- Heute lief die Pilotinitiative „Global Climate City Challenge“ an: bessere technische Vorbereitung und leichtere Finanzierung von Projekten in afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Städten
- Globaler Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie und Europäische Investitionsbank arbeiten zusammen, um urbane Klimaschutzmaßnahmen rascher umzusetzen
Heute startete in San Francisco die „Global Climate City Challenge“, eine Initiative, um Städte auf den weltweiten Klimawandel und seine Folgen vorzubereiten. Sie will die technischen und finanziellen Hauptprobleme in Angriff nehmen, damit Investitionen in umweltfreundliche Projekte und Programme zunehmen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Millionen von Menschen, die in Städten leben, mit den Folgen des Klimawandels fertigwerden können.
Klimaschutzprojekte in Städten werden verstärkt gefördert, indem Best Practice und technische Hilfe bereitgestellt werden. Auf diese Weise sollen die Gefahren des Klimawandels verringert, die ökologische und soziale Wirkung von Projekten verbessert und die finanzielle Solidität von Pionierprojekten erhöht werden.
In zunächst sechs Städten werden Projekte ausgewählt, die im Rahmen der „Global Climate City Challenge“ gefördert werden. Städte, die über in Betracht kommende Vorhaben verfügen, können sich heute noch melden.
Menschen auf der ganzen Welt, die in Städten leben, werden von der neuen Initiative profitieren, mit der die Gefahren des Klimawandels gesenkt und die Langzeiteffekte von Klimainvestitionen erhöht werden sollen. Sie will neue Wege für die Finanzierung CO2-armer und klimaresilienter Infrastrukturanlagen öffnen. Dazu zählen die Mobilisierung von umfangreichen privatwirtschaftlichen Investitionen und mehr öffentliche Mittel. Das Programm verbessert die Finanzierungsmöglichkeiten, und dadurch können sich Städte besser auf den Klimawandel vorbereiten, die Energiekosten senken, Abfälle besser verwerten und Waser intelligenter nutzen. Auf diese Weise wird eine CO2-arme und resiliente, nachhaltige Entwicklung gefördert.
Globale Perspektive und einzigartiges finanzielles Know-how für Klimaschutzmaßnahmen in Städten
Die „Global Climate City Challenge“ ist eine gemeinsame Initiative des globalen Konvents der Bürgermeister für Klima und Energie, in dem mehr als 9 000 Städte aus sechs Kontinenten vertreten sind, und der Europäischen Investitionsbank, der weltweit größten supranationalen Bank. An der Initiative wirken auch Städtenetzwerke auf internationaler und lokaler Ebene mit, so etwa ICLEI – Local Governments for Sustainability und die C40 Cities Climate Leadership Group.
FELICITY ist ein Programm für technische Hilfe für kohlenstoffarme Infrastrukturprojekte in Städten, das gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird. Auch dieses Programm kommt bei der „Global Climate City Challenge“ zum Einsatz. Das deutsche Bundesumweltministerium (BMU) will FELICITY ausweiten und es auch für Global Urbis und die entsprechende Partnerschaft zwischen dem globalen Konvent der Bürgermeister und der EIB verfügbar machen.
Den Startschuss für die „Global Climate City Challenge“ gaben der Bürgermeister von Quito, Mauricio Rodas, der auch Mitglied des Verwaltungsrats des Konvents der Bürgermeister ist, und EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor auf dem Klimagipfel in San Francisco.
Mauricio Rodas, Bürgermeister von Quito und Mitglied des Verwaltungsrats des globalen Konvents der Bürgermeister: „Weltweit sind die Städte mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, die sie bewältigen müssen, und ihre Mittel dafür sind begrenzt. CO2-freundliche Projekte werden aufgrund der fehlenden fachlichen Kapazitäten, private Investitionen zu mobilisieren, ständig verschoben. Die neue „Global Climate City Challenge“ ermöglicht eine Kombination aus Branchenkenntnis und finanziellem Know-how. So erhalten Gebietskörperschaften Zugang zu technischer Hilfe, Beratungsdiensten und Finanzierungsinstrumenten, bei denen Darlehen und Zuschüsse kombiniert werden. Dadurch können die Städte rascher qualitativ hochwertige und investorenfreundliche Klimaschutzpläne entwickeln. Diese neue Initiative wird dazu beitragen, dass Neuinvestitionen im Energie-, Verkehrs- und Wassersektor sowie in der Abfallwirtschaft und zur Stärkung der Resilienz in den kommenden Jahren nachhaltige Änderungen bewirken.“
Maroš Šefčovič, Co-Vorsitzender des globalen Konvents der Bürgermeister, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Energieunion: „Heutzutage ist es wichtiger denn je, dass alle Regierungsebenen gegen den Klimawandel vorgehen. Mit der richtigen Unterstützung sind die Städte in der Lage, der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen, Änderungen der Gesellschaft zu bewirken und eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Dieses Ziel können wir nur dann erreichen, wenn wir zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit des globalen Konvents und der Europäischen Investitionsbank ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir zu einer Lösung kommen, Ressourcen freisetzen und Finanzierungen mobilisieren können, die es den Städten ermöglichen, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und zu übertreffen.“
EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor: „Um der kommenden Generationen willen müssen wir städtische Investitionsvorhaben zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel rascher umsetzen. Auf der ganzen Welt hat sich bei Projekten gezeigt, dass eine gute technische Vorbereitung und geeignete Finanzierungsmöglichkeiten einen wesentlichen Unterschied machen können. Nun ist es an der Zeit, die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Best Practice und die mit den erfolgreichsten Projekten gemachten Erfahrungen weitergegeben werden und Vorhaben zugutekommen, die anderswo erstmals durchgeführt werden. Wenn das Know-how der EIB bei der weltweiten Zusammenarbeit mit Städten mit dem einzigartigen Netzwerk des globalen Konvents der Bürgermeister kombiniert wird, können wir die entscheidende Investitionslücke bei urbanen Klimaschutzmaßnahmen verringern. Alle Städte sollen sich ein Bild davon machen, wie diese großartige neue Initiative die Langzeiteffekte jetziger und künftiger urbaner Investitionspläne verändern kann.“
Christiana Figueres, stellvertretende Vorsitzende des globalen Konvents der Bürgermeister und frühere Exekutivsekretärin des Sekretariats des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen: „Starke und nachhaltige Städte sind eine unabdingbare Voraussetzung, damit wir unsere im Pariser Abkommen festgelegten Ziele erreichen können. An der „Global Climate City Challenge“ sind eine der weltweit führenden Finanzierungsinstitutionen und das breite Netzwerk des globalen Konvents der Bürgermeister beteiligt. So können städtische Klimaschutzstrategien zu wirklichen Investitionen führen, Arbeitsplätze schaffen und dazu beitragen, dass die Städte ihre Zusagen einhalten können, nachhaltige gesellschaftliche Rahmenbedingungen und eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.“
Ashok Sridharan, Bürgermeister von Bonn und Vorsitzender von ICLEI: „Damit lokale Klimaschutzmaßnahmen wirklich in großem Umfang umgesetzt werden können, brauchen wir Projekte mit großer Langzeitwirkung, die für Investoren attraktiv sind und sowohl im sozialen Bereich als auch für die Umwelt klar von Nutzen sind. Initiativen wie die „Global Climate City Challenge“ schaffen ein gemeinsames Band zwischen Finanzinstituten und Städten. So können auf lokaler Ebene die Kompetenzen geschaffen werden, die man für die Entwicklung, Durchführung und Finanzierung lokaler Projekte braucht. Nur so können wir weltweite Klimaschutzziele erreichen und die Kluft zwischen Investitionsbedarf und Mitteln, die tatsächlich auf lokaler Ebene zur Verfügung stehen, schließen. ILCEI bringt sein „Transformative Actions Program“ in die „Global Climate City Challenge“ ein. Dabei handelt es sich um ein konkretes Mittel zur Umsetzung dieser Strategie.“
Erstes gemeinsames Programm der EIB für technische und finanzielle Hilfe für urbane Klimaschutzmaßnahmen ist angelaufen
In den kommenden Wochen werden aus der „Global Climate City Challenge“ im Rahmen eines ersten Pilotprogramms Klimavorhaben in sechs Städten gefördert. Dazu zählen Maßnahmen, um die Bankfähigkeit von Projekten zu verbessern, sowie zusätzliche Finanzierungsmittel. Aber auch der Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet intelligente Stadttechnologie und innovative Finanzierungen für Städte wird vorangetrieben.
Investitionen aller urbanen Interessengruppen mobilisieren
Kommunalbehörden und Gebietskörperschaften sowie die entsprechenden Verwaltungseinrichtungen, Versorgungsunternehmen und andere Partner, die städtische Projekte finanzieren, können von dieser neuen Initiative profitieren.
Der Schwerpunkt wird auf Projekten mit beträchtlichen Langzeiteffekten in Afrika, Zentralasien, Lateinamerika, den europäischen Nachbarländern und den EU-Beitrittsländern liegen. www.eib.org/GCCCC
„Global Climate City Challenge“ soll später ausgeweitet werden
Die Gewinner werden die erste gezielte Unterstützung im Rahmen der „Global Climate City Challenge“ in Anspruch nehmen können. Der Inanspruchnahmezeitraum wird voraussichtlich zwei Jahre betragen.
Der globale Konvent der Bürgermeister und die Europäische Investitionsbank prüfen, wie die Initiative „Global Climate City Challenge“ ausgeweitet und wie weitere Unterstützung für städtische Klimaschutzmaßnahmen rascher bereitgestellt werden kann. Dies umfasst auch die Zusammenarbeit mit zusätzlichen Finanzierungspartnern.
Bisherige Erfahrungen von Städten nutzen
Als Beitrag zur EU-Städteagenda hat die Europäische Investitionsbank im Zeitraum 2011–2017 fast 150 Milliarden Euro für Investitionen in städtische Infrastruktur und Dienstleistungen bereitgestellt. Sie leistete wertvolle Unterstützung für neue Stadtentwicklungsprojekte, nachhaltige Verkehrslösungen und den sozialen Wohnungsbau, aber auch für die Verbesserung der städtischen Wasser-, Energie-, Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur innerhalb und außerhalb Europas.
Der globale Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie ist ein internationaler Zusammenschluss von Städten und Gebietskörperschaften, die ein gemeinsames langfristiges Ziel verfolgen – die Förderung freiwilliger Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und den Übergang zu einer emissionsarmen und resilienten Gesellschaft.