Die EIB hat gemeinsam mit dem Großherzogtum Luxemburg eine Plattform für Klimafinanzierungen eingerichtet, die weltweit beispielgebend sein dürfte. Die Plattform wird mit begrenzten öffentlichen Mitteln zusätzliche Klimainvestitionen mobilisieren und maßgeblich dazu beitragen, dass mehr Eigenkapital für Klimaprojekte bereitsteht. Durch die neue Initiative können Klimaschutzfonds besonders klimawirksame Projekte in verschiedenen Regionen der Welt unterstützen. Auf diese Weise sollen verstärkt private Investoren ins Boot geholt werden, die sich sonst nicht an risikoreicheren Klimaschutzvorhaben beteiligen würden.
„Der Einsatz öffentlicher Mittel zur Minderung des Investitionsrisikos ist Voraussetzung dafür, dass private Geldgeber mehr in den Klimaschutz investieren. Initiativen wie die neue Plattform für Klimafinanzierungen von Luxemburg und EIB haben Modellcharakter für andere“, erklärte Elvira Lefting, Managing Director des Fondsmanagers Finance in Motion.
Der Beitrag, den die neue Plattform für Klimafinanzierungen von Luxemburg und EIB dazu leisten kann, neue Klimaschutzfinanzierungen zu ermöglichen und mehr Eigenkapital für Klimaprojekte zu mobilisieren, wurde auf der 22. UN-Klimakonferenz im marokkanischen Marrakesch vor Vertretern der Teilnehmerländer sowie von Finanzierungsinstitutionen und internationalen Fondsmanagern dargelegt.
„Weltweit stehen die Länder vor dem Problem knapper öffentlicher Mittel. Deshalb kommt es darauf an, private Geldgeber für Klimaschutzprojekte zu gewinnen. Luxemburg hat sich hierzu mit der Europäischen Investitionsbank, dem weltweit größten Geldgeber für Klimainvestitionen, verbündet. Gemeinsam haben wir die Plattform für Klimafinanzierungen eingerichtet“, erläuterte die luxemburgische Umweltministerin Carole Dieschbourg.
Durch die neue Initiative können in Luxemburg ansässige Klimaschutzfonds verstärkt in besonders klimawirksame Projekte innerhalb und außerhalb Europas investieren. Verwaltet wird die Plattform von der Europäischen Investitionsbank, dem weltweit größten Geldgeber für Klimaschutzvorhaben.
„Die Mobilisierung zusätzlicher Mittel für Klimaschutzprojekte ist eine weltweite Herausforderung. Hier auf der UN-Klimakonferenz in Marrakesch beginnt die internationale Staatengemeinschaft mit der Umsetzung des historischen Klimaabkommens von Paris. Der Erfahrungsaustausch zu erfolgreichen Initiativen wie der Plattform für Klimafinanzierungen von Luxemburg und EIB wird ähnliche Konzepte in anderen Regionen hervorbringen. In einer Zeit, in der es einer politischen Führung beim Klimaschutz bedarf, muss Europa zeigen, dass sich Klimaprobleme mit neuen Initiativen wie dieser Plattform in Chancen verwandeln lassen. Angesichts der Bedeutung, die Luxemburg als Finanzzentrum hat, ist es für unser Land selbstverständlich, bei der Umstellung auf nachhaltige Investitionen eine Vorreiterrolle zu übernehmen“, so Umweltministerin Dieschbourg.
Anfang November ratifizierte Luxemburg das Klimaabkommen von Paris und verpflichtete sich, 30 Millionen Euro für die neue Plattform bereitzustellen, die das wichtigste Element des Luxemburger Klimaschutzengagements bildet. Insgesamt beteiligt sich Luxemburg mit 120 Millionen Euro an den internationalen Klimaschutzfinanzierungen. Das entspricht einem Beitrag von 215 Euro je Einwohner. Pro Kopf gesehen gehört Luxemburg damit zu den größten Geldgebern. Diesen Beitrag leistet das Land zusätzlich zur öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit.
„Die verstärkte Mobilisierung privater Mittel ist für die weltweite Klimaschutzagenda von vorrangiger Bedeutung, und auch die Europäische Investitionsbank will mit ihren eigenen Klimaschutzfinanzierungen noch mehr erreichen. Einfacher ausgedrückt: Wenn es uns nicht gelingt, mehr private Mittel zu mobilisieren, werden unsere Bemühungen für den Klimaschutz erfolglos sein“, bestätigte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Die Plattform für Klimaschutzfinanzierungen von Luxemburg und EIB wurde vergangenen Monat von Umweltministerin Carole Dieschbourg, Finanzminister Pierre Gramegna und EIB-Präsident Werner Hoyer offiziell auf den Weg gebracht.
„Die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels auf lokaler Ebene und zur Verstärkung der Wirksamkeit von Klimaschutzfinanzierungen werden nur mit innovativen Finanzierungslösungen erfolgreich sein. Diese neue Initiative wird dazu beitragen, zusätzliche Klimainvestitionen in Regionen zu mobilisieren, die durch den Klimawandel am stärksten gefährdet sind“, sagte Monique Barbut, Exekutivsekretärin des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung.
In den vergangenen fünf Jahren stellte die Europäische Investitionsbank mehr als 90 Milliarden Euro für Klimaschutzfinanzierungen bereit. 2015 belief sich ihr Beitrag in diesem Bereich auf einen Rekordbetrag von 20,7 Milliarden Euro. Bereits vor der 21. UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedete die Europäische Investitionsbank ihre erste Strategie für Klimafinanzierungen, durch die die EIB bei allen Finanzierungen noch stärker auf Klimaschutzaspekte achtet.