Die Panamakanal-Behörde hat heute den erweiterten Panamakanal mit zwei der weltweit größten Schleusen – ein von der Europäischen Investitionsbank (EIB) mitfinanziertes Projekt – offiziell eröffnet. EIB-Vizepräsident Roman Escolano nahm an den Feierlichkeiten teil.
Dank der neuen Schleusen ist der Kanal durch die mittelamerikanische Landenge für noch größere Schiffe passierbar, die zwischen Häfen in Asien, Amerika und Europa verkehren. Bis zu seinem Ausbau machten Schiffe von und nach Europa rund 12 Prozent des Verkehrsaufkommens auf dem Panamakanal aus. Die Route ist für den Handel zwischen Europa und der Westküste Amerikas sowie einem Teil Asiens sehr günstig. Nach der Verbreiterung und Vertiefung des Kanals wird dieser Anteil höchstwahrscheinlich steigen.
Zusammen mit anderen internationalen Finanzierungsinstitutionen gehört die Bank der EU zu den wichtigsten Geldgebern für die Arbeiten am Panamakanal. Für das gigantische Bauvorhaben werden derzeit fast 30 000 Arbeitskräfte beschäftigt.
Auf der Eröffnungsveranstaltung in Panama erklärte EIB-Vizepräsident Roman Escolano: „Die Eröffnung des Kanals, der zu unseren Vorzeigeprojekten in Mittelamerika gehört, bestätigt mich in meiner Überzeugung, dass die Europäische Investitionsbank beim Aufbau von Infrastruktur in dieser Region eine wichtige Rolle spielt. Nach dem Ausbau des Kanals, der nun zwei der weltweit größten Schleusen hat, dürfte der Seeverkehr deutlich zunehmen. Dadurch wird der Handel mit der Europäischen Union noch effizienter. Ich bin stolz, dass die EIB mit ihrem Darlehen von 500 Millionen US-Dollar zum erfolgreichen Abschluss dieses Projekts beitragen konnte.“
Das EIB-Darlehen an die Panamakanal-Behörde wurde im Rahmen des Finanzierungsmandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV) bereitgestellt. Dieses Darlehen war die fünfte Finanzierung der EIB in Panama. Insgesamt hat die Bank 753 Millionen Euro für Projekte in diesem mittelamerikanischen Land vergeben.
Die Bank ist seit 1993 in Asien und Lateinamerika tätig und hat bisher drei Darlehensmandate umgesetzt. Im Rahmen des aktuellen Außenmandats für Lateinamerika, das den Zeitraum 2014–2020 abdeckt, kann die EIB bis zu 2,3 Milliarden Euro für Projekte bereitstellen, die den Aufbau wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Infrastruktur fördern, dem Klimaschutz dienen und die Entwicklung des einheimischen Privatsektors – vor allem KMU – unterstützen.