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  • Bank der EU stellt Betreiber TMB im Rahmen des Juncker-Plans bis zu 205 Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen bereit
  • Öffentliche Banken ICO und ICF vergeben ergänzende Darlehen über 54 bzw. 50 Millionen Euro, um die ältesten Züge auszumustern
  • Neue Fahrzeuge gehen zwischen 2020 und 2022 in Betrieb, können mehr Fahrgäste befördern und verbessern die Qualität der Dienstleistungen

Die Finanzierungsvereinbarung zur Erneuerung der 42 ältesten Züge der U-Bahn Barcelona ist heute unterzeichnet worden. Dem war die Unterzeichnung der Verträge für die Lieferung der Züge an den städtischen Betreiber TMB vorausgegangen. Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Investitionsbank (EIB), dem Instituto de Crédito Oficial (ICO), dem Institut Català de Finances (ICF) und mehreren privaten Kreditinstituten. Es wird auf insgesamt 268 Millionen Euro veranschlagt.

In der öffentlichen Ausschreibung für die Lieferung der 42 Züge erhielt Alstom den Zuschlag. Die ersten beiden Züge werden 2020, die restlichen innerhalb von zweieinhalb Jahren geliefert, wobei jeder Zug aus fünf Wagen besteht. Die Fahrzeuge werden im Werk in Santa Perpètua de Mogoda nach den Nachhaltigkeitsanforderungen von TMB gefertigt: leichte Struktur, niedriger Energieverbrauch, hohe Rückgewinnbarkeit und Recyclingfähigkeit der Bauteile, technische Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit.

Für die Anschaffung der neuen Züge hat TMB mit Genehmigung der für die Metropolregion zuständigen Verkehrsbehörde mehrere Darlehen mit sehr langer Laufzeit bei öffentlichen und privaten Finanzierungsinstitutionen aufgenommen. Damit können alle Züge der Serien 3000 und 4000 außer Betrieb gestellt werden.Die EIB finanziert den größten Teil der neuen Züge für die U-Bahn-Linien 1 und 3 und stellt TMB dafür bis zu 205 Millionen Euro bereit. Mit diesen Mitteln können die 42 Züge, die seit fast 35 Jahren in Betrieb sind, durch Fahrzeuge auf dem neuesten Stand der Technik ersetzt werden. Dadurch verbessern sich die Sicherheit, die Wartezeiten und der Komfort. Außerdem können mehr Fahrgäste befördert werden: bis zu 1 100 in den Wagen der Linie 1 und bis zu 900 in de

n Wagen der Linie 3.

Das Darlehen der EIB trägt zum Klimaschutz bei, da das Projekt die Qualität des öffentlichen Verkehrs verbessert und somit den Umstieg von privaten auf öffentliche Verkehrsmittel fördert und die Schadstoffemissionen in Barcelona senkt. Die neuen Fahrzeuge verbrauchen auch bis zu 20 Prozent weniger Energie und sind leiser. Die Bank der EU stellt die Mittel mit Unterstützung der Investitionsoffensive für Europa bereit.

Ergänzt werden diese Mittel durch Finanzierungen des Instituto de Crédito Oficial (ICO) in Höhe von 54 Millionen Euro und des Institut Català de Finances (ICF) in Höhe von 50 Millionen Euro. Das ICO ist eine öffentliche Einrichtung des spanischen Wirtschaftsministeriums, das ICF ein öffentliche

s Finanzinstitut der katalanischen Regierung. Auch Bankinter und Liberbank haben jeweils ein Darlehen über 6,4 Millionen Euro vergeben.

Emma Navarro, Vizepräsidentin der EIB mit Aufsicht über Finanzierungen in Spanien und Klimafinanzierungen: „Der Nutzen des Projekts für die Umwelt liegt auf der Hand. Es entspricht einem der vorrangigen Ziele der EIB in Spanien, nämlich Mittel für den Klimaschutz zu mobilisieren und so zum ökologischen Umbau des Landes beizutragen, indem wir einen sauberen städtischen Verkehr fördern und die Luftverschmutzung in spanischen Städten verringern. Wir haben bereits auf dem UN-Klimagipfel darauf hingewiesen, dass die EIB ihre Maßnahmen ausweiten und noch mehr Mittel für den Kampf gegen den Klimawandel und für andere Umweltziele einsetzen will. Dies ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg, die EIB als europäische Klimabank zu etablieren.“

Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr: „Dank dieses Darlehens, das über den Juncker-Plan vergeben wird, werden die Bürgerinnen und Bürger Barcelonas in bequemeren, moderneren und energieeffizienteren U-Bahn-Zügen unterwegs sein. Da bei der Herstellung Recyclingmaterial verwendet wird, trägt die Modernisierung auch zu einem nachhaltigen Verkehr bei, für den wir uns besonders einsetzen.“

Rosa Alarcón, Präsidentin von TMB: „Mit der Ausmusterung der ältesten Fahrzeuge beschleunigt sich unser Erneuerungsprozess. Dadurch wird der U-Bahn-Verkehr auf zwei unserer meistfrequentierten Linien zuverlässiger, nachhaltiger und komfortabler für die Fahrgäste. Dies ist besonders wichtig angesichts der Herausforderungen, vor die die Einführung der Umweltzone den öffentlichen Personenverkehr in Barcelona stellt. Noch nie in der Geschichte von TMB wurden so viele Fahrzeuge auf einmal angeschafft.“

Die EIB und der Klimaschutz

Die Bank der EU gehört zu den multilateralen Finanzierungsinstitutionen, die weltweit am meisten Geld für die Bekämpfung des Klimawandels bereitstellen. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten und auf 1,5 Grad zu begrenzen. So soll das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden. Auf dem UN-Klimagipfel, der im September in New York stattfand, gab die EIB-Gruppe ihre Absicht bekannt, ihre Klimamaßnahmen auszuweiten und ihre Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent ihres Finanzierungsvolumens zu erhöhen. Bis 2030 will die Bank mindestens eine Milliarde Euro für Investitionen bereitstellen, die zum Erreichen dieser Ziele beitragen. Sie erklärte auch, dass die EIB-Gruppe alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen wird. 

Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist die zweite der EIB in Barcelona und die fünfte in Spanien im Rahmen ihrer Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr. Im Rahmen dieser Fazilität, mit der die Bank sauberere Verkehrsmittel in Europa fördern will, hat sie bereits die Erneuerung der Stadtbusse in Las Palmas, Palma de Mallorca, Valencia und Barcelona mitfinanziert. Die EIB hat diese Projekte größtenteils im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa finanziert, auch bekannt als „Juncker-Plan“. Mithilfe der darin vorgesehenen Garantie kann die EIB Vorhaben fördern, die aufgrund ihrer Struktur oder Art zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung beitragen. Das mit TMB vereinbarte Projekt wird durch den Juncker-Plan unterstützt. Für den Bau der neuen Fahrzeuge sollen 3 100 Stellen geschaffen werden.