Belfius und die Europäische Investitionsbank finanzieren ein intelligentes und nachhaltiges Projekt, das Einwohner des Dorfes vorgeschlagen hatten. Künftig soll die Durchfahrt durch Heer-sur-Meuse sicherer werden und ein einladender, von Bäumen umgebener Dorfplatz entstehen. Das Dorf wird eine regelrechte Verwandlung durchmachen.
Indem eine gefährliche Kreuzung zu einem geselligen, von Pflanzen gesäumten Ort mit energiesparender und nachhaltiger Beleuchtung und anderem Straßenmobiliar umgestaltet wird, erhält das kleine Dörfchen Heer-sur-Meuse unweit der französisch-belgischen Grenze ein ganz neues Erscheinungsbild. Das Projekt geht auf einen Vorschlag der Dorfbewohner im Rahmen des kommunalen Plans zur ländlichen Entwicklung zurück und wird von der EIB und von Belfius erneut mit günstigen Mitteln aus dem Programm Smart Cities & Sustainable Development unterstützt.
Bereits seit mehreren Jahren engagiert sich die Gemeinde Hastière im Süden der belgischen Provinz Namur dafür, die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu verbessern und den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er das Zusammenleben, die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Zugänglichkeit für Personen mit eingeschränkter Mobilität fördert.
Nachdem sie bereits ihre Touristeninformation umfassend energetisch saniert hat, beweist die Kommune Hastière nun einmal mehr, dass die „Smart Cities“-Idee nicht allein auf Großstädte beschränkt ist, sondern auch kleine Gemeinden mitmachen können.
Die Neugestaltung des Ortskerns von Heer-sur-Meuse wurde von Dorfbewohnern im Rahmen des kommunalen Plans für die ländliche Entwicklung selbst konzipiert. Es ist das zweite Projekt, für das die Kommune Hastière günstige Finanzierungsmittel aus dem Programm Smart Cities & Sustainable Development der Belfius-Bank und der Europäischen Investitionsbank erhält.
Im Interesse der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer werden unter anderem die Hauptstraße einer als gefährlich bekannten Kreuzung verlegt und die Prince-Albert-Straße verengt, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu drosseln. Die bestehende Kreuzung soll zu einem öffentlichen Platz werden, der die verschiedenen Straßen integriert und von Gehwegen, Pflanzen und Parkplätzen – vor allem für Personen mit eingeschränkter Mobilität – gesäumt ist. Durch die Verwendung verschiedener Materialien werden die Bereiche deutlich voneinander abgegrenzt. Außerdem soll der Platz mit einer leistungsfähigen und energiesparenden Beleuchtung und anderem Straßenmobiliar ausgestattet werden. Freileitungsmasten werden entfernt und durch unterirdische Leitungen ersetzt. Auch das Wasserversorgungsnetz wird modernisiert und an die geänderte Infrastruktur angepasst. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2017 beginnen und ungefähr 180 Werktage bis Anfang 2018 dauern.
Eine besonders günstige Finanzierung
Nach ausführlicher Begutachtung kamen die Experten der EIB und der Belfius Bank zu dem Schluss, dass das Projekt einen strategischen, innovativen und nachhaltigen Ansatz verfolgt und somit für eine Kreditförderung im Rahmen des gemeinsamen Programms Smart Cities & Sustainable Development (intelligente Städte und nachhaltige Entwicklung) in Frage kommt.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden im Rahmen dieses Programms Darlehen von insgesamt rund 400 Millionen Euro für 62 „intelligente“ Projekte vergeben, unter anderem für den Ausbau der Uferpromenade in Dinant, die Modernisierung des Tourismusbüros in Hastière oder das neue Rathaus von Gembloux. Diese 62 fertiggestellten oder noch im Bau befindlichen Projekte stehen potenziell 1 400 000 Menschen zur Verfügung.
Angesichts des großen Erfolges des Programms Smart Cities & Sustainable Development, das im Juni 2014 europaweit als erstes seiner Art aufgelegt wurde, haben Belfius und die Europäische Investitionsbank am 8. Dezember angekündigt, gemeinsam weitere 400 Millionen Euro für die Finanzierung intelligenter, inklusiver und nachhaltiger Projekte bereitzustellen. Diese werden von Städten und Gemeinden oder auch von gemeinnützigen Trägern aus den Bereichen Bildung und Gesundheit durchgeführt.
Das neue Programm Smart Cities, Climate Action & Circular Economy wurde somit auf den sozialen Bereich ausgeweitet und übernimmt den Kreislaufgedanken beim Verbrauch von Ressourcen. Es umfasst nicht mehr nur die Bereiche Energieeffizienz, Mobilität und Stadtentwicklung, sondern auch Wasser (Verteilungsnetze, Kanalisation, Entwässerung, Kläranlagen), Abfall (getrennte Abfallsammlung, Mülltrennung, biologische Abfallbehandlung, Klärschlammbehandlung und Energieerzeugung) sowie E-Government (vor allem Open Data). Neben den Kriterien Integration, Innovation und Nachhaltigkeit werden die zu fördernden Projekte künftig auch besonders auf ihren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz geprüft.
Die beiden Partner Belfius und EIB wollen auch in Zukunft den Umbau der belgischen Städte zu Smart Cities aktiv fördern und so zu nachhaltigem Wachstum als Grundlage für Wohlstand und sozialen Fortschritt im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen beitragen.