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  • Darlehen von 90 Millionen Euro für Investitionen in Biomasse-Heizkessel, moderne Fernwärmenetze und in die energetische Sanierung von Wohngebäuden
  • EIB stellt der Belarusbank 85 Millionen Euro und der Belagroprombank 20 Millionen Euro bereit. Die Mittel fließen in Projekte von etwa 200 KMU in Belarus und dürften 3 700 Vollzeitstellen sichern

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute drei Darlehensverträge für Projekte in Belarus unterzeichnet.

Mit dem Darlehen von 90 Millionen Euro werden veraltete gasbefeuerte Kessel durch Biomasse-Heizkessel ersetzt, die ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen jährlich 1 000 Gigawattstunden Wärme aus erneuerbarer Energie erzeugen. Ferner sollen Fernwärmenetze durch die Installation neuer Spitzenlastkessel verbessert und Netze in allen sechs belarussischen Oblasten modernisiert werden.

Mit dem EIB-Darlehen, das im Rahmen des EU4Energy-Programms der Europäischen Union vergeben wird, soll außerdem die energetische Sanierung von Apartmenthäusern mit einer Gesamtfläche von 500 000 Quadratmetern finanziert werden. Dadurch wird der Energieverbrauch im Wohnungssektor (Einsparungen von rund 60 Gigawattstunden pro Jahr) deutlich sinken und die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen abnehmen. Durch die Verringerung der CO2-Emissionen wird das Projekt erhebliche Umweltvorteile mit sich bringen und die Lebensqualität der Menschen in Belarus verbessern.

Über die beiden anderen Darlehen – 85 Millionen Euro an die Belarusbank und 20 Millionen Euro an die Belagroprombank – erhalten belarussische KMU besseren Zugang zu langfristigen Finanzierungen. Die beiden Banken können so mehr Kredite an nationale Unternehmen vergeben. Dies fördert die Wettbewerbsfähigkeit des Privatsektors und die wirtschaftliche Diversifizierung des Landes, dessen Wirtschaft nach wie vor überwiegend von großen staatlichen Unternehmen beherrscht wird. Mit den beiden Darlehen werden rund 200 KMU unterstützt und 3 700 Vollzeitstellen gesichert.

Die EIB stellt die Darlehen im Rahmen der EU4Business-Initiative der Europäischen Union bereit, die auf kleinere Unternehmen in den Ländern der Östlichen Partnerschaft abzielt.

Die Bank der EU arbeitet mit den beiden Instituten bereits seit Längerem erfolgreich zusammen und stellte der Belarusbank und der Belagroprombank im November 2018 jeweils 25 Millionen Euro und 50 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel beider Darlehen wurden erfolgreich an belarussische KMU ausgezahlt.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Der heutige Tag markiert einen weiteren Meilenstein in unserer Zusammenarbeit mit Belarus. Mit unseren drei Krediten unterstützen wir einen Großteil der vorrangigen Ziele des Landes, die von der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen bis hin zur Energieeffizienz reichen. Unser Portfolio an Projekten wächst stark an und trägt den EU-Zielen Rechnung. Ich freue mich sehr auf unsere weitere Zusammenarbeit.“

Sergei Roumas, Premierminister der Republik Belarus: „Belarus schätzt die Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank sehr. Mit keiner anderen Finanzierungsinstitution konnten wir von Anfang an so viele wichtige Vorhaben in so kurzer Zeit finanzieren.“

Hintergrundinformationen:

Gemessen am Volumen ist die EIB der größte multilaterale Anleiheemittent und Darlehensgeber der Welt. Sie stellt Finanzierungen und Know-how für solide und nachhaltige Projekte bereit, die zum Erreichen der Ziele der EU beitragen. Mehr als 90 Prozent ihrer Mittel vergibt die EIB in Europa, sie unterstützt aber auch die Außenpolitik und die Entwicklungszusammenarbeit der EU.

Die EIB finanziert Projekte in Belarus auf der Grundlage des Finanzierungsmandats der Europäischen Union für Drittländer. Im Rahmen des Mandats gewährt die EU der EIB eine Haushaltsgarantie für Vorhaben, die für die EU und ihre östlichen Nachbarländer von erheblicher Bedeutung sind. Unterstützt werden Projekte, die zum Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur oder zum Klimaschutz in diesen Ländern beitragen und die den Privatsektor fördern.

Das EU4Energy-Programm deckt alle EU-Instrumente ab, die in den Ländern der Östlichen Nachbarschaft – Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und Ukraine – die Energieversorgung, die Sicherheit und die Konnektivität verbessern und die Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energiequellen fördern sollen. Dabei werden Projekte und Programme finanziert, die den Energiemarkt reformieren und die Energieabhängigkeit und den Energieverbrauch der Länder verringern. Langfristig führt dies zu einer zuverlässigen, transparenten und bezahlbaren Energieversorgung, geringeren Energiekosten und zur Eindämmung der Energiearmut.

EU4Business ist eine Initiative der EU, die KMU in den sechs Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Republik Moldau und Ukraine) dabei hilft, ihre Weiterentwicklung zu finanzieren und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Umgesetzt wird die EU4Business-Initiative von der EIB gemeinsam mit anderen außerhalb der EU tätigen Einrichtungen, darunter die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Alle EU-Aktivitäten zur Förderung von KMU in den Ländern der Östlichen Partnerschaft fallen unter die EU4Business-Initiative.