Die Grameen Credit Agricole Foundation erhält ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) über den Gegenwert von zwölf Millionen Euro in CFA-Franc, um die Entwicklung der Mikrofinanz in Westafrika zu fördern. Das Darlehen in Landeswährung stellt eine echte Anerkennung der Arbeit der Stiftung dar, die so ihre Tätigkeit in Afrika ausweiten kann.
Die EIB engagiert sich für Mikrofinanz
Die EIB verfügt über langjährige Erfahrung mit der Entwicklung der Mikrofinanz. Seit den ersten Mikrofinanzoperationen im Jahr 1992 hat sie mit mehr als 1,3 Milliarden Euro Mikrofinanzinstitute und weitere Sektorakteure unterstützt, die eine gleichberechtigte und verantwortungsvolle Teilhabe am Finanzsystem fördern. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou, das im Jahr 2000 zwischen der Europäischen Union und der Gruppe der AKP-Länder (Afrika, Karibik, Pazifik) unterzeichnet wurde, hat die EIB eine Mikrofinanzfazilität eingerichtet, um den Privatsektor zu fördern und die Armut in den westafrikanischen Ländern zu bekämpfen. Aus dieser Fazilität wurde der Grameen Credit Agricole Foundation ein Darlehen in CFA-Franc im Gegenwert von zwölf Millionen Euro gewährt.
Die Stiftung kennt sich mit Mikrofinanz aus
Als Investor, Geldgeber, Koordinator für technische Hilfe und Investmentberater unterstützt die Stiftung seit zehn Jahren in der ganzen Welt Mikrofinanzinstitute und soziale Unternehmen. Bisher hat sie Finanzierungen in Höhe von 200 Millionen Euro an mehr als 100 Partner vergeben. Die Stiftung ist in etwa dreißig Ländern präsent. Im Jahr 2018 beliefen sich die ausstehenden Finanzierungen der Stiftung auf 73 Millionen Euro, und sie betreute 75 Partner in 35 Ländern. Nach den guten Ergebnissen von 2018 ermöglicht die neue Finanzierung es der Stiftung, ihre Tätigkeit in Afrika auf dem Gebiet der Mikrofinanz und der Förderung des sozialen Unternehmertums auszuweiten.
Mit einem Zuwachs von 30 Prozent bei den Finanzierungen in Subsahara-Afrika positioniert sich die Stiftung als engagierter Akteur im Kampf gegen die Armut in Afrika. Sie richtet ihre Tätigkeit auf ländliche Bevölkerungsgruppen aus, um den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu fördern und die Widerstandsfähigkeit des Agrarsektors zu stärken. Die Zusammenarbeit der EIB und der Stiftung dient einem gemeinsamen Ziel: Finanzierung und Förderung einer nachhaltigen und inklusiven Wirtschaft in Einklang mit der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der UN. Dank der Mittelbereitstellung in CFA-Franc durch die EIB kann die Stiftung ihre Partner in Westafrika mit Darlehen in Landeswährung unterstützen.
Zukunftsfähige Projekte
Zwei Institute wurden bereits für die gemeinsame Unterstützung ausgewählt:
- CAURIE MICROFINANCE in Senegal, ein Mikrofinanzinstitut, das dauerhaft zur sozialen und wirtschaftlichen Eigenständigkeit von finanzschwachen Kleinstunternehmern — mehrheitlich von Frauen – beiträgt.
- PAM BF in Burkina Faso, das Mikrokredite zur Finanzierung von landwirtschaftlichen Aktivitäten wie etwa Gemüse- und Getreideanbau bereitstellt. Diese beiden Institute haben zusammengenommen knapp 100 000 aktive Kreditnehmer.
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident: „Mit dieser Finanzierung bekräftigt die Europäische Investitionsbank an der Seite eines aktiven Partners, der gerade sein zehnjähriges Bestehen feiert, ihr Engagement zugunsten der finanziellen Inklusion in Westafrika. Die Bereitstellung der Mittel in Landeswährung ist ausschlaggebend, um die ärmsten Bevölkerungsgruppen erreichen zu können, ohne dass die Mikrofinanzinstitute durch das Wechselkursrisiko belastet werden. Wir unterstützen die Grameen Crédit Agricole Foundation insbesondere aufgrund ihrer Tätigkeit zugunsten der Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen. Damit unterstützen wir europäische Grundwerte.“
Jean-Marie Sander, Präsident der Grameen Crédit Agricole Foundation: „Durch das EIB-Darlehen können wird die Tätigkeit der Stiftung, die ein Drittel ihrer Finanzierungen in Subsahara-Afrika bereitstellt und in etwa zwölf afrikanischen Ländern präsent ist, verstärken. Afrika bleibt für die Stiftung ein vorrangiges Zielgebiet. Bis 2022 wird sie mehr als 30 Prozent ihrer Finanzierungen auf Afrika konzentrieren. Wir danken der EIB, dass sie sich an dem menschlichen und unternehmerischen Abenteuer beteiligt, das der Crédit Agricole und Muhammad Yunus vor zehn Jahren gemeinsam begonnen haben