Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 160 Millionen Euro bereit, um Verbesserungen des öffentlichen Verkehrssystems in der zweitgrößten ukrainischen Stadt zu finanzieren. Die EIB-Mittel sind für die Verlängerung des Charkiwer U-Bahn-Netzes in ein sehr dicht besiedeltes Wohngebiet bestimmt, wodurch es für Pendler attraktiver wird.
Das EIB-Darlehen wird dazu beitragen, von der übermäßigen Autonutzung auf ein nachhaltigeres Verkehrsmittel umzusteigen. Dies wird sich positiv auf den Klimaschutz und die Qualität der städtischen Umwelt auswirken. Der öffentliche Nahverkehr im Süden der Stadt Charkiw soll verbessert werden. In diesem Gebiet sind derzeit nur Oberleitungsbusse, Busse und Kleinbusse im Einsatz.
Das Vorhaben betrifft die Verlängerung der bestehenden grünen U-Bahn-Linie um 3,5 Kilometer und den Bau von zwei neuen U-Bahnhöfen, „Derzhavinska“ und „Odeska“. Außerdem sollen ein neues Depot errichtet und die Flotte erneuert werden, indem 85 neue U-Bahn-Fahrzeuge angeschafft werden, sodass 17 fünf Waggons umfassende Züge verfügbar sind. Die Arbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Das Projekt wird mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung kofinanziert.
EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Die Modernisierung der städtischen Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine entspricht dem Ziel der EIB, Projekte zu finanzieren, die zur Wirtschaftsentwicklung des Landes beitragen und die Lebensqualität seiner Bürgerinnen und Bürger verbessern. Besonders wichtig ist dies in Charkiw, einer Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern, in der auch sehr viele Menschen leben, die wegen der derzeitigen Lage im Osten des Landes ihr Zuhause verlassen mussten.“
Der ukrainische Finanzminister Oleksandr Danyliuk: „Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ist eine Priorität für unsere Regierung. Die Modernisierung der Charkiwer U-Bahn ist ein wesentlicher Teil des breiter gefassten Stadtentwicklungsplans. Durch das Vorhaben entstehen Arbeitsplätze für die Einwohner, das öffentliche Nahverkehrsnetz wird ausgebaut und für alle, die in der Stadt wohnen, steigt die Lebensqualität.“
Der Leiter der EU Delegation, Botschafter Hugues Mingarelli: „Die dringend erforderlichen Neuinvestitionen in die Charkiwer U-Bahn werden gute Anbindungen an die Unternehmen und Universitäten der Stadt sowie für die Tagespendler schaffen. Ihnen steht ein modernes und umweltfreundliches Verkehrsmittel zur Verfügung, das in weiterer Folge bis zum Flughafen von Charkiw verlängert werden könnte. Ich zweifle auch nicht daran, dass die Wirtschaft der Stadt durch dieses Vorhaben gestärkt wird. Diesen Punkt erachten wir als einen der Eckpfeiler der Partnerschaft zwischen der EU und der Ukraine.“
Mit dieser Operation hat die EIB seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in dem Land im Jahr 2007 Darlehen im Betrag von rund 5,5 Milliarden Euro unterzeichnet.