellte die Europäische Investitionsbank an Kunden des öffentlichen und des privaten Sektors in den vergangenen zehn Jahren mehr als 7,3 Milliarden Pfund Sterling für Projekte in den Bereichen Verkehr, Bildung, sozialer Wohnungsbau, Wasser, Energie, Gesundheit und Stadterneuerung bereit sowie zusätzliche Mittel im Rahmen von Programmen für das gesamte Vereinigte Königreich.