Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat erstmals ein georgisches Unternehmen direkt finanziert. Die Bank der EU vergibt an das Wasserversorgungsunternehmen von Tiflis, Georgian Water and Power (GWP), ein langfristiges Darlehen in Höhe von 21,47 Millionen Euro. Die Mittel sind für das Programm der GWP zum Ausbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur bestimmt. EIB-Vizepräsiden Vazil Hudák gab die Darlehensunterzeichnung heute gemeinsam mit dem CEO der GWP, Giorgi Tskhadadze, bekannt.
Mit diesem Darlehen kann die GWP die Kläranlage Gardabani instand setzen und die Wasserversorgungsinfrastruktur modernisieren und ausbauen. Auf diese Weise wird das Unternehmen in die Lage versetzt, die Umweltziele zu erreichen, die im Assoziierungsabkommen zwischen Georgien und der Europäischen Union festgelegt wurden. Die Investitionen in die Kläranlage wiederum werden die ökologischen Bedingungen im Flusseinzugsgebiet verbessern. Die Modernisierung des Wasserversorgungsnetzes in Tiflis wird dazu beitragen, die Wasserverluste zu verringern und den Energieverbrauch in den Pumpstationen zu senken.
„Der heute unterzeichnete Vertrag ist insofern wegweisend, als es sich um das erste EIB-Darlehen handelt, das direkt an ein privatwirtschaftliches Unternehmen in Georgien vergeben wird. Dieses Projekt wird die Dienstleistungsqualität im Wassersektor verbessern und sich positiv auf das tägliche Leben der Bewohner der georgischen Hauptstadt Tiflis auswirken“, sagte Vazil Hudák.
„Die langfristige Darlehensvereinbarung, die mit der EIB unterzeichnet wurde, unterstreicht das Vertrauen, das diese Einrichtung in die GWP setzt. Diese Fremdmittel ermöglichen es unserem Unternehmen, in den Ausbau unserer Infrastruktur zu investieren. Damit tragen wir einerseits zu den langfristigen Zielen Georgiens bei, die im Assoziierungsabkommen zwischen Georgien und der Europäischen Union vereinbart wurden. Andererseits verbessert sich dadurch der Lebensstandard der Einwohner von Tiflis“, erklärte Giorgi Tskhadadze.
Hintergrundinformationen:
Die EIB ist die Bank der Europäischen Union. In Georgien finanziert sie Projekte auf der Grundlage eines Finanzierungsmandats der Europäischen Union für die Länder der Östlichen Nachbarschaft, das sogenannte Außenmandat. Im Rahmen dieses Außenmandats 2014–2020 sind insgesamt 4,8 Milliarden Euro für Vorhaben vorgesehen, die sowohl für die EU als auch für die Länder der Östlichen Partnerschaft von erheblicher Bedeutung sind. Finanziert werden Projekte zur Förderung des Privatsektors, zum Auf- und Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur sowie zum Klimaschutz in diesen Ländern. Die politischen Risiken in Verbindung mit dem unterzeichneten Darlehen sind durch die EU-Haushaltsgarantie abgedeckt.
Die EIB plant, ihr Engagement in Georgien zu verstärken, nachdem im Juni 2014 das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Georgien unterzeichnet wurde, das ein vertieftes und umfassendes Freihandelsabkommen einschließt. Dieses Abkommen hat die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen Georgiens zur EU im Rahmen der Östlichen Partnerschaft vertieft.
Seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in Georgien im Jahr 2007 hat die EIB für das Land Finanzierungen im Umfang von 1 Milliarden Euro – einschließlich des heute unterzeichneten Darlehens – zugesagt.