Im Rahmen der Europäischen Entwicklungstage unterzeichneten Malis Wirtschafts- und Finanzminister Dr. Boubou Cisse und der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Ambroise Fayolle einen Finanzierungsvertrag über 50 Millionen Euro für den Ausbau der Trinkwasser- und Sanitärinfrastruktur in Malis Hauptstadt Bamako. Die mitzufinanzierenden Vorhaben entsprechen Malis Sektorprogramm für Wasser- und Sanitärversorgung (PROSEA) sowie den Millenniums-Entwicklungszielen.
Für die Stadt Bamako mit ihrem rasanten Bevölkerungswachstum und kontinuierlich steigendem Trinkwasserbedarf ist das Projekt von großer Bedeutung. Durch die Vorhaben soll die Trinkwasserversorgung der Einwohner von Bamako und Umgebung gewährleistet werden. Zudem ist der Aufbau einer nachhaltigen Sanitärinfrastruktur vorgesehen. Dadurch werden sich die Lebensbedingungen spürbar verbessern.
Im Rahmen des Projekts sind umfangreiche Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur geplant. So soll die Kapazität der Trinkwasseraufbereitungsanlage von 144 000 auf 288 000 Kubikmeter pro Tag erhöht werden. Zudem entstehen neue Wasserspeicher mit einer Kapazität von 25 000 Kubikmetern, 30 Kilometer Hauptleitungen sowie 545 Kilometer Versorgungsleitungen mit 34 000 Anschlüssen und 600 Zapfstellen. Die neuen Anlagen sollen bis 2021 in Betrieb genommen werden.
Die neue Infrastruktur kommt letztlich den 2,5 Millionen Einwohnern von Bamako zugute. 560 000 haben dadurch in sehr naher Zukunft Zugang zu Trinkwasser.
„Wer Wasser bringt, bringt Leben“, besagt ein Sprichwort in Mali. In der Ministerratssitzung vom 16. April forderte der Präsident der Republik Mali Ibrahim Boubacar Keïta den neuen Premierminister und seine Regierung auf, umgehend mit der Umsetzung des sozialen Sofortprogramms für 2017-2020 zu beginnen. Neben den Schwerpunktbereichen Bildung, Energie, Gesundheit und Straßenbau wird in diesem Programm auch der Trinkwasserversorgung eine hohe Priorität auf nationaler Ebene eingeräumt. Das Projekt trägt außerdem zu den Maßnahmen bei, die Mali ergriffen hat, um das Ziel 7 der Millennium-Entwicklungsziele zu erreichen, dessen dritte Zielvorgabe darauf ausgerichtet ist, den Anteil der Menschen, die keinen nachhaltigen Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser und grundlegenden sanitären Einrichtungen haben, um die Hälfte zu senken, wie Malis Wirtschafts- und Finanzminister Dr. Boubou Cisse hervorhob.
„Durch dieses umfangreiche Projekt werden sich die Lebensbedingungen der Einwohner von Bamako und Umgebung spürbar verbessern“, unterstrich Vizepräsident Ambroise Fayolle anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Mithilfe des Finanzierungsbeitrags der EU bekommt der Großraum Bamako eine gute Trinkwasser- und Sanitärinfrastruktur. Die neuen Anlagen werden den Trinkwasserbedarf der Einwohner decken, die hygienischen Bedingungen verbessern und die Wasserressourcen vor Verschmutzung schützen. Wir freuen uns, dieses Projekt für nachhaltige Entwicklung mitzufinanzieren, das unserer Strategie für Mali entspricht.“
Die EIB hat auch den Generalplan für die Trinkwasserversorgung von Bamako finanziert. Das Projekt wird von der AFD, der Islamischen Entwicklungsbank, der Westafrikanischen Entwicklungsbank und Afrikanischen Entwicklungsbank mitfinanziert, die den Generalplan für die Sanitärinfrastruktur in Bamako finanziert hat.
Durch das Abkommen von Cotonou ist die Bank der Europäischen Union ein wichtiger Partner Afrikas. Ihr Engagement beläuft sich dort derzeit auf 21,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 7,8 Milliarden Euro auf Projekte in Subsahara-Afrika.