Die sechs größten multilateralen Entwicklungsbanken (MDB) haben auch 2016 einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der globalen Herausforderung des Klimawandels geleistet und ihre Mittel für Klimafinanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern von 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 auf 27,4 Milliarden US-Dollar erhöht.
77 Prozent davon (21,2 Milliarden US-Dollar) flossen in die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels, die verbleibenden 23 Prozent in Anpassungsmaßnahmen.
Zusammen mit anderen Investoren konnten im letzten Jahr insgesamt 65,3 Milliarden US-Dollar für Klimaprojekte mobilisiert werden.
Die MDB berichten seit 2011 gemeinsam über ihre Tätigkeit in diesem Bereich. Seither stellten sie insgesamt 158 Milliarden US-Dollar für Klimafinanzierungen bereit.
Die aktuellen Zahlen sind im gemeinsamen Klimafinanzierungsbericht der multilateralen Entwicklungsbanken 2016 veröffentlicht. Er enthält eine Gesamtdarstellung der Daten der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Asiatischen Entwicklungsbank, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Europäischen Investitionsbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank und der Weltbankgruppe.
Jonathan Taylor, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dort für Klimafinanzierungen zuständig, bekräftigte anlässlich der Veröffentlichung: „Die Bank wird auch künftig klimabezogene Investitionen auf der ganzen Welt fördern. Der diesjährige Bericht zeigt, dass die EIB mit ihrem Schwerpunkt auf Investitionen außerhalb Europas der Gefährdung von Entwicklungs- und Schwellenländern durch Klimaveränderungen Rechnung trägt. Gemeinsam mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken unterstützen wir wegweisende Projekte zur Emissionsminderung und Bewältigung des Klimawandels. Wir begrüßen diese Möglichkeit, den Erfolg unseres gemeinsamen Einsatzes für das Klima noch besser zu messen, zu dem die EIB mit ihrer großen Erfahrung in Finanzierungsprogrammen in Europa und weltweit beiträgt.“
Nach Regionen betrachtet, entfiel der größte Teil der Klimafinanzierungen durch MDB im letzten Jahr auf Südasien (20 Prozent), gefolgt von Ostasien und dem Pazifik (19 Prozent) sowie die europäischen Länder außerhalb der EU und Zentralasien (18 Prozent). Die Region Naher Osten und Nordafrika (9 Prozent) und Subsahara-Afrika (7 Prozent) waren am schwächsten vertreten.
Der Bericht gibt auch Auskunft über die Mittelverteilung nach Finanzierungsinstrumenten. Danach wurde der weitaus größte Teil der Finanzierungen (73 Prozent) in Form von Projektdarlehen gewährt.
In ihrer Berechnungsmethodik richten sich die MDB nach den erstmals im März 2015 veröffentlichten gemeinsamen Grundsätzen für die Erfassung von Klimafinanzierungen, auf die sich die MDB und der International Development Finance Club (IDFC) geeinigt haben.
Im Juli 2015 vereinbarten die MDB und der IDFC gemeinsame Grundsätze für die Erfassung von Finanzierungen für Klimaanpassungsprojekte. Sie haben bereits erste Schritte zur Angleichung ihrer Ansätze für die Erfassung dieser Finanzierungen unternommen.
Die Entwicklungsbanken sind weiter bestrebt, ihre gemeinsamen Erfassungsmethoden anzupassen, damit sie die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens unterstützen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Finanzierungen, die eine Verringerung der Treibhausgasemissionen und eine klimaresiliente Entwicklung erlauben.