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  • EIB fördert erstmals langfristige Investitionen in die afrikanische Landwirtschaft
  • Neue Initiative der Europäischen Union soll kenianische Kleinbauern unterstützen
  • Die Equity Bank ist der erste kenianische Partner für das neue EIB-Programm
  • Darlehen in Landeswährung mit bis zu sieben Jahren Laufzeit für kenianische Agrarunternehmen

Für Tausende Kleinbauern in Kenia werden sich ganz neue wirtschaftliche Chancen eröffnen. Dies verdanken sie der Kenya Agriculture Value Chain Facility, einem neuen Finanzierungsprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro (5,7 Milliarden Kenia-Schilling) für die Landwirtschaft, das die Europäische Investitionsbank (EIB) mit Unterstützung der Europäischen Union eingerichtet hat. Das gab die EIB heute in Nairobi bekannt.

Die neue Initiative der EIB – der weltweit größten supranationalen Bank – unterstützt erstmals gezielt langfristige Investitionen afrikanischer Agrarunternehmen. Das Programm soll konkrete Investitionslücken schließen, die die Entwicklung des Sektors derzeit bremsen.

Catherine Collin, Leiterin der EIB-Regionalvertretung für Ostafrika: „Die Europäische Investitionsbank freut sich, das erste Programm für langfristige Investitionen in die afrikanische Landwirtschaft hier in Nairobi auf den Weg zu bringen. Die neue Kenya Agriculture Value Chain Facility wird Agrarunternehmen in ganz Kenia dabei helfen, moderner zu werden, das volle Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Exportpotenzial der Landwirtschaft zu nutzen und mehr mit einheimischen Kleinbauern zusammenzuarbeiten. Die Equity Bank steht der Initiative dabei als Partner zur Seite. Als Bank der EU freut sich die EIB, noch enger mit kenianischen Partnern und der Delegation der Europäischen Union zusammenzuarbeiten und landwirtschaftliche Investitionen mit einem spannenden neuen Programm, das unser Engagement in Afrika zeigt, anzukurbeln.“

Die Equity Bank ist der erste kenianische Partner für die Kenya Agriculture Value Chain Facility. Weitere Finanzinstitute dürften folgen. Die Equity Bank ist einer der wichtigsten Förderer der kenianischen Landwirtschaft und ein führender Finanzdienstleister in ländlichen Gegenden und für Kleinbauern.

Polycarp Igathe, Managing Director der Equity Bank Kenya: „Die vier Hauptziele der kenianischen Regierung – Big 4 Agenda – betreffen unter anderem das verarbeitende Gewerbe und die Ernährungssicherheit (Agrarindustrie). Die Equity Bank hat ihre Strategie auf die Regierungsziele abgestimmt und will in erster Linie ihr Agrarportfolio ausbauen. Dazu wird sie alle Segmente bedienen, von Privatkunden über KMU bis hin zu Großunternehmen und anderen Firmenkunden.“ Die Equity Bank hat erkannt, dass Wachstumspotenzial besteht, wenn sie ihrem Agrarportfolio mittelgroße und große gewerbliche Landwirte hinzufügt und den Schwerpunkt auf Unternehmen legt, die Lebensmittel verarbeiten.

Polycarp Igathe: „Aus den Mitteln der Fazilität finanzieren wir bis zu 50 Prozent der Kosten infrage kommender Projekte. Dabei richten wir uns unter anderem an KMU entlang der Agrarwertschöpfungskette, die Kleinbauern unterstützen.“

Mobilisierung langfristiger Investitionen in Kenias Landwirtschaft

Die neue Initiative für Finanzierungen in der Landwirtschaft soll den Mangel an langfristigen Krediten beheben, der als größte Wachstumsbremse betrachtet wird.

Die Landwirtschaft ist in Kenia der größte Motor für wirtschaftliche Aktivität, Beschäftigung und Exporte. Auf sie entfallen direkt und indirekt 51 Prozent des kenianischen BIP sowie 60 Prozent aller Arbeitsplätze im Land.

Im Rahmen des neuen Finanzierungsprogramms haben kenianische Agrarunternehmen Zugang zu Krediten in Kenia-Schilling mit Laufzeiten von bis zu sieben Jahren, die gewöhnlich nicht auf dem Markt erhältlich sind. Dank der Kredite sind die Unternehmen in der Lage, ihr Arsenal an Geräten und Maschinen zu erweitern und zu modernisieren. Dadurch werden sie letztlich produktiver und können Kleinbauern besser in die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette miteinbeziehen.

Die neue Initiative soll die Investitionstätigkeit von Agrarunternehmen durch die Bereitstellung von Krediten in Kenia-Schilling ankurbeln. So wird das Währungsrisiko gemindert, das Investitionen in die Landwirtschaft derzeit ausbremst.

Bessere auf die kenianische Landwirtschaft zugeschnittene Bankdienstleistungen

Die neue Kenya Agriculture Value Chain Facility wird durch ein maßgeschneidertes Technische-Hilfe-Programm abgerundet. So können langfristige landwirtschaftliche Investitionen durch einheimische Banken besser bewertet und überwacht werden.

Anknüpfung an Schlüsselinitiative der EU zur Förderung der finanziellen Teilhabe in Afrika

Die neue Finanzierungsinitiative der EIB wird durch eine Finanzhilfe von zehn Millionen Euro aus dem Programm AgriFI Kenia der Europäischen Union unterstützt. Dies deckt die Kosten für die Absicherung des Währungsrisikos und für die technische Hilfe.

Walter Tretton, Leiter der EU-Delegation in Kenia: „Wir freuen uns, dass die Europäische Investitionsbank – die Bank der EU – mit der Equity Bank zusammenarbeitet. Die EU finanziert damit zum ersten Mal direkt private Unternehmen im kenianischen Agrarsektor. In diesen neuen Ansatz setzen wir große Hoffnungen. Die EU hat sich für Kenia entschieden, da uns bewusst ist, dass Kleinbauern keine Almosen brauchen. Vielmehr brauchen sie ein Umfeld, das ihnen eine erfolgreiche Marktteilnahme ermöglicht. Dafür müssen Finanzierungsmittel verfügbar sein, und die Risiken, in einem schwierigen Umfeld zu investieren, müssen gemindert werden.“

Langzeitwirkung der EIB-Unterstützung für Investitionen des Privatsektors erhöhen

Das Programm für Kenia ist Teil der Maßnahmen der Europäischen Investitionsbank, um Investitionen im Privatsektor und das Unternehmertum in Afrika zu fördern – durch neue Finanzierungen und technische Hilfe zur Stärkung der institutionellen Kompetenzen.

Seit 2007 hat die Europäische Investitionsbank eine Milliarde Euro für private Investitionen in Ostafrika über Durchleitungsdarlehen in Landeswährung und internationaler Währung bereitgestellt. Partner waren über 25 Banken und Finanzinstitute, die in Uganda, Kenia, Tansania und Ruanda tätig sind.

Dies begünstigte neue Investitionen von Selbstständigen und Unternehmen in den Bereichen Handel, Agrarwirtschaft, Fischerei, Lebensmittelverarbeitung, verarbeitendes Gewerbe, Bauindustrie, Verkehr, Tourismus und Dienstleistungen.

Durch Darlehensprogramme über lokale Banken und Finanzinstitute unterstützte die EIB in den letzten zehn Jahren private Investitionen in Afrika mit über sechs Milliarden Euro.