Anlässlich der Europäischen Entwicklungstage, des führenden Entwicklungsforums, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer heute die Unterstützung der Bank für den neuen Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik zu. Er unterzeichnete im Namen der EIB-Gruppe eine Erklärung, um die in den EU-Verträgen verankerte Rolle der Bank der EU bei der Unterstützung der EU-Entwicklungszusammenarbeit anzuerkennen. Dr. Hoyer erklärte: „Die EU-Bank hilft, die Ziele der Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union zu erreichen und die Wirkung der Außenpolitik der EU um ein Vielfaches zu verstärken. Wir tragen aktiv zu verschiedenen Prioritäten bei, die im neuen Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik festgelegt wurden: insbesondere zu den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, aber auch zu Klimaschutz, Mobilität, nachhaltigem Wachstum und zu Beschäftigung, Handel und wirtschaftlichem Wohlstand. Über unsere neue Resilienzinitiative, um die uns der Europäische Rat gebeten hat, helfen wir der Union, die Herausforderungen der Migration zu bewältigen, indem wir strategische Investitionen in den Ländern der südlichen Nachbarschaft und des Westbalkans fördern."
Er fügte hinzu: „In Anbetracht der aktuellen weltweiten Probleme ist es so wichtig wie noch nie zuvor, alles für eine nachhaltige Entwicklung zu tun. Der neue Europäische Konsens über die Entwicklungspolitik, den wir seit heute offiziell mittragen, ermöglicht es uns, noch mehr gemeinsam zu tun und eine noch größere Wirkung zu erzielen.”
Vor der Erklärung der EIB hatten der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker, die Hohe Vertreterin/Vizepräsidentin Federica Mogherini, der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani sowie Joseph Muscat, Premierminister Maltas für die EU-Präsidentschaft, im Rahmen der Entwicklungstage den neuen Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik unterzeichnet.
Heute wurde auch ein neuer Bericht veröffentlicht, der zeigt, wie die EIB konkret die Maßnahmen der EU außerhalb Europas unterstützt. Im Fokus stehen dabei die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die Mobilisierung von Klimafinanzierungen und die Bekämpfung der Ursachen der Migration.
Der Bericht The EIB outside the EU zeigt, was die EIB mit ihren Maßnahmen des vergangenen Jahres außerhalb der EU bewirken wird:
- 6,7 Millionen Menschen erhalten eine bessere Wasser- und Abwasserinfrastruktur
- 1,2 Millionen Haushalte werden ans Stromnetz angeschlossen
- 250 000 Haushalte werden mit Energie aus nachhaltigen Quellen versorgt
- 1,2 Millionen Menschen profitieren von verbesserten Verkehrssystemen
- 700 000 Arbeitsplätze werden durch die Förderung kleiner Unternehmen erhalten
- Durch neue Projekte der EIB im Jahr 2016 wird die 4G-Mobilfunkabdeckung auf 7,4 Millionen Menschen erhöht.
Weitere Informationen:
In dem Bericht The EIB outside the EU wird beschrieben, welche Ergebnisse die EIB mit ihrem Engagement in den Ländern der östlichen Nachbarschaft und des Westbalkans, in der Türkei, in den Mittelmeer-Partnerländern, in den Ländern Afrikas, der Karibik und des pazifischen Raums und in Asien und Lateinamerika erzielt hat und noch erzielen wird. Die EIB stellte 2016 rund 8 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU bereit, die Investitionen von insgesamt 19 Milliarden Euro ermöglichten.
Versorgung mit sauberem Wasser und sauberer Energie
Der Bericht zeigt, dass durch die Projekte rund 6,7 Millionen Menschen einen verbesserten Zugang zu sauberem Wasser und zu einer besseren Abwasserversorgung erhalten haben. Ungefähr 1,2 Millionen Haushalte erhalten einen neuen oder verbesserten Anschluss an das Stromnetz, wobei 250 000 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden, was zum Klimaschutz beiträgt.
Mobilisierung von Finanzierungen für bessere Verkehrssysteme
Ein Schwerpunkt der EIB-Tätigkeit liegt auf Investitionen in bessere und nachhaltigere Verkehrssysteme innerhalb und zwischen Städten. So dürften 1,2 Millionen Menschen direkt von verbesserten öffentlichen Verkehrsmitteln profitieren und eine noch größere Zahl von der gestiegenen Nachhaltigkeit dieser Verkehrsmittel. Neue Verkehrsinvestitionen im Jahr 2016 außerhalb der EU werden voraussichtlich zu eingesparten Reisezeiten von rund 51 Millionen Stunden führen. Dies ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern dient auch dem Wohlergehen der Menschen in einigen der verkehrsreichsten Städte der Welt, wie Kairo in Ägypten und Lucknow in Indien.
Wachstum für alle Bevölkerungsschichten
Mobiltelefone leisten in vielen Teilen Afrikas einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung, da sie die Unternehmensentwicklung unterstützen und den Zugang zu einer breiten Palette an Dienstleistungen ermöglichen, beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitswesen, bei der Unterstützung der Landwirtschaft und bei Finanzdienstleistungen. Durch neue Projekte der EIB im Jahr 2016 wird die 4G-Mobilfunkabdeckung auf 7,4 Millionen Menschen erhöht.
Die Hilfe für die Entwicklung des Privatsektors in den einzelnen Ländern trägt dazu bei, die Voraussetzungen für ein nachhaltiges und alle Bevölkerungsschichten einschließendes Wirtschaftswachstum zu schaffen. Durchleitungsdarlehen für einheimische Banken, Kredite für Mikrofinanzinstitute oder Kapitalbeteiligungen an Social-Impact-Fonds verhelfen finanzschwachen Unternehmen zu langfristigen Finanzmitteln, die sie zur Schaffung zum Erhalt von Arbeitsplätzen brauchen. Auf diese Weise werden schätzungsweise 700 000 Stellen allein durch Durchleitungsdarlehen gesichert.
Wirkungsmessung für bessere Ergebnisse
Der diesjährige Bericht ist der fünfte seit Einführung des Rahmens für die Ergebnismessung (REM). Der REM dient dazu, die EIB-Projekte außerhalb der EU zu erfassen und darüber zu berichten. Der REM wird seit 2012 angewendet. Er verbessert die Beurteilung der erwarteten Projektergebnisse und die Berichterstattung der Bank über die tatsächlichen Ergebnisse. Der REM wird angewandt, um anhand konkreter Ergebnisse zu beurteilen und zu berichten, inwieweit die Bank zu den Zielen der EU beiträgt.
Nützliche Links:
The EIB outside the EU – 2016 Report
Globale Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Die EIB in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean