- Die KCM AD will ihre Produktion mithilfe eines Darlehens von 65 Millionen Euro um 25 Prozent steigern
- Neue Bleiraffinationsanlage und Zinkelektrolyseanlage sollen veraltete Anlagen ersetzen
- Bessere Umweltleistung, höhere Recyclingquoten für Abfallmaterial und bessere Arbeitsbedingungen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der KCM AD ein Darlehen von 65 Millionen Euro bereit. Damit will der bulgarische Blei- und Eisenproduzent seine Produktion um 25 Prozent steigern. Gleichzeitig wird das Unternehmen deutlich mehr Recyclingmaterial verwenden und seine Produktion so effizienter und nachhaltiger gestalten. Das von KCM produzierte Zink wird für die Herstellung von galvanisierten Stahlprodukten, Druckgusslegierungen sowie Messing- und Bronzeprodukten, Blei hingegen vor allem von der Automobilindustrie und bei der Produktion von Industriebatterien verwendet. Das Unternehmen hat mehr als 1 500 Beschäftigte.
Das EIB-Darlehen wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert, das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa („Juncker-Plan“). Dank der EFSI-Garantie kann die EIB ein Unternehmen in einer Kohäsionsregion unterstützen, das über Patente verfügt und seine Produktion nachhaltiger gestalten will.
EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Die Finanzierungen der EU können die Schwerindustrie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Das EFSI-besicherte Darlehen hilft der KCM AD, natürliche Ressourcen besser einzusetzen und ihren Produktionszyklus weniger energieintensiv zu gestalten. Dadurch wird das Unternehmen wettbewerbsfähiger, und in einer europäischen Kohäsionsregion werden über 1 500 Arbeitsplätze gesichert. Das zeigt, dass Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand mit den sozialen und beschäftigungspolitischen Zielen der Europäischen Union gehen.“
Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft: „Für mehr Energieeffizienz müssen wir unsere traditionellen Industriezweige umweltfreundlicher gestalten und sie modernisieren. Mit dem Darlehen von 65 Millionen Euro, das die EIB im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa vergibt, kann die KCM ihre Produktionsprozesse modernisieren. Dadurch werden über 1 500 Arbeitsplätze in der Region gesichert.“
Rumen Tsonev, CEO und Verwaltungsratsvorsitzender der KCM 2000 AD: „Mit dem Darlehen der EIB kann die KCM zuversichtlich in die nächste Investitionsphase starten. Gleichzeitig kann sie ihre Marktstellung als führendes europäisches Unternehmen im Recycling von Nichteisenmetallen behaupten, nach denen eine große Nachfrage herrscht. Damit trägt sie auch zu den Zielen für eine nachhaltigere Entwicklung bei.“
Die KCM AD wird die EIB-Mittel für ihr technisches Modernisierungsprogramm 2020–2023 einsetzen. Das Programm sieht die Modernisierung und den Ausbau der Blei- und Edelmetallraffinationsanlage und der Zinkelektrolyseanlage vor. Dadurch soll die Recyclingkapazität für verschiedene Arten von sekundären Blei- und Zinkabfällen um 15 Prozentpunkte erhöht werden. Sekundäre Rohstoffe machen derzeit etwa 20% der gesamten Produktion von raffiniertem Blei und Zink aus. Durch das Programm soll der Anteil sekundärer Rohstoffe auf 35 Prozent gesteigert werden. Dieser Recyclinganteil ist im EU-Vergleich hoch: Bei anderen führenden europäischen Hüttenwerken beläuft sich der Anteil sekundärer Rohstoffe auf 10 bis 15 Prozent.
Die KCM AD ist eine mittelgroße Blei- und Zinkhütte in Bulgarien, auf die ein Prozent des weltweiten Produktionsvolumens und drei bis vier Prozent des europäischen Produktionsvolumens entfallen. Sie gehört zur KCM 2000-Gruppeund ist die einzige Hütte in Mittel- und Südosteuropa; die nächsten Wettbewerber sind in Polen und Italien angesiedelt. Dies macht die KCM AD zu einem wichtigen regionalen Akteur, der einen hohen Marktanteil in seinen Hauptmärkten in Osteuropa und in der Türkei hat. Das Unternehmen verfügt über umfassendes Know-how und pflegt langjährige Beziehungen zu seinen Kunden.