Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 102,5 Millionen Euro (11,5 Milliarden Sambische Kwacha) für die Abwasserinfrastruktur in der sambischen Hauptstadt Lusaka bereit. Den Vertrag für das zinsgünstige Darlehen hat die Bank mit dem sambischen Finanzministerium und der Lusaka Water & Sewerage Company (LWSC) unterzeichnet.
Das Lusaka Sanitation Programme sieht dringende Maßnahmen zur Verbesserung und zum Ausbau der Abwasserinfrastruktur in Sambias schnell wachsender Hauptstadt vor. Die Wasserversorgung hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, doch bleibt im Bereich der Abwasserentsorgung noch viel zu tun. Das Projekt gehört zu den wenigen international finanzierten Maßnahmen in Sambia, die das Abwasserproblem angehen sollen. Die vorgesehenen Infrastrukturinvestitionen stehen mit dem Abwassergesamtplan Lusakas in Einklang.
Das Projekt dürfte einen hohen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes leisten, da die Abwasserinfrastruktur für die Gesundheit, die Umwelt, die menschliche Entwicklung und nahezu alle Sektoren der sambischen Wirtschaft besonders wichtig ist. Der Umweltschutz und die Eindämmung wasserbezogener Krankheiten dürften die Lebensqualität der sambischen Bevölkerung verbessern – vor allem in einkommensschwachen und gefährdeten Gebieten.
Die EIB stand von Anfang an mit technischer Hilfe zur Seite, die aus der EIB-EU-Fazilität für die Vorbereitung wasserwirtschaftlicher Vorhaben in AKP-Ländern finanziert wurde. Dadurch kann die LWSC auch Zuschüsse und Darlehen von anderen Kooperationspartnern (einschließlich Weltbank, AfDB und KfW) in Anspruch nehmen. Zusätzlich hat die EIB einen Zuschuss von 4,5 Millionen Euro aus EU-Mitteln mobilisiert, um die Projektdurchführungskompetenzen des Projektträgers zu stärken.
EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom, zuständig für Operationen im südlichen Afrika und in Ostafrika, erklärte: „Der sambische Staat möchte all seinen Bürgern bessere Abwasserdienste bereitstellen. Wir freuen uns, Sambia in diesem Bestreben zu unterstützen. Mit unserer technischen Hilfe und den für das Projekt geschlossenen Partnerschaften konnte die Bank den Zusatznutzen ihrer Tätigkeit und ihre Erfahrung in diesem Sektor deutlich unter Beweis stellen. Wir hoffen, dass noch viele weitere Projekte dieser Art auf dem afrikanischen Kontinent folgen werden, damit die Folgen des Klimawandels gemindert und die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden.“
Alessandro Mariani, der Botschafter der Europäischen Union in Sambia: „Diese neue Finanzierung der Europäischen Investitionsbank in Sambia unterstreicht erneut die solide und dynamische Partnerschaft zwischen Sambia und der Europäischen Union. Das Projekt ist für die Einwohner Lusakas sehr wichtig. Die neue Abwasserinfrastruktur wird sich positiv auf ihre Gesundheit und auf die Umwelt auswirken und daher die Lebensqualität dieser Menschen entscheidend verbessern.“
Jilly Chiyombwe, Managing Director der Lusaka Water and Sewerage Company: „Die Bevölkerung Lusakas und die Nachfrage nach Abwasserdiensten sind exponentiell gewachsen. Die zur Deckung dieser Nachfrage erforderlichen Investitionen blieben jedoch aus. Ein großes Hindernis war die Finanzierung, denn es bedarf umfangreicher Investitionen, um allen Einwohnern dieser wachsenden Stadt Abwasserdienste anbieten zu können. Wir danken der EIB nicht nur für die Finanzierung des Projekts, sondern auch für ihre technische Hilfe. Durch die Bereitstellung angemessener Abwasserdienste dürfte das Projekt auch die schlechte Gesundheitsbilanz Lusakas verbessern. So dürfte vor allem die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera, Ruhr, Typhus, Diarrhö und Enteropathie eingedämmt werden, die in hohem Maße zu Missbildungen und zur Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren beitragen.“
Das Projekt sieht den Bau von zwei neuen Abwasserbehandlungsanlagen und der dazugehörigen Hauptsammler und Pumpstationen in Lusaka vor. Daneben ermöglicht es den Ausbau des Kanalisationsnetzes (auf eine Länge von 520 Kilometer), die Sanierung und Modernisierung der dazugehörigen Abwasserteiche sowie den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen in der Stadt. Das Kanalisationsnetz der sambischen Haupstadt wird durch das Vorhaben auf mehr als das Doppelte seiner bisherigen Größe erweitert. Davon dürften 525 000 Menschen profitieren. Viele von ihnen würden dadurch erstmals Zugang zu zuverlässigen Abwasserdiensten erhalten.