Mit einem neuen Darlehen in Höhe von 166 Millionen Euros (fast 500 Millionen Dinar) unterstützt die Europäische Investitionsbank (EIB) das Projekt „Autoroute du Centre“. Dieses Autobahnvorhaben im tunesischen Binnenland, das für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes von enormer Bedeutung ist, umfasst den Bau eines Autobahnabschnitts zwischen Sbikha und Jilma in den zwei Gouvernements Kairouan und Sidi Bouzid.
Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Tunis unterzeichnet. Die Unterzeichner waren Zied Ladhari, Minister für Entwicklung, Investitionen und internationale Zusammenarbeit der Tunesischen Republik, und Ulrich H. Brunnhuber, Leiter der EIB-Vertretung in Tunesien. Anwesend waren außerdem Mohamed Salah Arfaoui, Minister für Infrastruktur, Wohnungswesen und Raumordnung, und Sophie Vanhaeverbeke, Leiterin der Zusammenarbeit der Europäischen Union mit Tunesien.
„Es handelt sich hier um ein ambitioniertes Finanzierungsvorhaben, das unser starkes Engagement zugunsten Tunesiens und seiner Menschen widerspiegelt. Dieses Projekt entspricht zudem unserer Zusage auf der internationalen Konferenz ‚Tunesien 2020‘. Ich bin sehr glücklich über die Unterzeichnung des neuen Finanzierungsvertrags mit der Tunesischen Republik, mit der wir seit über 40 Jahren eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft pflegen“, unterstrich Ulrich H. Brunnhuber, Leiter der EIB-Vertretung in Tunesien. „Der Ausbau des Straßennetzes ist entscheidend für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Tunesiens. Durch die Infrastrukturanbindung der Binnengouvernements leisten wir gemeinsam einen Beitrag zur Diversifizierung und Entwicklung der Wirtschaft in dieser Region und damit zur Schaffung neuer Beschäftigungsperspektiven für die Jugend Tunesiens.“
Die sehr günstigen Finanzierungsbedingungen und insbesondere die außerordentlich lange Darlehenslaufzeit von 30 Jahren sind optimal auf das Verkehrsprojekt zugeschnitten, in dessen Rahmen eine 99 Kilometer lange Schnellstraße mit zweispurigen Richtungsfahrbahnen errichtet wird, die die Städte Sbikha und Jilma verbindet. Dieses Projekts entspricht den vorrangigen Zielen des Fünfjahresplans der Tunesischen Republik und ist Teil des zentraltunesischen Autobahnnetzes, das 186 Kilometer lang werden soll. Das Projekt wird spürbare Auswirkungen auf das Leben der Einwohner dieser Gouvernements haben und ihre Verkehrsanbindung und Lebensqualität verbessern. In der Bauphase entstehen unmittelbar 140 Arbeitsplätze, der der indirekte Beschäftigungseffekt liegt bei 9 400 Arbeitsplätzen.
Das Vorhaben wird von der EIB seit 2011 gefördert. Angesichts der Bedeutung dieses Projekts für Tunesien unterstützte die EIB in der Folge der Jasminrevolution die für den Beginn der Arbeiten notwendigen Vorarbeiten (technische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Studien), wofür sie 4,7 Millionen Euro von der Europäischen Union und seinen Mitgliedstaaten erhalten hatte.
Als führende internationale Geldgeberin für die Entwicklung in Tunesien sagte die EIB im November 2016 auf der internationalen Konferenz „Tunesien 2020“ zu, das Land bis 2020 auf seinem Transformationsweg mit bis zu 2,5 Milliarden Euro zu unterstützen, indem seine vorrangigen Entwicklungsziele umgesetzt werden. Das jetzige Darlehen ist Teil dieses sehr dynamischen Prozesses zur Finanzierung und Begleitung Tunesiens. Allein im Straßenverkehrssektor hat die EIB bereits elf Projekte mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Dinar unterstützt.