Dänemark hat den höchsten Anteil an besonders produktiven Unternehmen in der EU: 42 Prozent aller dänischen Unternehmen gehören zu den leistungsstärksten 20 Prozent. Wie aus dem Investitionsbericht 2017/2018 der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Dänemark hervorgeht, sind dänische Unternehmen auch in anderer Hinsicht besonders erfolgreich: Neun von zehn haben im vergangenen Geschäftsjahr Investitionen durchgeführt. Damit gehören die Dänen zu den investitionsfreudigsten Unternehmen in der EU.
Der Bericht fasst die Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB (EIBIS) zusammen, an der 428 Unternehmen aus Dänemark teilgenommen haben. Er wurde heute auf der Konferenz „Investitionen und ihre Finanzierung in Europa“ in Kopenhagen vorgestellt. Nach einer zunächst schleppenden Erholung hat die Wirtschaft in Dänemark – ebenso wie in Europa – nun Fahrt aufgenommen. Durch diese Erholung rücken nun strukturelle Investitionen in den Mittelpunkt, die notwendig sind, um Innovation, Qualifikation und Produktivität zu fördern.
Dänische Unternehmen wollen künftig vor allem in die Entwicklung neuer Produkte investieren. Jedes achte Unternehmen gab in der Umfrage an, im vergangenen Jahr Produkte entwickelt zu haben, die auf dem Weltmarkt neu sind. Dennoch könnte die Innovationstätigkeit noch weiter intensiviert werden – sowohl bei Spitzentechnologie als auch bei der Einführung von Technologien: Lediglich 39 Prozent der dänischen Firmen geben an, dass ihre Maschinen und Anlagen dem neuesten Stand der Technik entsprechen.
„Um in Europa für Wachstum und Wohlstand zu sorgen, kommt es mehr als je zuvor darauf an, dass wir unsere Qualifikationen verbessern und unser Wissen erweitern. Nur so können wir neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringen“, so EIB-Vizepräsident Alexander Stubb. „Die EIB ist bereit, Innovationsführer in Dänemark bei ihrer Pionierarbeit zu unterstützen.“
In den letzten sechs Jahren hat die EIB-Gruppe – die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds – in Dänemark insgesamt fast 3,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Dabei lag der Schwerpunkt auf Innovation, Forschung und digitaler Infrastruktur.
Brian Mikkelsen, der dänische Minister für Industrie, Wirtschaft und Finanzen, erklärte: „Der Zugang von Wachstumsunternehmen zu Kapital hat für die dänische Regierung vorrangige Bedeutung. Erst vor wenigen Wochen hat die Mehrheit der Parteien im dänischen Parlament für eine Reihe neuer Initiativen gestimmt, durch die es in Dänemark für Unternehmen noch einfacher wird, Finanzierungsmittel aufzunehmen und unternehmerisch tätig zu sein. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit der EIB-Gruppe die Finanzierung von Investitionsvorhaben dänischer Unternehmen sichern können. Die Zusammenarbeit zwischen der EIB-Gruppe und dem dänischen Wachstumsfonds wird vor allem unseren KMU zugutekommen.“
„Banken und Hypothekeninstitute waren bisher die wichtigsten Finanzierungsquellen für dänische Unternehmen, und sie werden von der dänischen Finanzaufsichtsbehörde genau überwacht. Der Zugang zu weiteren Kapitalquellen hat jedoch für Unternehmen einige wirtschaftliche Vorteile. In der jüngsten Finanzkrise hatten beispielsweise viele Unternehmen nur begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten. Daher ist es gut, dass wir dieses wichtige Thema gemeinsam mit der EIB zur Diskussion bringen“, so der Direktor der dänischen Finanzaufsicht Jesper Berg.
Weitere Informationen unter:
EIB-Investitionsumfrage 2017 – Überblick für Dänemark
EIB-Investitionsumfrage – die Ergebnisse in grafischer Darstellung
Investitionsbericht 2017/2018 der EIB
Podcast mit der Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen Debora Revoltella