- Der kolumbianische Präsident Iván Duque Márquez hat den Präsidenten und die Vizepräsidentin der EIB zur Unterzeichnung der Gastlandvereinbarung empfangen
- Die EU ist der wichtigste Investitionspartner für die Entwicklung in der Region
- Die EIB hat die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Lateinamerika bisher mit mehr als 8,4 Milliarden Euro gefördert
Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, und die EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro besuchen derzeit Kolumbien, wo die Regionalvertretung der Bank der EU in Lateinamerika ihren Sitz haben wird. Die entsprechende Vereinbarung haben der Präsident der Republik, Iván Duque Márquez, und EIB-Präsident Hoyer heute im Präsidentenpalast Palacio de Nariño unterzeichnet. Sie ermöglicht es, dass Bogotá Sitz dieser neuen europäischen Vertretung wird. Das neue Büro in Kolumbien ist das erste der EIB in Mittel- und Südamerika und ermöglicht es der Bank, ihre Präsenz und Arbeit in der Region auszuweiten.
EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte anlässlich der Unterzeichnung: „Lateinamerika zählt zu den wichtigsten Prioritäten für die EIB außerhalb der EU. Die EIB ist seit nunmehr 26 Jahren in der Region tätig. In dieser Zeit haben wir mehr als 8,4 Milliarden Euro (über 30,2 Billionen kolumbianische Pesos) für Projekte bereitgestellt, die das Leben der Menschen verbessern, Jobs und Infrastruktur schaffen und das Wirtschaftswachstum nachhaltig stärken. Diese Arbeit möchten wir nicht nur fortsetzen, wir möchten sie auch ausbauen. Daher sind wir enorm dankbar für die Gastfreundschaft Kolumbiens und bekräftigen hiermit unser Engagement für Lateinamerika.“
Für Emma Navarro, Vizepräsidentin der EIB mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Lateinamerika, „kann die EIB mit dem Büro in Bogotá ihre Förderung einer nachhaltigen, alle Bevölkerungsgruppen umfassenden Entwicklung in der Region verstärken und Infrastrukturen fördern, die nicht nur für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch für den Kampf gegen den Klimawandel wichtig sind. Daher sind wir sehr froh, auf Kolumbien als Gastland zählen zu können – ein Land, in dem die EIB in Bogotá den Bau der ersten U-Bahn-Linie finanziert, und in dem sie weiter zum Friedensprozess beitragen möchte, indem sie Projekte in den Gebieten unterstützt, die vom Konflikt am stärksten gezeichnet sind.“
Neben dem kolumbianischen Präsidenten Iván Duque Márquez trafen Werner Hoyer und Emma Navarro bei ihrem Besuch in Bogotá auch den Finanzminister des Landes, Alberto Carrasquilla, sowie den Präsidentenberater für Stabilisierung und Konsolidierung, Emilio Archila.
Unterstützung für Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienzprojekte
Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels. Auch in Lateinamerika gehört die Förderung des Klimaschutzes zu den Prioritäten der Bank. Um die Anstrengungen in diesem Bereich zu verstärken, hat die EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro heute eine Vereinbarung mit dem MGM Sustainable Energy Fund II unterzeichnet. Diese sieht 25 Millionen Euro (knapp 90 Milliarden kolumbianische Pesos) für den Private-Equity-Fonds vor, der in Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienzprojekte in Lateinamerika und der Karibik investiert.
Dank der Unterstützung durch die EIB kann der Sustainable Energy Fund II bis zu 50 Projekte in Sektoren wie Bildung, Gastgewerbe oder Handel fördern. Dabei geht es um die Sanierung oder Anpassung von Anlagen, die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Steigerung der Energieeffizienz. Mit einem anderen Teil des Fonds werden erneuerbare Energien gefördert, z. B. Investitionen in kleine Wasserkraftanlagen, Fotovoltaikanlagen und Biomasseprojekte. Unter Berücksichtigung aller Investitionen, die von verschiedenen Ländern Lateinamerikas durchgeführt werden, rechnet man während der Durchführungsphase insgesamt mit mehr als 2 200 neuen Arbeitsplätzen. Außerdem tragen die Investitionen dazu bei, dass pro Jahr mehr als 200 Gigawattstunden Energie eingespart und 450 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden.
Die EU – der wichtigste Investitionspartner Lateinamerikas
Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner, der größte Geldgeber und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas. Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die EIB unterstützt in Lateinamerika Projekte mit langfristigen Darlehen zu günstigen Konditionen. Zudem gewährleistet sie mit technischer Hilfe, dass diese Projekte positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben. Die EIB ist seit 1993 in der Region tätig und hat seitdem insgesamt mehr als 8,4 Milliarden Euro (über 30,2 Billionen kolumbianische Pesos) für rund 120 Projekte in 14 Ländern bereitgestellt. In Kolumbien unterstützt sie mit 400 Millionen Euro (mehr als 1,4 Billionen kolumbianische Pesos) den Bau der ersten U-Bahn-Linie in Bogotá.
Im Jahr 2018 verstärkte die Bank der EU ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Klimaschutz in Lateinamerika. Sie vergab 639 Millionen Euro (knapp 2,3 Billionen kolumbianische Pesos) für 15 Projekte und unterstützte damit in einem Jahr so viele Projekte wie noch nie zuvor in der Region. Ziel dieser Projekte ist es, ein nachhaltiges Wachstum und den Klimaschutz zu fördern.