Auf dem Klimagipfel „One Planet Summit“ in Paris wurden zwei Initiativen vorgestellt, die von der Europäischen Investitionsbank (EIB) mitgetragen werden und eine transformative Klimaschutzwirkung haben könnten. Dabei geht es um den Klimaschutz und die Finanzierung von Klimaprojekten von Städten und schutzbedürftigen Gruppen.
Die Initiativen gelten als Modelle für Maßnahmen und Partnerschaften, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens umzusetzen. Bei der ersten Initiative handelt es sich um eine neue Partnerschaft mit dem Globalen Konvent der Bürgermeister im Rahmen der neuen „Global URBIS“-Initiative. Sie soll ein innovatives Beratungs- und Finanzierungsangebot für Klimaschutzvorhaben in Städten entwickeln. Die zweite Initiative ist der „Land Degradation Neutrality Fund“ (LDNF), ein neuer Fonds, bei dem die EIB zu den Ankerinvestoren gehören wird. Der LDNF ist der erste Fonds dieser Art. Er kombiniert private und öffentliche Mittel, um weltweit Vorhaben für nachhaltige Landbewirtschaftung und Bodensanierung zu finanzieren. Die Sanierung geschädigter Böden ist eine wirksame, doch bisher unterschätzte Methode, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und Gemeinwesen bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen.
EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor in Paris: „Wir sind sehr stolz, dass hier in Paris zwei Initiativen, an denen wir mitwirken, als potenziell transformative Lösungsansätze für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens vorgestellt werden. Diese beiden ehrgeizigen und bahnbrechenden Initiativen für Klimaschutzmaßnahmen in Städten und zur Förderung einer nachhaltigen Bodennutzung weltweit verdeutlichen, dass sich die Klimaziele nur über neue Partnerschaften erreichen lassen. Wir stehen vor einer enormen Herausforderung, die sich nur bewältigen lässt, wenn wir Know-how und Erfahrung bündeln. Und genau das tun wir.“
EIB-Vizepräsident Taylor: „Die EIB hat direkt und über Partnerbanken Darlehen für nachhaltige städtische Infrastruktur an weltweit mehr als 1 000 große und kleine Städte vergeben. Im Bereich Stadtentwicklung hat die EIB allein in den letzten sechs Jahren rund 35 Milliarden Euro für Klimaschutz- und Klimaanpassungsvorhaben bereitgestellt. Aufgrund der weltweiten Tätigkeit und des gesamten Finanzierungsvolumens der Bank kann sich durch die Zusammenarbeit mit dem Globalen Konvent der Bürgermeister tatsächlich eine transformative Wirkung entfalten.“
Als weltweit größter Geldgeber für den Klimaschutz will die EIB in den kommenden fünf Jahren 100 Milliarden US-Dollar für Klimafinanzierungen bereitstellen. Mit ihrem AAA-Rating ist die EIB in der Lage, auch private Geldgeber ins Boot zu holen.
Vorgeschlagene Partnerschaft zwischen der EIB und dem Globalen Konvent der Bürgermeister
Am 28. November 2017 haben die EIB und die Europäische Kommission eine neue Beratungs- und Investitionsplattform für Städte in Europa („URBIS“) auf den Weg gebracht. Damit entsteht ein dringend benötigter zentraler Beratungsdienst, der Städte bei Klimaschutzmaßnahmen unterstützt. Im Rahmen von URBIS wollen der Globale Konvent der Bürgermeister und die Europäische Investitionsbank eine Partnerschaft aufbauen, um globale Beratungs- und Finanzierungsdienste für Klimaschutzvorhaben in Städten zu erbringen, die der Markt nicht anbietet. Der neue Dienst wird diese Marktlücke schließen und bereits bestehende Fazilitäten, Initiativen und Standardfinanzierungen der Bank ergänzen. Vor allem soll er den Zugang zu Zuschüssen und vergünstigten Finanzierungsmitteln verbessern, die geografisch flexibel eingesetzt werden können und alle wesentlichen Projektphasen abdecken – von der Beratung zur vorgelagerten Planung, Erstellung von Investitionsprogrammen und Projektvorbereitung bis hin zur Bereitstellung von Garantien und Seed-Kapital, um private Mittel einzubinden.
Pressemitteilung zum Globalen Konvent der Bürgermeister
Der Land Degradation Neutrality Fund: Der LDNF ist ein Fonds, der mehrere Risikoklassen anbietet und ein Volumen von 300 Millionen Euro hat. Er wird von den Vereinten Nationen im Rahmen des Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) gesponsert und von der auf nachhaltige Investitionen spezialisierten Investmentgesellschaft Mirova verwaltet. Der Fonds investiert weltweit in nachhaltige Flächennutzungsmethoden. Die EIB hat mehr als zwei Jahre an der Entwicklung des Fondskonzepts mitgewirkt. Zu den Ankerinvestoren gehört neben der EIB auch die französische Entwicklungsagentur AFD.
http://www.mirova.com/en-UK/p/news/News/LDN-Fund-initiative-hailed-at-One-Planet-Summit
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist in rund 160 Ländern tätig. Sie ist die Bank der Europäischen Union. Ihre Anteilseigner sind die 28 EU-Mitgliedstaaten. Die EIB ist der weltweit größte Geldgeber für Klimaschutzinvestitionen. Ein Viertel ihrer Finanzierungen dienen dem Klimaschutz. In den fünf Jahren bis 2020 will sie 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzinvestitionen bereitstellen. Außerdem will die EIB bis 2020 35 Prozent ihrer Finanzierungen in den Entwicklungsländern dem Klimaschutz widmen.
Weitere Informationen zur EIB auf dem One Planet Summit:
http://www.eib.org/infocentre/events/all/eib-at-one-planet-summit
Weitere Informationen zur EIB und zum Klimaschutz:
Die EIB und ihr Beitrag zum Klimaschutz
Initiative der multilateralen Entwicklungsbanken für den Klimaschutz
http://www.eib.org/infocentre/blog/all/podcast-green-bonds
http://www.eib.org/infocentre/blog/all/green-bonds-turn-gold
http://www.eib.org/investor_relations/cab/ten-years-of-green-bonds