Der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Ambroise Fayolle und der Präsident des Regionalrats von Guadeloupe Ary Chalus haben einen Finanzierungsvertrag über ein Darlehen von 90 Millionen Euro unterzeichnet. Die beiden trafen sich am Rande des Kongresses der Vereinigung der Regionen Frankreichs, der am 30. September und 1. Oktober 2019 in Bordeaux stattfand. Das Darlehen ist für den Aufbau von Bildungseinrichtungen in der Region bestimmt.
Mit den Mitteln werden sechs Projekte gefördert: Vorgesehen sind der Bau, die Modernisierung und Erweiterung einer allgemeinbildenden Schule der Sekundarstufe II (Lycée Baimbridge), einer berufsbildenden Schule der Sekundarstufe II mit Internat, von zwei zu Sekundarschulen gehörenden Sporthallen, eines „Internat de la réussite“ (Programm der französischen Regierung, um Schülerinnen und Schülern, die bestimmte Kriterien erfüllen, bessere Chancen zu geben) und eines regionalen Ausbildungszentrums für die Region Guadeloupe. Die Projektkosten werden auf insgesamt 180 Millionen Euro veranschlagt. Die Bank der EU wird sich mit einem langfristigen Darlehen zu 50 Prozent daran beteiligen.
Das Projekt fördert nicht nur das Bildungswesen in der Region, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. So verbessert es das Risikomanagement bei Erdbeben und die Widerstandsfähigkeit von Gebäuden gegen Tropenstürme. Außerdem erhöht es die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen.
Der Finanzierungsvertrag ist ein weiterer wichtiger Schritt in den Beziehungen zwischen der EIB und der Region Guadeloupe. Vorausgegangen waren 2018 der Ausbau des Flughafens in Pointe-à-Pitre (60 Millionen Euro) und ein Durchleitungsdarlehen über 30 Millionen Euro an die Regionalkassen der Crédit Agricole. Mit dem Durchleitungsdarlehen werden KMU und Midcap-Unternehmen unterstützt, die Ende 2017 von den Hurrikans Irma und Maria betroffen waren.
EIB-Vizepräsident Fayolle: „Als ich Ende 2018 nach Guadeloupe kam, um die Darlehen an die Flughafengesellschaft und die Crédit Agricole zu unterzeichnen, habe ich klargemacht, dass sich Europa dauerhaft in der Region engagieren wird. Der neue Vertrag, diesmal im Bildungssektor, unterstreicht, dass die EIB ein wichtiger Partner für die wirtschaftliche Entwicklung Guadeloupes bleiben will.“
Regionalratspräsident Chalus: „Eine Gesellschaft ist stark, wenn sie in der Lage ist, den Menschen zu helfen, vor allem jungen Menschen, damit sie sich entwickeln und ihr Leben aufbauen können. Die Region Guadeloupe hat sich deshalb das Ziel gesetzt, allen einen effizienten und sicheren Zugang zu Bildung zu verschaffen. Die geförderten Projekte dienen diesem Ziel, wie das Beispiel des Wiederaufbaus der Schulanlage Baimbridge zeigt.“