Die Europäische Investitionsbank stellte im vergangenen Jahr 298 Millionen Euro (2,2 Milliarden chinesische Renminbi) bereit, um neue Umwelt-, Energieeffizienz- und Forstprojekte in China zu fördern. Dies gab der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Jonathan Taylor, zu Beginn seiner fünftätigen Chinareise bekannt. Außerdem bestätigte er die neue Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Investitionsbank und der Zentralbank der Volksrepublik China, durch die institutionelle Anleger stärker für grüne Finanzierungen mobilisiert werden sollen.
„Die Europäische Investitionsbank ist der weltweit größte Darlehensgeber für Klimaschutzprojekte. Der dieswöchige Besuch wird die Zusammenarbeit zwischen China und Europa intensivieren, um wichtige Investitionen zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels auf den Weg zu bringen. China und Europa wissen, dass dringend mehr Mittel für grüne Finanzierungen bereitgestellt werden müssen, um ein globales nachhaltiges Wachstum zu fördern, die Umwelt besser zu schützen und dem Klimawandel entgegenzuwirken“, bestätigte Hans-Dietmar Schweisgut, EU-Botschafter in China.
„Die Europäische Investitionsbank unterstützt Klimaschutzinvestitionen in ganz China – im vergangenen Jahr förderte sie neue Projekte von Heilongjiang bis Hainan. Seit über 22 Jahren engagieren wir uns hier für Investitionen in den Wandel“, unterstrich EIB-Vizepräsident Taylor.
2016 unterzeichnete die Europäische Investitionsbank Finanzierungen im Umfang von insgesamt 298 Millionen Euro (2,2 Milliarden chinesische Renminbi) für Klimaschutzprojekte in China. Das Spektrum reichte von forstwirtschaftlichen Projekten in Hainan, Shanxi, Fujian, Guizhou, Jiangxi und Heilongjiang über Energieeffizienzvorhaben in Shandong bis hin zur Förderung der Energieerzeugung aus Biomasse in Henan.
Die Europäische Investitionsbank verfügt über eine solide Pipeline von Klimavorhaben in China, die die Bereiche städtischer Verkehr, Forstwirtschaft und Energieeffizienz betreffen. Die Projekte werden derzeit geprüft und dürften in den nächsten Monaten eine Finanzierungszusage erhalten.
Während ihres Besuchs wird die Delegation der Europäischen Investitionsbank Minister, ranghohe Vertreter des Finanzministeriums, Chinas stellvertretenden Finanzminister, die staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, die Neue Entwicklungsbank (NDB), die Zentralbank der Volksrepublik China und regionale Vertreter aus Hainan und Shenzhen treffen. Thema der Gespräche dürften laufende und neue Initiativen sein, um Klimaschutzinvestitionen stärker zu fördern.
Erstmals richten die Europäische Investitionsbank und die Zentralbank der Volksrepublik China gemeinsam einen hochrangig besetzen Workshop aus, um einen integrierten Ansatz für grüne Finanzierungen zu erarbeiten. Als Teilnehmer konnten führende chinesische Anleger, Finanzinstitute, Regulierer, Wertpapierunternehmen und multilaterale Finanzierungsinstitutionen aus China gewonnen werden. Bei dieser Gelegenheit möchten die beiden Institutionen auch Einzelheiten einer neuen Initiative vorstellen, die Wege aufzeigen soll, wie das Vertrauen chinesischer und internationaler Anleger in grüne Finanzierungen durch einheitlichere Definitionen und Methoden gestärkt werden kann.
„Die G20-Staats- und Regierungschefs unterstrichen vergangenen September in Hangzhou, wie wichtig es ist, Erfahrungen und Best Practices auszutauschen, um wirkungsvolle Investitionen in saubere Energie, nachhaltigen Verkehr und Energieeinsparungen zu fördern und private Investoren davon zu überzeugen, künftig mehr langfristige Mittel für die grüne Wirtschaft bereitzustellen. Meine Kolleginnen und Kollegen von der Europäischen Investitionsbank und ich werden bei unserem dieswöchigen Besuch lernen, wie technische Experten, Finanzspezialisten und Investoren das grüne Finanzsystem hier in China erfolgreich ausbauen und wie das einzigartige Know-how der EIB dazu beitragen kann“, fügte Vizepräsident Taylor hinzu.
Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Zielsetzung, das Wirtschaftswachstum in China und in Europa zu unterstützen, begrüßte die Europäische Investitionsbank die bereits bestehende Kooperation zwischen dem Europäischen Investitionsfonds und dem Seidenstraßenfonds sowie der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform.
Im März 2007 begab die Europäische Investitionsbank mit ihrer Klimaschutzanleihe die weltweit erste grüne Anleihe. Inzwischen hat sie entsprechende Titel im Gesamtumfang von 16,2 Milliarden Euro in elf verschiedenen Währungen emittiert. Ende Januar 2017 war sie damit der weltweit größte Emittent grüner Anleihen.
Seit 1995 fördert die Europäische Investitionsbank Vorhaben in China. 2016 stellte sie 84 Milliarden Euro für die Finanzierung neuer Investitionen in aller Welt bereit, wovon 19,6 Milliarden Euro auf Klimaschutzvorhaben entfielen.