EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco nimmt in dieser Woche am Forum „Invest in Africa 2019“ in Ägypten teil, um die 40-jährige Tätigkeit der Europäischen Investitionsbank – der weltweit größten multilateralen Finanzierungsinstitution – in Ägypten zu würdigen.
Seit 1979 investierte die Bank der Europäischen Union über 9,2 Milliarden Euro und zahlte rund 6,8 Milliarden Euro in Ägypten aus, um die sozioökonomische Infrastruktur zu verbessern und die Entwicklung des Privatsektors zu fördern. Die Partnerschaft mit Ägypten begann vor 40 Jahren mit einem Darlehen an die Suez Canal Authority für die Vertiefung und Verbreiterung des strategisch wichtigen Suezkanals. 2003 eröffnete die EIB in Kairo ihr erstes Büro in der Region, um die Beziehungen zu Ägypten leichter pflegen zu können.
Im Jahr 2019 unterzeichnete die EIB bislang Finanzierungen von insgesamt 350 Millionen Euro für den öffentlichen Sektor (Ausbau der U-Bahn-Linie 1 in Kairo) und weitere 380 Millionen Euro zur Unterstützung von KMU und Midcap-Unternehmen im Privatsektor. Bis zum Jahresende dürften weitere Unterzeichnungen hinzukommen: für die Abwasserreinigungsanlage in Alexandria (bis zu 120 Millionen Euro) und zur KMU-Förderung über die Banque Misr (rund 500 Millionen Euro).
Dario Scannapieco: „Heute feiern wir unsere 40-jährige Tätigkeit in Ägypten. Wir hatten gute und schwierige Zeiten, aber wir sind stets am Ball geblieben. Für 2019 dürften sich unsere Investitionen in wichtige öffentliche Infrastrukturprojekte und kleine und mittlere Unternehmen auf über eine Milliarde Euro belaufen. In unserer langjährigen Geschäftsbeziehung mit Ägypten hatten wir stets das Gemeinwohl im Blick: Wir wollten die Lebensbedingungen der Menschen verbessern, die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen erhöhen und das allgemeine Geschäftsumfeld in Ägypten stärken. In all diesen Jahren hat die EIB mit ihrem sektorspezifischen Know-how, mit ihrer Kenntnis der Region und mit günstigen Finanzierungen sichergestellt, dass die finanzierten Projekte nachhaltig und wettbewerbsfähig sind.“
Ivan Surkoš, EU-Botschafter in Ägypten: „Ägypten ist für uns ein wichtiger Partner. Die Stabilität und nachhaltige Entwicklung dieses Landes ist für die Menschen dort und für die Region und die EU unerlässlich. Es freut mich, anlässlich der 40-jährigen Finanzierungstätigkeit der EIB in Ägypten bekanntzugeben, dass die EU derzeit Projekte der EIB mit über 109 Millionen Euro bezuschusst. Diese Projekte decken wichtige Bereiche ab, die sich unmittelbar auf die Lebensbedingungen in Ägypten auswirken: Energie, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Umwelt und Verkehr.“
Die EIB ist die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union und gehört den 28 EU-Mitgliedstaaten. Sie ist der größte multilaterale Darlehensgeber der Welt. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit im März 1958 hat die EIB in Tausende Unternehmen und Projekte investiert, von Start-up-Unternehmen bis hin zu umfangreichen Programmen. Die Bank hat bisher über 11 900 nachhaltige Projekte in rund 162 Ländern finanziert. In Ägypten finanzierte sie über 100 Großprojekte und unterstützte Hunderte Unternehmen über lokale Partnerbanken.
Die EIB fördert innerhalb und außerhalb der EU nachhaltige Investitionsprojekte, die wirtschaftlich und finanziell tragfähig sind und hohe Sozial- und Umweltstandards erfüllen. Damit verfolgt die Bank vier vorrangige Ziele: Infrastrukturentwicklung, Innovationsförderung, Unterstützung von KMU und Klimaschutz. Die EIB-Finanzierungen werden stets zu günstigen Zinssätzen und Laufzeiten angeboten.
Die EIB ist im Mittelmeerraum auf der Grundlage des Außenmandats der EU tätig und verfolgt dort die vorrangigen Partnerschaftsziele der Union. Für Ägypten sind das derzeit die Modernisierung der Wirtschaft, eine Zusammenarbeit bei der Außenpolitik sowie die Stabilisierung des Landes. Viele EIB-Projekte in Ägypten dienen der Modernisierung der Wirtschaft und erhalten EU-Zuschüsse zur Projektvorbereitung und -durchführung. Die EIB kann durch Kombination von Zuschüssen und Darlehen die finanzielle Tragfähigkeit der unterstützen Projekte gewährleisten und hohe Umwelt- und Sozialstandards sicherstellen.