Der Windpark Sainshand wird der dritte privat finanzierte Windpark in der Mongolei sein. Eine Gruppe internationaler Investoren und weitere Geldgeber stellen dafür 120 Millionen US-Dollar bereit.
Der neue Windpark wird in der Wüste Gobi 460 Kilometer südöstlich von Ulan-Bator errichtet. Die Sponsoren der Sainshand Salkhin Park LLC sind der französische Energiekonzern ENGIE, der deutsche Projektentwickler Ferrostaal, der Danish Climate Investment Fund (DCIF) und der mongolische Unternehmer Radnaabazar Davaanyam. Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) stellen langfristige Darlehen für das Projekt bereit.
EIB und EBWE unterstützen das Projekt mit insgesamt 78,5 Millionen US-Dollar: Die EIB stellt ein Darlehen von 47 Millionen US-Dollar bereit, dessen erste Tranche durch die dänische Exportkreditagentur EKF (über die NORD/LB) besichert ist. Die EBWE beteiligt sich mit 31,5 Millionen US-Dollar.
Nach seiner Inbetriebnahme wird der neue Windpark wesentlich dazu beitragen, die CO2-Emissionen in der Mongolei zu verringern und die steigende Stromnachfrage des Landes zu decken. Durch die Anlage kann die Mongolei künftig deutlich mehr Ökostrom erzeugen. Das entspricht dem Ziel der Regierung, bis 2020 20 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen. Bis 2030 soll dieser Anteil auf 30 Prozent steigen.
EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor sagte: „Die Europäische Investitionsbank unterstützt Klimaschutzinvestitionen in Asien, und mit der Finanzierung von Windkraftanlagen in der Mongolei fördert sie eine Alternative zur Verstromung von Kohle. Der Sainshand-Windpark wird modernste Technik einsetzen und zeigen, dass sich Windkraft auch in abgelegenen Regionen mit rauem Klima erfolgreich nutzen lässt.“
Hans-Dietmar Schweisgut, EU-Botschafter in der Mongolei, erklärte: „Die Mongolei und die Europäische Union gehören zu den Unterzeichnern des Pariser Klimaschutzabkommens, und der neue Sainshand-Windpark ist ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit, durch die Europa und die Mongolei erneuerbare Energieträger nutzen und so die CO2-Emissionen senken wollen. Europa unterstützt die Mongolei mit Finanzierungen und technischer Expertise. Gemeinsam wollen beide Seiten mit Windkraftanlagen in der Wüste Gobi zum Klimaschutz beitragen.“
Mit der Planung, Beschaffung und Bauleitung des Sainshand-Windparks ist die China Machinery Engineering Corporation (CMEC) beauftragt. Ausgestattet mit 25 Vestas-Turbinen vom Typ V110 mit einer Nennleistung von 2,2 Megawatt kann der Windpark bis zu 55 Megawatt Ökostrom erzeugen und dadurch die Emission von schätzungsweise 200 000 Tonnen CO2 vermeiden. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich noch in diesem Sommer und sollen vor Ende 2018 abgeschlossen sein. Im Vorfeld wurden in der Region drei Jahre lang Windmessungen durchgeführt, um den Standort mit der höchsten Windausbeute zu ermitteln. Die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten am gewählten Standort sind für Onshore-Windparks ideal.
Im Rahmen der Projektplanung wurde eine Anhörung der umliegenden Gemeinden durchgeführt. Außerdem fand eine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung statt und die zuständige nationale Behörde erteilte ihre Genehmigung für das Projekt. Die Finanzierungszusagen erfolgten nach Ausarbeitung eines umfassenden Umwelt- und Sozialmanagementsystems, das internationalen Standards entspricht, u. a. den Anforderungen der EBWE, der EIB und der International Finance Corporation (IFC) sowie den Äquator-Prinzipien.