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Heute wurde in Kiew ein von der EU gefördertes Programm gestartet, durch das die Europäische Investitionsbank kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Ukraine und in anderen Ländern unterstützen kann, die ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet haben.

Die sogenannte DCFTA-Initiative Ost zur Schaffung einer vertieften und umfassenden Freihandelszone soll die wirtschaftliche Entwicklung in bestimmten Ländern der Östlichen Partnerschaft stärken. Im Rahmen dieser Initiative erhalten KMU finanzielle und technische Unterstützung.

Gemeinsam mit der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) der EU stellt die EIB-Gruppe eine Reihe von Instrumenten bereit, die Unternehmen in der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien dabei helfen, die Möglichkeiten aus den Freihandelsabkommen ihrer Länder mit der EU optimal zu nutzen. Diese Abkommen tragen dazu bei, Handelsschranken schrittweise zu beseitigen und eine Anpassung an EU-Standards zu erreichen.

Die EU beteiligt sich im Rahmen der EU4Business-Initiative der Europäischen Kommission. Unter dem Dach dieser Initiative werden mit EU-Mitteln finanzierte Programme gebündelt, die die Entwicklung des KMU-Sektors in den Ländern der Östlichen Partnerschaft fördern und das Unternehmensumfeld verbessern.

„Der private Sektor fördert das Wachstum und sorgt für neue Beschäftigungsmöglichkeiten in der Ukraine. Die neue EU-Initiative dürfte dieses Segment der nationalen Wirtschaft weiter stärken“, erklärte EIB-Vizepräsident Vazil Hudák auf einer Konferenz zur Information verschiedener Interessenträger in der Ukraine über die Finanzierungen, die die EU-Bank anbietet.

Die Bank der EU vergibt vergünstigte Darlehen an Partnerbanken und erleichtert privaten Kunden dadurch die Kreditaufnahme. Darüber hinaus unterstützt die EIB einheimische Finanzinstitute mit Risikoteilungsinstrumenten und Beratungsdiensten, sodass sie mehr Risiko übernehmen und auch unterversorgte Wirtschaftssektoren besser bedienen können.

Zu den Hauptreferenten der Konferenz gehörten außerdem Berend de Groot, Leiter der Abteilung für Zusammenarbeit bei der Delegation der Europäischen Kommission in der Ukraine, und Oleksandr Daniljuk, Finanzminister der Ukraine. „Eine stabile und wachsende Wirtschaft mit soliden KMU ist die Grundlage für Wohlstand in der Ukraine, und die neue DCFTA-Initiative Ost wird mithilfe von EU4Business wesentlich dazu beitragen, dass dieser Traum in den nächsten Jahren wahr werden kann“, so Berend de Groot.

An der Veranstaltung nahmen Unternehmensleiter, Finanzvorstände und andere Führungskräfte von KMU und mittelgroßen Unternehmen sowie Vertreter von Finanzinstituten, Finanzberatungsgesellschaften und Branchenverbänden teil.

Hintergrundinformationen:

Die EIB ist die Bank der Europäischen Union. In der Ukraine finanziert sie Projekte auf der Grundlage eines Finanzierungsmandats der Europäischen Union für die Länder der Östlichen Partnerschaft, das sogenannte Außenmandat. Im Rahmen des aktuellen Mandats, das für den Zeitraum 2014-2020 gilt und sich auf insgesamt 4,8 Milliarden Euro beläuft, können Vorhaben mitfinanziert werden, die sowohl für die EU als auch für ihre östlichen Nachbarländer von erheblicher Bedeutung sind. Unterstützt werden Projekte, die den einheimischen Privatsektor fördern oder zum Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur oder zum Klimaschutz in diesen Ländern beitragen. Zudem hat die EIB auf eigenes Risiko eine Nachbarschafts-Finanzierungsfazilität über drei Milliarden Euro eingerichtet, um die Nachbarländer künftig noch umfassender zu unterstützen.

Die Europäische Investitionsbank und die Europäische Kommission haben im Dezember 2016 die Übertragungsvereinbarung für die DCFTA (Vertiefte und umfassende Freihandelszone zwischen der EU und der Ukraine, Georgien und Moldau) unterzeichnet. Die DCFTA-Initiative Ost soll die wirtschaftliche Entwicklung der Länder der Östlichen Partnerschaft fördern, die ihre Zusammenarbeit mit der Europäischen Union vertiefen wollen und an der Integration in die EU interessiert sind. Im Rahmen der Initiative wird auch eine breitere Diversifizierung ihrer Volkswirtschaften angestrebt. In der Übertragungsvereinbarung ist vorgesehen, dass die EIB und der Europäische Investitionsfonds 2,8 Millionen Euro für Risikokapitalfinanzierungen, 7,8 Millionen Euro für technische Hilfe und 49,7 Millionen Euro für Garantien bereitstellen. Die Umsetzung der Vereinbarung beginnt sofort und endet im Dezember 2021.

Seit Anfang 2016 werden alle EU-Aktivitäten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in den Ländern der Östlichen Partnerschaft in der Initiative EU4Business gebündelt.

Das Angebot im Rahmen von EU4Business umfasst:

  1. Unterstützung für nationale Behörden bei der Änderung und Verbesserung von Gesetzen und Vorschriften, um einen regulatorischen Rahmen aufzubauen, der bei Investoren für Vertrauen sorgt,
  2. Unterstützung für Wirtschaftsförderungseinrichtungen, da Mitgliederorganisationen den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft fördern – EU4Business kann den öffentlich-privaten Dialog organisieren, die Zusammenarbeit fördern und Networking-Möglichkeiten schaffen,
  3. direkte Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen, z. B. durch Bereitstellung von Finanzierungsmitteln, Schulungen, Coaching und Beratung, Förderung von Import- und Exportaktivitäten und Kontaktvermittlung.