Anlässlich der Europäischen Entwicklungstage unterzeichneten Senegals Wirtschafts- und Finanzminister Amadou Ba und der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Ambroise Fayolle im Beisein von Senegals Präsident Macky Sall einen Finanzierungsvertrag über 22 Millionen Euro. Die Mittel sind für die neue Brücke über den Fluss Senegal vorgesehen, die in der Stadt Rosso gebaut wird. Die Brücke liegt auf einer wichtigen regionalen Verkehrsachse. Sie wird ein fehlendes Teilstück auf dem transafrikanischen Korridor herstellen und die Wirtschaftstätigkeit entlang der Achsen Tanger-Lagos und Algier-Dakar fördern.
„Die EIB ist sehr stolz darauf, dieses Projekt mitzufinanzieren, das unserem vorrangigen Ziel entspricht, die nachhaltige Entwicklung zu fördern“, erklärte Vizepräsident Ambroise Fayolle anlässlich der Unterzeichnung. „Nach ihrer Inbetriebnahme wird die Brücke in Rosso zur Verkehrsentwicklung auf den transafrikanischen Korridoren beitragen. Sie wird die Lebensbedingungen verbessern, die Integration der Bevölkerung fördern und neue Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen schaffen.“
Das Großprojekt wird eine erhebliche wirtschaftliche und soziale Wirkung entfalten. Durch die Brücke in Rosso sinken die Transportkosten und die Fahrzeiten verkürzen sich. Sie wird den Personen- und Güterverkehr zwischen Mauretanien und Senegal verbessern und durch die bessere Verkehrsinfrastruktur zur Wettbewerbsfähigkeit und zum Wirtschaftswachstum beider Länder beitragen.
Zusammen mit der neuen Brücke werden außerdem mehr als 60 Kilometer Landstraßen gebaut, die landwirtschaftliche Gebiete an das Verkehrsnetz anbinden. Dadurch wird die Geschäftstätigkeit in der gesamten Region zunehmen, die als wichtiges Reisanbaugebiet große Bedeutung für die Ernährungssicherheit hat. Die Lebensbedingungen der Bevölkerung werden sich durch spezifische Maßnahmen im Bildungs- und Gesundheitsbereich verbessern. Neben der Sanierung von Schulen und dem Bau von Gesundheitszentren sollen die beiden Zwillingsstädte von Rosso an die Kanalisation und die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Zudem ist der Bau von Sozialeinrichtungen für Frauen und die Wiedereingliederung Jugendlicher geplant.
Gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank und der Europäischen Union unterstützt die EIB das Projekt mit Finanzierungsmitteln und bringt auch Fachwissen zu technischen, ökologischen und finanziellen Aspekten ein.
Die Bank der Europäischen Union ist seit 1966 ein wichtiger Partner Senegals und finanziert Projekte in vorrangigen Bereichen wie dem Verkehrssektor, der Wasserwirtschaft, der Energieversorgung und der Landwirtschaft. 2016 stellte sie insgesamt 190 Millionen Euro für wichtige Projekte in Senegal bereit. Das Engagement der EIB in Afrika im Rahmen des Abkommens von Cotonou beläuft sich derzeit auf 21,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 7,8 Milliarden Euro auf Projekte in Subsahara-Afrika.