- Ein wegweisendes Projekt erhöht die Energieeffizienz und Erdbebensicherheit von Gebäuden in Armenien
- Die Partnerschaft für Energieeffizienz und Umwelt in Osteuropa (E5P), zu der die Europäische Union den größten Beitrag leistet, bezuschusst die Sanierung von fast 150 Kindergärten mit fünf Millionen Euro
- An dem Projekt beteiligen sich die EIB, die Stadt Eriwan, der Grüne Klimafonds und das UNDP
- Der Zuschuss ergänzt das 2017 unterzeichnete EIB-Darlehen von sieben Millionen Euro
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute mit der Stadt Eriwan und dem Multigeberfonds E5P eine wegweisende Zuschussvereinbarung über fünf Millionen Euro unterzeichnet. Der Zuschuss dient der Finanzierung eines bislang einmaligen Programms zur energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude in der armenischen Hauptstadt. Die Partnerschaft für Energieeffizienz und Umwelt in Osteuropa (E5P) ist ein mit 200 Millionen Euro ausgestatteter Fonds, der kommunale Energieeffizienz- und Umweltprojekte in den Ländern der Östlichen Partnerschaft* unterstützt.
Der E5P-Zuschuss ergänzt ein Darlehen der EIB über sieben Millionen Euro, das im Dezember 2017 unterzeichnet wurde und der Stadt Eriwan helfen soll, die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude zu verbessern. Daneben soll auch die Erdbebensicherheit von Kindergärten erhöht werden. Insgesamt werden 29 Kindergärten grundsaniert, und in 118 Kindergärten sind kleinere Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz vorgesehen, sofern die Vorstudien zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Das Projekt wird rund 34 500 Menschen, einschließlich Kindern, Lehrkräften und Personal, ein deutlich sichereres und freundlicheres Umfeld bieten. Dadurch können pro Jahr 27 800 Megawattstunden Primärenergie eingespart, die CO2-Emissionen um 5 502 Tonnen reduziert und auch andere Treibhausgasemissionen erheblich eingedämmt werden. Zudem kann Eriwan mit diesen Maßnahmen die Folgen des Klimawandels mildern und seine Energieausgaben um 1,1 Millionen Euro senken. Von dem Projekt wird auch der Privatsektor profitieren, weil es die kommunale und regionale Wirtschaft, vor allem die Baubranche, ankurbeln wird.
EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Die Bank der EU und ihre Partner ermöglichen den Menschen in Armenien ein spürbar besseres Leben. Wir fördern Projekte wie dieses, weil sie zum Umweltschutz beitragen und somit die Lebensqualität verbessern. Die 147 Kindergärten werden in Sachen Energieeffizienz und Energieeinsparung Vorbildfunktion haben, denn sie zeigen, dass die günstigste Energie immer noch die ist, die erst gar nicht erzeugt werden muss.“
Piotr Antoni Switalski, Botschafter und Leiter der EU-Delegation für Armenien: „Energieeffizienz bedeutet aus weniger Energieeinsatz mehr herauszuholen und spart somit Geld. Neue Technologien schaffen sauberen Strom und Arbeitsplätze. Daher gilt es den Staat, internationale Finanzinstitute, Kommunen, die Zivilgesellschaft und die Bevölkerung zu mobilisieren, um Reformen und Investitionen voranzutreiben. Die EU hat in der Vergangenheit Energieeffizienzprojekte in Armenien unterstützt und wird das auch weiterhin tun. Davon profitierten bislang unter anderem 21 dem Konvent der Bürgermeister beigetretene Kommunen sowie mehr als 6 000 Haushalte. Der E5P-Zuschuss von fünf Millionen Euro macht die Sanierungen und Erneuerbare-Energien-Maßnahmen finanzierbar, ermöglicht Armenien Investitionen in ein nachfrageorientiertes Energiemanagement, gewährleistet der Stadt eine deutliche Entlastung ihres Haushalts und hat positive soziale und ökologische Auswirkungen. Die EU ist davon überzeugt, dass die erfolgreiche Durchführung dieses großen Pilotprojekts andere Städte/Akteure dazu bewegen wird, ebenfalls zu investieren.“
Taron Margaryan, Bürgermeister von Eriwan: „Die Stadt Eriwan schätzt die Projekte, die mit der finanziellen Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Union durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der städtischen Wirtschaft ist sehr wichtig, um die Infrastruktur der Stadt weiter zu verbessern. Das Darlehen der EIB ermöglicht die Sanierung öffentlicher Gebäude. Kinder sind unsere Zukunft. Daher wird zunächst die Mehrzahl der städtischen Kindergärten saniert. Das Projekt wird in Armenien wegweisend sein, weil es die Gebäude energieeffizienter und erdbebensicherer macht. Die Stadt Eriwan wird sich neben der EIB, dem E5P und dem GCF an der Finanzierung des Projekts beteiligen. Mit der Unterzeichnung der E5P-Zuschussvereinbarung rückt die Umsetzung des Projekts in greifbare Nähe. Ich möchte unterstreichen, dass alle angelaufenen Projekte die Lebensqualität der Stadtbewohner enorm verbessern und sich somit äußerst positiv auswirken werden. Ich hoffe, dass ähnliche Projekte folgen.“
Die Zuschussvereinbarung wurde heute in Eriwan im Kindergarten 110 unterzeichnet. An der feierlichen Veranstaltung nahmen neben den Vertretern der diplomatischen Vertretungen der EU in Armenien und der EU-Staaten, der Stadt Eriwan und der armenischen Regierung auch die Kinder und Lehrkräfte des Kindergartens teil. Die Unterzeichnung fand im Zusammenhang mit der Initiative EU4Energy und im Rahmen der EU-Woche für nachhaltige Energie statt. Dabei handelt es sich um die größte Veranstaltung zum Thema Energieeffizienz in Europa. Sie soll die Bürgerinnen und Bürger sowie Anspruchsgruppen dazu anregen, sich über die wichtigsten Aspekte auszutauschen, die die Energiewende vorantreiben.
Das Projekt ist das Ergebnis einer Studie über Energieeffizienz und erneuerbare Energien, die mit einem Zuschuss für technische Hilfe aus dem Treuhandfonds für technische Hilfe in den östlichen Partnerländern finanziert wurde.
*Darunter fallen Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und die Ukraine.