Die Europäische Investitionsbank hat heute einen Darlehensvertrag über 223 Millionen haitianische Gourdes (drei Millionen Euro) mit der Action pour la Coopération avec la Microentreprise (ACME) unterzeichnet, um den Zugang zu Finanzierungen für Frauen und Kreditnehmer aus ländlichen Gebieten sowie für die Bevölkerung aus Gegenden zu erleichtern, die vom Hurrikan Matthew verwüstet wurden. Aus den Mitteln des EIB-Darlehens können bis zu 20 000 Mikrokredite in Haiti finanziert werden, sodass benachteiligte Bevölkerungsgruppen im ganzen Land Zugang zu Krediten erhalten.
Das Darlehen wurde im Rahmen der Fazilität für besonders entwicklungswirksame Vorhaben in der Karibik und im Pazifischen Ozean unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine Darlehensfazilität, die mit 2,3 Milliarden Gourdes (40 Millionen Euro) ausgestattet ist und die Märkte für Mikrofinanz in den Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean mit dem Ziel der Armutsbekämpfung unterstützt. Diese EIB-Hilfe reiht sich ein in die von der EIB unterstützten Wiederaufbauarbeiten nach den durch den Hurrikan Matthew verursachten Zerstörungen in Haiti. Mit dem Darlehen kann die ACME ihren Kundenstamm vergrößern, indem sie sich in erster Linie auf die Bedürfnisse von Mikrokreditnehmern konzentriert, die vom Hurrikan Matthew betroffen sind. Gemäß Schätzungen entfielen 80 Prozent der durch die Naturkatastrophe verursachten Schäden in Höhe von 126,2 Milliarden Gourdes (1,6 Milliarden Euro) auf den Privatsektor. In den am stärksten betroffenen Regionen betreut die ACME in zwei ihrer Filialen etwa 2 200 Kunden.
Anlässlich der feierlichen Unterzeichnung des neuen Darlehens in Port-au-Prince erklärte EIB-Vizepräsident van Ballekom: „Die verstärkte Unterstützung von Mikrofinanzeinrichtungen im karibischen Raum durch die EIB zeigt unsere Bereitschaft, den am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu helfen, Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erhalten, um so den Einwohnern städtischer und ländlicher Gebiete bessere Zukunftsaussichten zu eröffnen. Die Entwicklung des privaten Sektors ist von entscheidender Bedeutung, damit die Bevölkerungsgruppen nach Naturkatastrophen wieder auf eigenen Füßen stehen können. Der heute bei meinem Besuch auf der Insel unterzeichnete Darlehensvertrag wird zum Wiederaufbau Haitis beitragen. Er bekräftigt außerdem das Engagement der EIB zugunsten der Entwicklung des privaten Sektors in Haiti und im gesamten karibischen Raum.“
Der Generaldirektor der ACME, Sinior Raymond, sagte: „Sechs Jahre nach dem ersten Darlehen wird das neue EIB-Darlehen es der ACME im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Hurrikan Matthew nicht nur ermöglichen, ihren Auftrag besser zu erfüllen, sondern auch zur Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit in den am stärksten betroffenen Regionen beitragen.“
Die ACME und die EIB arbeiten seit der Unterzeichnung eines Darlehens über 223 Millionen Gourdes (drei Millionen Euro) im Jahr 2011 zusammen, das der Insel helfen sollte, sich von dem Erdbeben im Jahr 2010 zu erholen.
Die EIB ist der weltweit größte öffentliche multilaterale Darlehensgeber. Etwa zehn Prozent ihres Darlehensvolumens entfallen auf Vorhaben außerhalb der Europäischen Union.
Die EIB ist die weltweit größte supranationale Bank. Seit ihrer ersten Operation in der Region unterstützte sie die Entwicklung und Wirtschaftstätigkeit im karibischen Raum mit Darlehen und Eigenkapitalbeteiligungen im Gesamtbetrag von bisher 126,2 Milliarden Gourdes (1,6 Milliarden Euro). In Haiti vergab die EIB insgesamt 1,2 Milliarden Gourdes (16 Millionen Euro) für vier Vorhaben im Bereich der Entwicklung des privaten Sektors (KMU).