Die Europäische Investitionsbank und Lietuvos Energija haben ein Darlehen von 190 Millionen Euro für den Bau neuer Heizkraftwerke in Vilnius unterzeichnet. Die Vorteile der neuen Kraftwerke: Weniger Siedlungsabfälle landen auf Deponien, die Energiepreise sinken, es entstehen weniger Emissionen, und Litauens Energieversorgungssicherheit steigt. Das Darlehen wird durch eine Garantie besichert, die der Investitionsplan für Europa – eine Initiative der Juncker-Kommission – ermöglicht.
„Litauens Wirtschaft wächst, so dass es umso wichtiger wird, eine saubere Umwelt und eine effiziente Nutzung von Energieressourcen in den Vordergrund zu stellen. Ich freue mich, dass die Europäische Investitionsbank Lietuvos Energija und das litauische Volk durch die Investitionsoffensive für Europa dabei unterstützen kann, einen Meilenstein für mehr Versorgungssicherheit und umweltfreundlich erzeugte Energie zu finanzieren. Die Europäische Investitionsbank hat den Auftrag, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern – zum Beispiel indem sie hilft, Energiekosten zu reduzieren und die Umweltverschmutzung zu verringern. Genau das bewirkt dieses Projekt“, erklärte EIB-Vizepräsident Jan Vapaavuori.
Das Projekt umfasst ein Biomasseheizkraftwerk sowie ein Müllheizkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 88 MWe bzw. 227 MWth. Die Heizkraftwerke werden pro Jahr 413 GWh Strom in das nationale Stromnetz und 1 180 GWh Nutzwärme in das Fernwärmenetz von Vilnius einspeisen und so eine zuverlässige Wärmeversorgung zu – im Vergleich zur bisherigen Situation – niedrigeren Kosten sicherstellen.
Der CEO von Lietuvos Energija, Dr. Dalius Misiūnas, fügte hinzu: „Das Darlehen der Europäischen Investitionsbank ist ein wichtiger Meilenstein für das Heizkraftwerk-Projekt in Vilnius, denn es gewährleistet eine Baufinanzierung zu den bestmöglichen Bedingungen. Die Tatsache, dass „Lietuvos Energija“ als erstes Projekt Finanzierungsmittel erhält, die durch die Investitionsoffensive für Europa der Kommission Juncker besichert sind, unterstreicht die strategische Bedeutung der Heizkraftwerke in Vilnus.“
Durch den Einsatz moderner Kraft-Wärme-Technik ermöglicht das Projekt ein umweltfreundlicheres Abfallmanagement und eine effiziente Strom- und Wärmeerzeugung mit einem niedrigeren CO2-Ausstoß als bei fossil befeuerten Kraftwerken. Gleichzeitig steigt die Sicherheit der litauischen Energieversorgung durch das Vorhaben, und das Land ist weniger abhängig von importierter Energie, weil Strom verstärkt mit vor Ort verfügbaren Brennstoffen erzeugt wird. 2018 soll das Projekt fertiggestellt sein.
Der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission Maroš Šefčovič sagte: „Wir ermutigen Litauen ausdrücklich, die Finanzierungsmöglichkeiten des Europäischen Fonds für strategische Investitionen zu nutzen und auf diesem Weg Projekte zu finanzieren, die den zentralen Problemen des Landes im Energiesektor entgegensteuern. Denn langfristig sind Investitionen für Litauens Wirtschaft am wertvollsten, die die Energieeffizienz verbessern und den Wettbewerb auf dem einheimischen Markt fördern – davon sind wir überzeugt. Dieses Vorhaben wird beiden Zielen gerecht.“
Darüber hinaus dürfte das Projekt bewirken, dass weniger Siedlungsabfälle auf Deponien landen: Alle Abfälle, die nach der Trennung und Behandlung übrig bleiben, werden verbrannt, um Wärme und Strom zu erzeugen. Der Beschäftigungseffekt während der Bauzeit der Heizkraftwerke wird mit rund 750 Personenjahren veranschlagt. Für den Betrieb dürften weitere 75 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden.