Die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligt sich mit 40 Millionen Euro am Quaero European Infrastructure Fund – dies gaben EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle und Sébastien Bourget, Managing Partner bei Quaero Capital, am 25. Oktober 2016 in Straßburg bekannt. Abgesichert wird diese Investition durch eine Haushaltsgarantie der EU im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa, des so genannten Juncker-Plans.
Die EIB ist ein europäischer Geldgeber mit Referenzcharakter. Ihre Beteiligung wird weitere Anleger anziehen und so entscheidend dazu beitragen, dass der Quaero European Infrastructure Fund sein Zielvolumen von 250 Millionen Euro erreicht. Der Fonds übernimmt Beteiligungen an Projekten aus den Bereichen soziale Infrastruktur, Verkehr, Telekommunikation, Energie sowie öffentliche und private Einrichtungen. Er investiert in Europa, wo er insbesondere auf dem Markt für Infrastrukturprojektfinanzierungen kleine bis mittelgroße Vorhaben finanziert.
Die Wurzeln des Quaero European Infrastructure Fund liegen in Frankreich. Eines der großen Projekte, die er unterstützt, ist der Breitbandausbau der Region Grand Est: Bis 2022 sollen über 370 000 Haushalte, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen im ganzen Elsass an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Die Region Grand Est ist eine treibende Kraft bei der Planung und Durchführung dieser Operation, durch die das größte kommunale Breitbandnetz entsteht, das je in Frankreich gebaut wurde. Der Fonds ist mit 27 Prozent an der für dieses Projekt gegründeten Zweckgesellschaft „Rosace“ beteiligt. Weitere Anteilseigner sind NGE Concessions, Altitude Infrastructure, der Fonds Marguerite und die Caisse des Dépôts et Consignations. Die Beteiligung der EIB wird durch die EU-Haushaltsgarantie abgesichert und entspricht dem Ziel des Juncker-Plans, Finanzierungsmittel für strategische Sektoren bereitzustellen. Der Bau der neuen Infrastruktur erfordert erhebliche Investitionen, und die EIB hilft durch ihr Engagement, private Geldgeber für solche Vorhaben zu gewinnen. Da die Bank dem Projekt große Bedeutung beimisst, hat sie eine zusätzliche Finanzierung über 62,5 Millionen Euro zugesagt.
Der für Beschäftigung, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission Jyrki Katainen erklärte: „Ich freue mich, dass die Investitionsoffensive den Breitbandausbau im Elsass unterstützt. Das Projekt steht für die intelligente Nutzung von EU-Mitteln, und zahlreiche Schlüsselsektoren – von Telekommunikation über Energie bis hin zu sozialer Infrastruktur – werden davon profitieren. Ich bin gespannt auf die von Quaero finanzierten Projekte.“
„Die erste Finanzierung im Rahmen des Juncker-Plans im Elsass über den Quaero European Infrastructure Fund ist ein starkes Signal für die strategische Bedeutung des Breitbandsektors“, erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle. „Die innovative Finanzierungsoperation wird eine erhebliche wirtschaftliche und soziale Wirkung entfalten: Die Wirtschaft und die Unternehmen benötigen qualitativ hochwertige digitale Dienste. Letztere sind für die regionale Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen unabdingbar. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger der betreffenden Gemeinden werden die Wirkung des Projekts in ihrem Alltagsleben spüren. Die EIB ist stolz darauf, dieses Vorzeigeprojekt einer besonders dynamischen Region zu unterstützen. Der Juncker-Plan gewinnt in Frankreich immer mehr Bedeutung: Bislang wurden 42 Finanzierungen der EIB-Gruppe mit einem Gesamtinvestitionsbetrag von 2,9 Milliarden Euro genehmigt.“
„Die Beteiligung der Europäischen Investitionsbank an unserem Fonds sendet ein starkes Signal an den Markt: Sie bestätigt unsere strategische Ausrichtung auf den Bau neuer Infrastrukturen – ein Bereich, in dem Europa in den nächsten Jahren einen erheblichen Finanzierungsbedarf hat“, betonte Sébastien Bourget, der bei Quaero Capital als Managing Partner für die Infrastrukturaktivitäten zuständig ist. „Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank zieht überdies weitere institutionelle Anleger aus Europa an und verleiht dem Quaero European Infrastructure Fund einen zusätzlichen Impuls, denn der Name dieses renommierten Instituts steht für hohe Standards“, fügt der für die Entwicklung zuständige Managing Partner von Quaero Capitals, Thierry Callault, hinzu.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle und Sébastien Bourget von Quaero Capital nutzten ihren Aufenthalt in Straßburg für eine Begegnung mit den ersten Auszubildenden der „Ecole de la fibre optique“. Diese Einrichtung, die auf Initiative von NGE und Altitude Infrastructure im Rahmen des Projekts Rosace gegründet wurde, bietet Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Glasfasertechnik.
Für die Beteiligung der EIB am Quaero European Infrastructure Fund wurde Quaero Capital durch Florence Moulin (Partnerin) und Guillaume Cavalin von der internationalen Kanzlei Jones Day (Paris) beraten. Berater der Europäischen Investitionsbank war die Pariser Kanzlei Gide Loyrette Nouel.