- Die EIB und die AfDB unterstützen die Société nationale industrielle et minière (SNIM) mit insgesamt 109 Millionen Dollar
- Mit diesen Mitteln soll die Zufahrtsrinne zum Erzhafen in Nouadhibou vertieft und verbreitert werden
- Die beiden Banken leisten mit den Darlehen für die SNIM, den zweitgrößten Arbeitgeber Mauretaniens, einen Beitrag zur Wirtschaft und zum Wachstum in der Sahelregion
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank der Europäischen Union, und die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) haben je einen Finanzierungsvertrag mit zwölf Jahren Laufzeit über 59 Millionen Dollar bzw. 50 Millionen Dollar mit der SNIM, dem größten Bergbaubetreiber Mauretaniens, unterzeichnet.
Die Finanzierung ist für ein Ausbaggerungsprojekt im Eisenerzhafen der SNIM bestimmt. Dadurch sollen die Kapazitäten der Hafenanlagen in Nouadhibou ausgebaut werden, der wirtschaftlich wichtigsten Stadt des Landes im Nordwesten an der Atlantikküste.
Das Projekt, das mit diesen umfangreichen Darlehen finanziert wird, hat erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. In der Bauphase werden 94 Vollzeitstellen und 230 indirekte Arbeitsplätze entstehen. Auch die Stiftung der SNIM erhält Mittel aus den Darlehen für ihre Aktivitäten im sozialen Bereich in Mauretanien.
Die SNIM exportiert über den Seeterminal in Nouadhibou ihre Eisenerzproduktion. Der Erzhafen nimmt daher eine Schlüsselstellung in der mauretanischen Wirtschaft ein. Bislang können aber wegen fehlenden Tiefgangs keine Schiffe über 150 000 Tonnen in den Hafen einlaufen. Die Schiffe, die im jetzigen Terminal anlegen, machen nur sechs Prozent der weltweiten Massengutfrachterflotte aus. Da solche Frachter nur begrenzt zur Verfügung stehen, erhöhen sich die Kosten beträchtlich.
Nun soll die Zufahrtsrinne zum Erzterminal der SNIM auf einer Länge von 25 Kilometern vertieft und verbreitert werden, damit auch Schiffe von 230 000 Tonnen einlaufen können. Durch das Projekt kann die SNIM nicht nur die Effizienz ihrer Transportkette, sondern auch ihre Ertragskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit auf dem Weltmarkt verbessern, was angesichts der Schwankungen der weltweiten Eisenerzpreise besonders wichtig ist.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Mit dieser strategischen Finanzierung unterstützen wir die Entwicklung des Erzhafens in Nouadhibou. Das Hafenerweiterungsprojekt wird starke wirtschaftliche und soziale Auswirkungen für die Mauretanier haben, da viele Arbeitsplätze entstehen werden. Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit in Afrika steht der Aufbau einer anpassungs-, leistungs- und wettbewerbsfähigen Infrastruktur, und das in Einklang mit den Zielen des Abkommens von Cotonou und den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen.“
Das Projekt wird von der größten afrikanischen Finanzierungsinstitution, der Afrikanischen Entwicklungsbank, mitfinanziert, weil es zwei Prioritäten der AfDB verfolgt: die Industrialisierung Afrikas und die Verbesserung der Lebensqualität der Afrikanerinnen und Afrikaner. Durch die Unterstützung der AfDB kann zusammen mit der EIB der Finanzierungsplan auf die Beine gestellt werden. Außerdem können der SNIM-Stiftung mehr Mittel für soziale Projekte im Bereich der Wasser-, Energie- und Gesundheitsversorgung zur Verfügung gestellt werden.
Abdu Mukhtar, Leiter der Abteilung Industrie und Bergbau, AfDB: „Mauretanien ist gut aufgestellt, um eine wichtige Rolle in der weltweiten Eisenerzproduktion zu spielen. Nach der Vertiefung der Zufahrtsrinne können größere Schiffe einlaufen und damit die Exporte der SNIM in europäische und asiatische Märkte gesteigert werden. Die Afrikanische Entwicklungsbank unterstützt die Industrialisierung Afrikas. Das Darlehen an die SNIM steht im Zeichen unserer Bemühungen, eine effiziente und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, das Wachstum eines so wichtigen afrikanischen Industrieunternehmens wie der SNIM und die Entwicklung seiner Infrastruktur zu fördern.“
Mohamed Salem Ould Bechir, Generaldirektor und Verwaltungsratsmitglied der SNIM: „Das Ausbaggerungsprojekt für den Erzhafen ist ein wichtiges Vorhaben für uns. So können Schiffe bis 230 000 Tonnen beladen und damit die Hafenanlagen besser genutzt werden. Das Projekt ist Teil der Strategie, schrittweise die Produktionskapazitäten der SNIM zu steigern. Darüber hinaus trägt es dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte zu verbessern, unsere Produktionskosten zu senken und die Produktivität unserer Anlagen zu erhöhen. Es wird sich also spürbar auf die Kosten auswirken, zumal ein Großteil der zusätzlichen Fracht in Märkte gehen dürfte, in denen die Frachtkosten hoch sind.“