Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 40 Millionen Euro an die Indivumed GmbH, ein von Ärzten geführtes integriertes und weltweit tätiges Onkologieunternehmen. Die Indivumed stellt unter anderem biopharmazeutischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen umfassende Daten zu Tumoren bereit und verfügt über die qualitativ hochwertigste Biobank. Mithilfe des Finanzierungsbeitrags der EIB kann Indivumed neue Tests und Biomarker für die Geschäfts- und Technologieplattformen ihrer Biobank entwickeln und validieren. Das Unternehmen will außerdem eine einzigartige „globale Krebsdatenbank“ aufbauen, über die Krebsforscher auf der ganzen Welt Zugang zu Daten von Krebspatienten hätten und durch bioinformatische Instrumente komplexe Krebsdaten besser interpretieren könnten. Ermöglicht wurde das EIB-Darlehen durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Der EFSI ist die tragende Säule der Investitionsoffensive für Europa, bei der die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission als strategische Partner zusammenarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken.
Ambroise Fayolle, der für Innovation, EFSI sowie Finanzierungen in Deutschland zuständige EIB-Vizepräsident erläuterte: „Das Darlehen beschleunigt nicht nur die Entwicklung neuer Medikamente, sondern sorgt auch dafür, dass mehr Medikamente auf dem Markt zugelassen werden. Die Finanzierung durch die EIB zeigt, wie intensiv sich die Bank für europäische Start-ups in den Bereichen Biotechnologie und Medizintechnik einsetzt, die hohes Potential im Gesundheitssektor aufweisen.“ Der Vizepräsident fügte weiter hinzu: „Das Projekt profitierte von der Arbeit unseres Beratungsteams ´Ínnovation Finance´, das Indivumed als hochinnovatives Unternehmen auf dem Markt der Krebsbiobanken ermittelte und bei den Vorarbeiten für die Finanzierung bestmöglich unterstützte. Dies zeigt, dass der integrierte Ansatz, mit dem die Investitionsoffensive für Europa die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken will, ganz klar einen Zusatznutzen für die Unternehmen bewirkt.“
Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte: "Investitionen in Gesundheit zahlen sich aus. Sie tragen dazu bei, das Wohlergehen der gesamten Bevölkerung und aller Einzelpersonen zu verbessern. Die Gesundheitssysteme in vielen EU-Mitgliedstaaten haben wachsenden Bedarf an Investitionen in moderne Infrastruktur, innovative Technologien und neue Pflegemodelle. Die Investition in Indivumed zeigt, dass die EU-Institutionen sich verpflichtet haben, die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen. Es freut mich, dass die EIB dieses Abkommen heute unterzeichnet, um die Interessengruppen im Gesundheitssektor zu unterstützen und den Investitionsplan für Europa stärker zugunsten unserer Bürger zu nutzen."
Prof. Dr. Hartmut Juhl, Gründer und CEO der Indivumed: „Wir freuen uns sehr, dass die EIB uns dabei unterstützt, schneller individualisierte Krebstherapien zu entwickeln. Nun können wir unser weltweites klinisches Netzwerk umfassend nutzen, über das wir seit 2002 nach einheitlichen wissenschaftlichen Standards Gewebeproben und klinische Daten von Krebspatienten sammeln. Mit den Mitteln der EIB und zusätzlichen privaten Investitionen können wir eine globale Krebsdatenbank aufbauen, die umfassende genetische und phänotypische Daten von Patienten aus Europa, Nordamerika und Asien enthält. Über eine integrierte IT-Plattform können Krebsforscher die komplexen Zusammenhänge von Krebserkrankungen besser verstehen und schneller und kosteneffizienter neue Medikamente und Diagnoseverfahren entwickeln und validieren. Dies hilft Krebspatienten auf der ganzen Welt.“