Die Frage, wie der private Sektor für Klimafinanzierungen zu gewinnen sei, war eines der Hauptthemen der UN-Klimakonferenz (COP22) in Marrakesch. Jetzt nehmen die ersten Projekte des neuen – von der Europäischen Investitionsbank (EIB) mitgetragenen – Catalyst MENA Clean Energy Fund (Catalyst) Gestalt an. Dieser Fonds sorgt dafür, dass Unternehmen und Staaten in der Region viel leichter in Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Vorhaben investieren und daraus Nutzen ziehen können. Der Catalyst-Fonds ist die jüngste Investition des Globalen Dachfonds für Energieeffizienz und erneuerbare Energien (Global Energy Efficiency and Renewable Energy Fund - GEEREF), der von der EIB-Gruppe unterstützt wird. Mit einem Investitionsvolumen von 20,7 Milliarden Euro für Klimaschutzvorhaben im Jahr 2015 ist die EIB – die Bank der Europäischen Union – der größte multilaterale Klimafinanzierer der Welt.
Anfänglich investiert der Catalyst-Fonds in Jordanien, plant aber künftig seine Aktivitäten auf Tunesien, Marokko und Ägypten auszuweiten. In Jordanien bietet er dem privaten Sektor die Möglichkeit, ein neu erlassenes „dynamisches“ Gesetz zu nutzen. Danach kann ein Unternehmen, das den jährlichen künftigen Strombedarf eines oder mehrerer seiner Standorte kennt, ein Kraftwerk auf Basis erneuerbarer Energie bauen, um diesen Bedarf dort zu decken, wo es am sinnvollsten ist. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich am gleichen Standort befindet wie das Unternehmen. Nach diesem Gesetz zahlt das Unternehmen nur für die Energieübertragung im Stromnetz.
Mit der Eigenkapitalfinanzierung durch den Catalyst-Fonds und seiner Partner kann 2017 der Bau von bis zu 5 Solaranlagen für das Telekommunikationsunternehmen Orange beginnen. Diese Solaranlagen mit einer geplanten Leistung von 34 MW werden den Strombedarf des Unternehmens in Jordanien zum größten Teil decken.
Am neuen Fonds, der aktuell mehr als 47 Millionen US-Dollar für Investitionen zur Verfügung hat, beteiligen sich außerdem die FMO (die niederländische Entwicklungsbank), Finnfund (der finnische Fonds für industrielle Zusammenarbeit) und die DEG, eine Tochtergesellschaft der deutschen Entwicklungsbank KfW.
Jonathan Taylor, EIB-Vizepräsident, der für Finanzierungen in den Bereichen Klimaschutz, Umwelt und Energie zuständig ist, erklärte auf der COP22 in Marrakesch: „Die Förderung einer CO2-armen Wirtschaft durch Klimaschutzinvestitionen ist uns ein besonderes Anliegen.“ Dies ist ein innovativer Ansatz, dem der moderne Regulierungsrahmen zugute kommt, der in Jordanien kürzlich auf den Weg gebracht wurde. Unser Planet, die Wirtschaft und die Unternehmen werden davon profitieren.“
Weiter führte er aus: „Dieses Vorhaben dient auch dazu, die Klimaresilienz einer Region zu stärken, die sehr unter der aktuellen Flüchtlingskrise leidet und besonders sensibel auf Klimaveränderungen reagiert, die erneut Migrationswellen auslösen könnten. Solche Projekte machen einen großen Teil der Strategie der EU-Bank aus und tragen entscheidend zu einer höheren Resilienz und Nachhaltigkeit in den Nachbarländern der Union bei.“
„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir beschlossen, in den Catalyst MENA Clean Energy Fund zu investieren, um die Finanzierungslücke für Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der MENA-Region zu schließen,“ erklärte Mónica Arévalo, Senior Investment Manager des GEEREF. „Wir sind sicher, dass dieser Fonds den Zielländern einen hohen Zusatznutzen bietet, indem er sich in den Bereichen saubere Energieerzeugung und Eindämmung der Treibhausgasemissionen engagiert und eine Best Practice im Bereich Umwelt und Gesellschaft unterstützt.“
Die EIB ist weltweit in 160 Ländern tätig. Sie bietet als größter multilateraler Klimafinanzierer langfristige Finanzierungen für solide, nachhaltige Investitionsvorhaben an, mit denen sie die Ziele der EU innerhalb und außerhalb Europas unterstützt. Anteilseigner der EIB sind die 28 Mitgliedstaaten der EU.
Die EIB ist weltweit der größte Darlehensgeber für Klimaschutzprojekte. Im vergangenen Jahr vergab sie rund 27 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutzvorhaben. Die Bank will den Anteil ihres Volumens in Entwicklungsländern, der für Klimaschutzinvestitionen bestimmt ist, spätestens bis 2020 auf 35 Prozent anheben, um die am stärksten betroffenen Regionen bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.
Hintergrundinformationen:
Der GEEREF
Der Globale Dachfonds für Energieeffizienz und erneuerbare Energien (Global Energy Efficiency and Renewable Energy Fund - GEEREF) ist ein innovativer Dachfonds, der gleichermaßen mit Kapital des öffentlichen und des privaten Sektors finanziert wird. Er beteiligt sich an spezialisierten Private-Equity-Fonds und stellt kleinen und mittleren Erneuerbare-Energien- und Energieffizienz-Vorhaben in Entwicklungsländern die notwendige Eigenkapitalfinanzierung bereit. Die Europäische Investitionsbank-Gruppe leistet Beratungsdienste für den GEEREF. Dabei greift sie nicht nur auf das weltweite Know-how der EIB auf dem Gebiet der Klimaschutzfinanzierungen zurück, sondern nutzt auch das Sachwissen des EIF beim Management von Dachfonds.
Der GEEREF wurde 2008 errichtet und von der Europäischen Union sowie von Deutschland und Norwegen mit Mitteln von insgesamt 112 Millionen Euro ausgestattet. Der GEEREF konnte beim endgültigen Zeichnungsschluss 222 Millionen Euro mobilisieren und hat weitere Zusagen von privaten Investoren von 110 Millionen Euro erhalten. Bis heute hat sich der GEEREF an 11 Fonds beteiligt, die in mehr als 65 Projekte investiert haben. Ziel des GEEREF ist es, Menschen zu unterstützen, dem Planeten zu helfen und Gewinne zu erwirtschaften. So sollen der Zugang zu einer besseren Stromversorgung ermöglicht, der Klimawandel bekämpft und für die Investoren tragfähige, risikobereinigte Erträge erzielt werden. Weitere Informationen unter:
Operativer Gesamtplan
Die EIB ist weltweit in 160 Ländern tätig. Sie bietet als größter multilateraler Klimafinanzierer langfristige Finanzierungen für solide, nachhaltige Investitionsvorhaben an, mit denen sie die Ziele der EU innerhalb und außerhalb Europas unterstützt. Anteilseigner der EIB sind die 28 Mitgliedstaaten der EU.
Die EIB ist weltweit der größte Darlehensgeber für Klimaschutzprojekte. Im vergangenen Jahr vergab sie rund 27 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutzvorhaben. Die Bank will den Anteil ihres Volumens in Entwicklungsländern, der für Klimaschutzinvestitionen bestimmt ist, spätestens bis 2020 auf 35 Prozent anheben, um die am stärksten betroffenen Regionen bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.
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