Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichnete heute einen Finanzierungsvertrag über 40 Millionen Euro für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Großraum Nicosia sowie einen weiteren Vertrag über 15 Millionen Euro für die Finanzierung von Vorhaben für den Hochwasserschutz in Larnaca. Damit bekräftigte die Bank der EU ihre Unterstützung für Projekte in Zypern.
Die beiden Vereinbarungen wurden heute feierlich in Anwesenheit des zyprischen Finanzministers Harris Georgiades, des für Operationen in Zypern zuständigen EIB-Vizepräsidenten Jonathan Taylor und des zyprischen Ministers für Landwirtschaft, Naturressourcen und Umwelt Nicos Kouyialis unterzeichnet.
„Die Europäische Investitionsbank engagiert sich sehr in Zypern und ich kann Ihnen versichern, dass wir entschlossen sind, dies künftig so fortzuführen. Die Bank der EU ist fest entschlossen, die zyprische Wirtschaft zu unterstützen. Dies haben wir bereits tatkräftig während der Krise und auch heute wieder mit der Finanzierung für diese zwei wichtigen Infrastrukturvorhaben unter Beweis gestellt“, sagte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Die EIB unterzeichnete einen Finanzierungsvertrag über 40 Millionen Euro mit dem zyprischen Finanzministerium für eine Wasserleitung, die das Wasser aus der Entsalzungsanlage von Vasilikos in den Großraum Nicosia transportiert.
Durch das Projekt verbessern sich die Versorgungssicherheit und die Qualität des Trinkwassers für den Großraum Nicosia. Gleichzeitig stellt das Vorhaben einen wichtigen Baustein der Anpassung an die Folgen des Klimawandels dar. Der Westen der Mesaoria-Ebene leidet unter anhaltenden Dürrephasen und einer Übernutzung der Grundwasserquellen. Dank des Projekts können der weitere Rückgang der Ressourcen eingedämmt und die Zuverlässigkeit des Trinkwasserversorgungsnetzes gleichzeitig verbessert werden. Das Vorhaben unterstützt die Republik Zypern außerdem dabei, die EU-Rechtsvorschriften, insbesondere die Trinkwasserrichtlinie und die Wasserrahmenrichtlinie, einzuhalten.
Das zweite Darlehen im Betrag von 15 Millionen Euro geht an das Larnaca Sewerage Board (LSB – Abwasserbehörde von Larnaca) für den Bau von zwei Regenwasserpumpwerken für den Hochwasserschutz in Larnaca. In den vergangenen Jahren wurde die Stadt wiederholt überschwemmt, wodurch wichtige Infrastruktur sowie Wohn- und Geschäftsgebäude beschädigt wurden. Der Bau der Hochwasserschutzinfrastruktur zielt darauf ab, vergleichbare Ereignisse künftig zu verhindert, wodurch die Stadt Larnaca künftig robuster gegenüber dem Klimawandel wird. Die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel ist eine der wichtigen Säulen der Klimastrategie der EIB, die die Anteilseigner der EIB im vergangenen Jahr kurz vor der Pariser Klimakonferenz verabschiedeten.
Die EIB und die LSB arbeiten bereits im Rahmen eines Darlehens über 75 Millionen Euro für die Phase B II des Ausbaus des Netzes und der Kapazität der Kläranlage der LSB zusammen. Dieses Darlehen erhöht sich nun auf 90 Millionen Euro, um die Kosten für die zwei Pumpwerke zu decken.
„Das kontinuierliche Engagement der EIB in Zypern ist ein Beweis für unser Vertrauen in die zyprische Wirtschaft und zeigt gleichzeitig, dass in Zypern ausgezeichnete und tragfähige Investitionsvorhaben durchgeführt werden. Wir werden uns auch künftig aktiv für das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen einsetzen“, sagte EIB-Vizepräsident Taylor.
In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB rund 1,3 Milliarden Euro für vorrangige Vorhaben in Zypern bereitgestellt. Dazu zählten Projekte im öffentlichen Sektor in den Bereichen Verkehr, Energie, Bildung, Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung. Die EIB hat auch im Privatsektor Darlehen in beträchtlichem Umfang zur Verfügung gestellt. Über ihre 10 Partnerbanken in Zypern hat sie KMU und Midcap-Unternehmen, die 95 Prozent der Unternehmen des Landes ausmachen, 80 Prozent der Arbeitnehmer beschäftigen und für die zyprische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind, mit langfristigen und kostengünstigen Mitteln versorgt. 2015 hielt die EIB ihre Finanzierungen in Zypern auf hohem Niveau: Darlehen von insgesamt 215 Millionen Euro flossen in die zyprische Wirtschaft. Das entsprach 1,5 Prozent des BIP. Dies ist gemessen an allen anderen EIB-Anteilseignern der höchste Anteil.