Wie die französische Ministerin der Streitkräfte Florence Parly bei ihrem Besuch in Palaiseau am 10. Januar bereits angekündigt hatte, vergibt die Europäische Investitionsbank (EIB) gemeinsam mit der Europäischen Kommission ein Darlehen von 47 Millionen Euro an ONERA. Die französische Einrichtung für Luft- und Raumfahrtforschung modernisiert damit ihre europaweit größten Windkanalanlagen.

Beim Besuch der großen Windkanalanlagen von ONERA am Standort in Avrieux bei Modane haben Bruno Sainjon, Präsident von ONERA, und EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle am 16. April einen Finanzierungsvertrag unterzeichnet.

Die Ministerin der Streitkräfte Florence Parly hatte das Darlehen bereits am 10. Januar bei ihrem Besuch am ONERA-Standort Palaiseau angekündigt.

Die EIB stellt das Darlehen aus Mitteln der Initiative „InnovFin – Wissenschaft“ zur Verfügung. Mit dieser Initiative fördert die EIB-Gruppe gemeinsam mit der Europäischen Kommission Vorhaben für Forschung, Entwicklung und Innovation in Europa. Finanzielle Unterstützung erhält die Initiative aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“.

Das Darlehen im Rahmen der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitsinitiative ist die erste EIB-Finanzierung für eine Verteidigungseinrichtung in Europa. Sie kann damit ihre Windkanalanlagen ausbauen und die Messinstrumente modernisieren. In einem am 13. Februar 2012 veröffentlichten Schreiben hatten europäische Unternehmen die acht großen Windkanäle von ONERA, die zum Projekt gehören, als strategisch wichtig bezeichnet.

Das Darlehen ist aufgrund des starken internationalen Wettbewerbs von großer Bedeutung und stellt sicher, dass ONERA in seinem Spezialgebiet auch künftig in Europa und weltweit in der Spitzenforschung tätig sein kann.

Bruno Sainjon, Präsident von ONERA: „Der französische Staat engagiert sich bei dem von der EIB mitfinanzierten Projekt, damit die Forschungseinrichtung ONERA weiterhin Innovationsvorreiter in der weltweiten Luftfahrttechnik und insbesondere mit ihren Windkanälen ist.“

Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation: „Diese Finanzierung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Europäische Kommission Vorhaben für Forschung und Innovation in der EU unterstützt. Die 47 Millionen Euro helfen, die künftigen Herausforderungen in der Luft- und Raumfahrt zu bewältigen, und tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branchenunternehmen zu verbessern.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Diese Finanzierung im Rahmen der europäischen Initiative InnovFin unterstützt die Entwicklungsperspektiven eines weltweiten Innovationsführers im Bereich Luft- und Raumfahrt. Sie zeigt auch, dass die Bank der EU wesentlich zur Sicherheit in Europa beiträgt.“

Hinweis für die Redaktion:

Das französische Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt ONERA

ONERA ist ein wichtiger Akteur in der Luft- und Raumfahrtforschung und beschäftigt 1 985 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Einrichtung steht unter der Aufsicht des französischen Ministeriums der Streitkräfte und verfügt über ein Budget von 236 Millionen Euro, wovon mehr als die Hälfte aus Verträgen mit der Wirtschaft stammt. Als französische staatliche Forschungseinrichtung für Luft- und Raumfahrttechnologie arbeitet ONERA an der Verteidigung von morgen, stellt sich künftigen Herausforderungen und trägt zur Wettbewerbsfähigkeit der Luft- und Raumfahrtindustrie bei. ONERA hat Erfahrung mit allen Disziplinen und Technologien der Luft- und Raumfahrt. Alle wichtigen Programme der zivilen und militärischen Raum- und Luftfahrt in Frankreich und Europa – Ariane, Airbus, Falcon, Rafale, Flugkörper, Hubschrauber, Triebwerke, Radaranlagen – wären ohne ONERA undenkbar. Seine international renommierten und vielfach ausgezeichneten Forscher betreuen zahlreiche Doktoranden.

http://www.onera.fr

InnovFin

Im Rahmen der Initiative Horizont 2020, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation für den Zeitraum 2014–2020, haben die Europäische Kommission und die EIB-Gruppe (EIB und EIF) 2014 eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdienstleistungen auf den Weg gebracht. Sie sollen innovativen Unternehmen den Zugang zu Fremdmitteln erleichtern. Bis 2020 kommen über die Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ maßgeschneiderte Finanzierungsprodukte zum Einsatz. Empfänger sind kleine, mittlere und große Unternehmen, die Forschungs- und Innovationsprojekte durchführen, sowie Projektträger, die Forschungsinfrastrukturen aufbauen.

Die Finanzierungsprodukte der Initiative „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ werden mit Mitteln ausgestattet, die im Rahmen von Horizont 2020 und bei der EIB-Gruppe für die Unterstützung von Forschungs- und Innovationsprojekten vorgesehen sind. Solche Projekte sind von Natur aus riskanter und schwieriger zu beurteilen als herkömmliche Investitionsvorhaben. Für derartige Projekte sind daher nur schwer Darlehen zu erhalten. Alle InnovFin-Instrumente werden entsprechend der Nachfrage eingesetzt. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Als Endbegünstigte kommen Unternehmen und Einrichtungen in Betracht, die ihren Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit Horizont 2020 assoziierten Land haben.