Auf dem Gipfeltreffen zwischen der EU und China haben der Europäische Investitionsfonds und der chinesische Seidenstraßenfonds heute eine Absichtserklärung unterzeichnet. Beide Fonds wollen im Rahmen einer neuen strategischen Zusammenarbeit Kapitalbeteiligungen in ganz Europa fördern. Der gemeinsam vom Europäischen Investitionsfonds und dem Seidenstraßenfonds getragene China-EU Co-Investment Fund soll künftig 500 Millionen Euro für die Finanzierung von Kapitalbeteiligungen bereitstellen.
Die Vereinbarung zur Gründung des Fonds wurde auf dem 19. Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und China unterzeichnet. Anwesend waren der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang, der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker und der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk.
„Die Europäische Investitionsbank-Gruppe will zusammen mit ihren chinesischen Partnern weltweit Investitionen fördern, die nachhaltig etwas bewirken. Dies macht deutlich, wie wichtig die nachhaltige Entwicklung für beide Seiten ist. Mit dem neuen chinesisch-europäischen Beteiligungsfonds können die starken gemeinsamen Interessen Europas und Chinas weiter verfolgt werden, und ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg“, erklärte der für Ostasien zuständige EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Der gemeinsame Fonds wird weitere Synergien zwischen dem chinesischen Projekt „Neue Seidenstraße“ und der Investitionsoffensive für Europa, dem sogenannten Juncker-Plan, ermöglichen. Mit der Investitionsoffensive will die Europäische Union europaweit öffentliche und private Investitionen im Umfang von 315 Milliarden Euro mobilisieren.
Die Europäische Kommission und die staatliche chinesische Kommission für Entwicklung und Reform haben bei Gesprächen im Vorfeld der Unterzeichnung der Absichtserklärung eine wichtige Rolle gespielt. Vor der Unterzeichnung der Erklärung hatte China im Rahmen des Wirtschafts- und Handelsdialogs im Jahr 2015 zugesagt, nach Möglichkeiten zu suchen, um zur Investitionsoffensive und generell zu einer engeren Investitionszusammenarbeit mit der EU beizutragen. Die Initiative würde das KMU-Fenster des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ergänzen, der Teil des Juncker-Plans ist. Dieses Finanzierungsfenster dürfte bereits jetzt rund 416 000 kleinen Unternehmen in ganz Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern.
„Der chinesisch-europäische Beteiligungsfonds wird vom besonderen finanziellen und technischen Know-how des Europäischen Investitionsfonds und des Seidenstraßenfonds profitieren. Er wird mehr Beteiligungen an Private Equity- und Risikokapitalfonds anstoßen, von denen aufstrebende europäische Unternehmen in den kommenden Jahren profitieren werden“, erklärte Pier-Luigi Gilibert, geschäftsführender Direktor des Europäischen Investitionsfonds.
Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen dem Europäischen Investitionsfonds und dem Seidenstraßenfonds soll nun in den kommenden Monaten der chinesisch-europäische Beteiligungsfonds errichtet werden.
Diese neue Initiative zeigt, auf welch breiter Basis die Europäische Investitionsbank-Gruppe und ihre chinesischen Partner zusammenarbeiten. Diese Kooperation reicht von der Förderung von Klimaschutzinvestitionen in China über die Entwicklung von grünen Anleihen mit der Zentralbank der Volksrepublik China bis hin zur Zusammenarbeit mit in China ansässigen internationalen Finanzinstituten.