- Neue Erklärung intensiviert Kooperation zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Lateinamerika
- Klimaschutz: EIB und BDMG fördern gemeinsam Klimaprojekte in Minas Gerais, Brasilien
Am Rande der 25. UN-Klimakonferenz in Madrid hat die Europäische Investitionsbank (EIB) einen weiteren Schritt für eine nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika unternommen. Zusammen mit der Banco De Desenvolvimento De Minas Gerais (BDMG), Förderbank des brasilianischen Bundesstaats Minas Gerais, unterzeichnete die Bank der EU eine Absichtserklärung, um die Zusammenarbeit beider Institute zu vertiefen.
Die neue Erklärung der EIB und der BDMG soll den Austausch von Erfahrungen und Best Practices in Gebieten und Sektoren von beiderseitigem Interesse vorantreiben und ihre finanzielle Kooperation in Brasilien stärken. Die EIB wird Investitionen im öffentlichen und privaten Sektor fördern und so der BDMG helfen, in Minas Gerais eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung voranzubringen.
Im Oktober 2019 schlossen sich die EIB und die BDMG zusammen, um Klimaschutzprojekte in Brasilien zu fördern. Die EIB stellte 100 Millionen Euro für Klimainvestitionen in Minas Gerais bereit, durch die der Bundesstaat mehr erneuerbare und saubere Energie produzieren und gleichzeitig die Versorgung sichern kann. Ein Teil der EIB-Finanzierung ist für Energieeffizienzprojekte bestimmt, insbesondere für öffentliche Gebäude, Straßenbeleuchtung und Industrieanlagen.
EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro, in deren Bereich die Tätigkeit der EIB in Lateinamerika sowie die Klimamaßnahmen der Bank fallen: „Die Absichtserklärung bekräftigt die Entschlossenheit der EIB, ihr Klimaziel in Lateinamerika voranzutreiben. Die Zusammenarbeit mit Förderbanken vor Ort ist wichtig, weil sie wertvolle regionale Erfahrung und Know-how einbringen. Dank der engeren Partnerschaft mit der BDMG können wir das Geld mobilisieren, das für die Entwicklung nachhaltiger, inklusiver Projekte in Brasilien benötigt wird.“
Sergio Gusmão Suchodolski, Präsident der BDMG: „Die BDMG und die EIB wollen Investitionen auf den Weg bringen, die den Klimawandel eindämmen, in Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Mithilfe des Know-hows der EIB können wir unser Geschäftsmodell stärken und unsere Rolle als treibende Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Brasilien und vor allem im Bundesstaat Minas Gerais noch besser erfüllen.“
Die EIB – ein Schlüsselakteur in Lateinamerika
Die EU ist der größte Investor und der zweitgrößte Handelspartner Lateinamerikas und trägt damit wesentlich zur Entwicklung in der Region bei. Als Bank der EU unterstützt die EIB die Beziehungen der EU zu Lateinamerika durch die Finanzierung von Projekten, die zu den außenpolitischen Zielen der EU beitragen: Entwicklung der Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialinfrastruktur, Entwicklung des Privatsektors sowie Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und Klimaanpassung.
Für die EIB hat der Kampf gegen die Ursachen und Folgen des Klimawandels Priorität in der Region. Deshalb finanziert die Bank der EU vor allem Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiger öffentlicher Verkehr. Zur Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels unterstützt die Bank die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur, damit sie den direkten und indirekten Auswirkungen unbeständigerer und unvorhersehbarer Wetterverhältnisse besser standhalten. 2018 förderte die EIB den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika mit 15 Finanzierungen von insgesamt 640 Millionen Euro – nie zuvor hat die Bank in einem Jahr so viele Projekte in der Region unterstützt.
Die EIB und die Klimakrise
Die EIB ist einer der weltweit größten multilateralen Geldgeber für Klimafinanzierungen. Sie will eine führende Rolle bei der Mobilisierung des Kapitals spielen, das zum Erreichen der Pariser Klimaziele benötigt wird, nämlich die Erderwärmung bei unter zwei Grad Celsius zu halten und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Finanzierungspolitik der Bank für den Energiesektor. Diese wird den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. Bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Sie erklärte auch, dass sie alle Aktivitäten der EIB-Gruppe auf das Pariser Abkommen abstimmen wird. Entsprechend wird die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr finanzieren, die auf fossilen Energieträgern basieren.
Hintergrundinformationen
Weiterführende Links:
Die BDMG
Die Banco De Desenvolvimento De Minas Gerais (BDMG) ist ein 1962 gegründetes Finanzinstitut mit der Aufgabe, die wirtschaftliche, finanzielle und soziale Entwicklung des Bundesstaats Minas Gerais zu fördern. Die BDMG bedient verschiedene Wirtschaftszweige und bietet den Kommunen in Minas Gerais Finanzierungsmöglichkeiten für Infrastruktur- und Urbanisierungsprojekte, die der Regionalentwicklung dienen. 2018 zahlte die BDMG 1,28 Milliarden brasilianische Real aus, das sind elf Prozent mehr als 2017. Damit erzielte sie eine zusätzliche Wirkung von 1,14 Milliarden brasilianischen Real auf die Wirtschaft und ermöglichte die Schaffung von rund 23 000 Arbeitsplätzen.