Die vier öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften (Offices Publics de l‘Habitat) Oise Habitat (Departement Oise), OPAC d’Amiens (Großraum Amiens), Opal (Departement Aisne) und Reims Habitat (Gemeindeverband Grand Reims) haben mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) einen Finanzierungsvertrag über 107 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren unterzeichnet, der durch die Investitionsoffensive für Europa, den sogenannten Juncker-Plan, besichert ist. Dies ist das erste Direktdarlehen der EIB an Sozialwohnungsträger. Es ist für den Bau von 1 300 neuen Wohnungen und die Sanierung von 4 200 Bestandswohnungen mit Gesamtkosten von 326 Millionen Euro bestimmt.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die Europäische Investitionsbank, die Bank der EU, freut sich, das Réseau Canopée mit 107 Millionen Euro bei seinem Programm für die Sanierung und den Bau neuer Sozialwohnungen und geförderter Wohnungen zu unterstützen. Wohnraum ist ein wichtiger Faktor, damit die gefährdetsten Bevölkerungsgruppen wieder Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen. Indem es soziale Wohnungsträger fördert, beweist Europa, dass es die wirtschaftliche Entwicklung in allen Regionen fördern will.“
Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen, Steuern und Zölle: „Mit der Förderung von Sozialwohnungen des Réseau Canopée durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen unterstreicht der Juncker-Plan seine soziale Dimension, die in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll. Wir können auf dieses Projekt wirklich stolz sein, denn es zeigt, wie Europa die Lebensbedingungen der Französinnen und Franzosen verbessert.“
Förderung von Neubauten und energetischen Sanierungen
Vor einem schwierigen wirtschaftlichen Hintergrund (reduzierte Mieteinnahmen aufgrund der solidarischen Mietminderung, Erhöhung der Mehrwertsteuer) ermöglicht das EIB-Darlehen es den Wohnungsbaugesellschaften, an ihren Plänen in Sachen Neubau und energetische Sanierung festzuhalten.
Die Darlehen der EIB haben einen festen Zinssatz und optional einen tilgungsfreien Zeitraum. Sie ergänzen die klassischen Finanzierungsinstrumente, z. B. die Darlehen des Hauptgeldgebers Banque des Territoires (ehemalige Caisse des Dépôts et Consignations).
Beispielhafter Beitrag der EIB
Das Darlehen wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen besichert, die tragende Säule des Juncker-Plans, von dem Frankreich absolut gesehen mit 60,5 Milliarden Euro an mobilisierten Investitionen bisher am meisten profitiert. Das Darlehen trägt zu den Zielen der Europäischen Union bei, in die sogenannten Kohäsionsregionen, in denen benachteiligte Bevölkerungsgruppen leben, und in die Energiewende zu investieren. Letzteres trifft zu, da die neu gebauten oder sanierten Wohnungen höhere Energieeffizienzstandards erfüllen werden. Außerdem setzt sich die EIB damit angesichts von Budgetbeschränkungen, die die vier Wohnungsbaugesellschaften beeinträchtigen, für den sozialen Wohnungsbau ein.
Die mit 107 Millionen Euro finanzierten Maßnahmen tragen zur Schaffung von 4 500 direkten und indirekten Arbeitsplätzen bei, vor allem in der Region Hauts-de-France, in der drei der vier Sozialwohnungsträger des Réseau Canopée ansässig sind.
Réseau Canopée – gemeinsam stark
Einzeln hätten die Wohnungsbaugesellschaften die Finanzierung nicht in Anspruch nehmen können. Erst dadurch, dass sie das Netzwerk „Réseau Canopée“ bildeten, für dessen innovativen Charakter die EIB von Anfang an sehr empfänglich war, kamen sie für eine EIB-Finanzierung in Betracht.
Bernard Domart, Generaldirektor von Oise Habitat und Vorsitzender des Réseau Canopée: „Mithilfe des Darlehens können die Wohnungsbaugesellschaften ihre Pläne in Sachen Neubau und energetische Sanierung trotz Budgetbeschränkungen verwirklichen. Die europäischen Mittel sind eine große Chance für die Regionen, in denen wir tätig sind, und ein toller Erfolg für das Réseau Canopée, das gerade sein einjähriges Bestehen feiert.“