Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Banco Comercial Português S.A. (Millennium bcp) wollen gemeinsam die Wirtschaft und Beschäftigung in den portugiesischen Gebieten ankurbeln, die 2017 von verheerenden Waldbränden heimgesucht wurden. Betroffen waren vor allem der Norden und das Zentrum des Landes. Die Millennium bcp erhält von der EIB ein Darlehen über 75 Millionen Euro, das sie zu günstigen Konditionen an geschädigte Unternehmen in diesen Gebieten weiterleiten wird. Im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung verpflichtet sich die Millennium bcp, das Darlehen der EIB um mindestens denselben Betrag zu ergänzen. Insgesamt werden somit 150 Millionen Euro für die Konjunkturerholung in den jeweiligen Gebieten zur Verfügung stehen.
Unterzeichnet wurde der entsprechende Finanzierungsvertrag in Lissabon von EIB-Vizepräsident Román Escolano und dem geschäftsführenden Vizepräsidenten der Millennium bcp, João Nuno Palma. Der Vertrag ermöglicht es dem Institut, die günstigen Konditionen des Darlehens der EIB (d. h. lange Laufzeiten und niedrige Zinssätze) an portugiesische Unternehmen weiterzugeben, die nach den Waldbränden zerstörte Maschinen ersetzen, Produktionsstandorte wieder aufbauen oder Betriebskapital finanzieren müssen.
Als Reaktion auf die gravierenden Waldbrände spendete die EIB im letzten September 500 000 Euro an den REVITA-Fonds. Der Fonds wurde von der portugiesischen Regierung eingerichtet und soll in den Brandgebieten den Wiederaufbau zerstörter Wohnhäuser mitfinanzieren. Unter Federführung des EIB-Instituts sammelte die EIB-Gruppe Mitarbeiterspenden, die sie durch eigene Mittel ergänzte. Die Millennium bcp leistete ebenfalls eine Spende von über 440 000 Euro an den Fonds. Dieser Betrag umfasste auch auf einem Solidaritätskonto gesammelte Geldbeiträge der Bevölkerung.
In ihrer Partnerschaft mit der Millennium bcp geht die EIB nun einen Schritt weiter. Mit den insgesamt 150 Millionen Euro wollen die beiden Einrichtungen betroffenen Unternehmen dabei helfen, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen und auf eine solidere Basis zu stellen.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Lissabon erklärte EIB-Vizepräsident Román Escolano: „Als Bank der EU freuen wir uns über den Abschluss dieses Vertrags, der zeigt, dass die EIB der portugiesischen Bevölkerung nach dieser schweren Tragödie engagiert zur Seite steht. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Darlehen die Wirtschaft in den betroffenen Gebieten rasch wiederbeleben und Wachstum und Beschäftigung fördern wird.“
João Nuno Palma, geschäftsführender Vizepräsident der Millennium bcp: „Mit diesem neuen Darlehen bietet die Millennium bcp ihren Kunden in Portugal eine exklusive Lösung, um Ausrüstung zu erwerben, Gebäude wieder aufzubauen oder Betriebskapital zu finanzieren. Die Unternehmen, die 2017 durch die verheerenden Waldbrände in Portugal geschädigt wurden, werden sich dadurch schneller erholen können. Wir möchten ausdrücklich versichern, dass die Unternehmen jederzeit und in allen Phasen ihrer Tätigkeit einen zuverlässigen Partner an ihrer Seite haben.“
Mit dem neuen Darlehen setzen die Millennium bcp und die EIB ihre langjährige Zusammenarbeit für die Förderung kleiner und mittelgroßer portugiesischer Unternehmen fort. Im Juni 2017 wurde bereits ein Darlehensvertrag über 250 Millionen Euro unterzeichnet, um kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Portugal den Zugang zu Krediten zu erleichtern.
Die EIB-Gruppe stellte 2017 insgesamt 29 600 Millionen Euro für die Finanzierung kleiner Unternehmen bereit und förderte 285 800 Firmen in ganz Europa. In Portugal unterzeichnete die EIB-Gruppe im vergangenen Jahr Darlehens- und Garantieverträge im Gesamtbetrag von 1 906 Millionen Euro. Hiervon entfielen 1 022 Millionen Euro auf mehr als 6 600 kleine und mittelgroße Unternehmen.