- Unternehmen in Italien, Belgien, Frankreich und Tschechien erhalten Mittel, um Energieverbrauch zu senken
- Mehr erneuerbare Energien in Deutschland, Brasilien und Nepal
- Schutz ländlicher Gemeinschaften in Laos und Nigeria vor Wetterextremen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute neue Finanzierungen von 8,1 Milliarden Euro für Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung, Gesundheit und Bildung in Europa und weltweit genehmigt. Die Mittel fließen unter anderem in größere und kleinere Erneuerbare-Energien-Projekte, die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und die energetische Gebäudesanierung. Die heute genehmigten EIB-Mittel helfen vom Klimawandel betroffenen Entwicklungsländern, Wasserinfrastruktur und Landstraßen zu finanzieren.
Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte auch Mittel, um Forschung und Entwicklung zur Malariabekämpfung in Partnerschaft mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und dem EU Malaria Fund zu finanzieren.
Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank: „Der Klimanotstand verlangt, dass wir sofort handeln. Und die EIB reagiert. Wie ich bereits Anfang dieser Woche auf der UN-Klimakonferenz in Madrid bestätigt habe, will die Bank der EU ihren Beitrag zum Klimaschutz weltweit verdoppeln und im nächsten Jahrzehnt eine Billion Euro für Klimainvestitionen mobilisieren. Die heute genehmigten neuen Projekte zeigen, dass die EIB sich dafür engagiert, Investitionen in saubere Energie, nachhaltigen Verkehr, Energieeffizienz, Wasser und Landwirtschaft zu beschleunigen, die Emissionen senken und gefährdete Gemeinschaften vor Wetterextremen schützen. Die meisten dieser Projekte sind hochinnovativ. Innovationen helfen uns im Umgang mit der Erderwärmung, und sie bringen eine Win-Win-Situation: Wir tun etwas gegen den Klimawandel, und gleichzeitig verkleinern wir die Lücke bei Innovationsinvestitionen, die zwischen Europa und den weltweiten Konkurrenten besteht. Es gibt keine Kompromisse: Wir können und müssen beides tun.“
Malariaforschung und Impfprogramme beschleunigen
In Partnerschaft mit dem EU Malaria Fund und der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung wird die EIB Forschung und Entwicklung finanzieren, um Malaria zu bekämpfen und vielleicht das Virus auszurotten, das weltweit das Leben von Millionen Menschen bedroht.
Die EIB genehmigte auch neue Mittel, damit die Impfallianz GAVI ihre Aktivitäten ausweiten kann. Damit stärkt sie die Immunisierungsprogramme der UNICEF, des weltweit größten Käufers und Bereitstellers von Impfstoffen für Entwicklungsländer.
Unternehmen für Investitionen in den Klimaschutz gewinnen
Entscheidend für die Verringerung des CO2-Ausstoßes wird die Bereitschaft der Privatwirtschaft sein, den Energieverbrauch zu senken.
Die EIB genehmigte neue Finanzierungen von 3,8 Milliarden Euro für Investitionen von Unternehmen. Gemeinsam mit Banken und anderen Finanzierungspartnern in Belgien, Dänemark, Frankreich, der Slowakei und Tschechien unterstützt die Bank damit unter anderem gezielt Klimaschutzmaßnahmen.
Die EIB fördert auch Unternehmen in Dänemark, Frankreich und Deutschland, die in die Verbesserung von Hörgeräten, die Erforschung von Lebensmittelzutaten und den Ausbau von Biowissenschaftslabors investieren.
Zudem wurden neue Finanzierungen für Unternehmensinvestitionen in Belgien, Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien genehmigt, die gemeinsam mit einheimischen Banken durchgeführt werden. In Georgien und Serbien werden neue Finanzierungen für den Privatsektor vergeben.
Städten beim Energiesparen helfen
Für ein schnelleres Tempo beim Klimaschutz kommt es darauf an, städtische Infrastruktur zu sanieren, Energie und Wasser effizienter zu nutzen und Städte besser vor extremen Wetterereignissen zu schützen.
Deshalb vergibt die EIB neue Finanzierungen für intelligente Stromnetze und Wasserinfrastruktur im österreichischen Linz sowie Mittel für den nachhaltigen Nahverkehr in der slowakischen Hauptstadt Bratislava und für die Verbesserung der Abwasserbehandlung in Mitrovica, Kosovo.
Die Bank der EU genehmigte auch ein neues Darlehen, damit kommunale und regionale Behörden in den Niederlanden in die Energieeffizienz von Wohngebäuden investieren können.
In Afrika wird die EIB den Bau neuer Trinkwasseraufbereitungsanlagen und den Ausbau der Trinkwasserversorgung für mehr als zwei Millionen Menschen in Nigers Hauptstadt Niamey finanzieren, die unter häufigen Dürren leidet und Migranten aus der Sahelzone aufnehmen muss.
Ausbau sauberer und erneuerbarer Energien
Die EIB vergibt Finanzierungen für einen neuen großen Windpark in der Nordsee, kleinere Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienzprojekte in Italien und den Ausbau der Stromverteilnetze im Westen Nepals, damit abgelegene Dörfer mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden können.
Außerdem unterstützt die EIB neue Erneuerbare-Energien-Projekte in Brasilien, darunter Wasserkraftprojekte und Windparks.
Nachhaltige Alternativen zum Individualverkehr
Bahnreisende in Estland und Tschechien werden von neuen Investitionen in den Schienenverkehr profitieren: Die EIB finanziert die Modernisierung bestehender Strecken und die Verbesserung regionaler Schienenverkehrsdienste.
Unterstützung von Dürreländern bei Vorhaben in der Landwirtschaft und Bioökonomie
Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte ein neues gestrafftes Finanzierungsprogramm, das in Spanien Investitionen im Agrarlebensmittelsektor beschleunigen soll, und eine neue gesamteuropäische Initiative für mehr Investitionen in die Biokreislaufwirtschaft.
Nachhaltige Entwicklung zum Schutz gefährdeter Gemeinschaften weltweit
Die heute genehmigten Finanzierungen kommen Tausenden Menschen in Kambodscha, Laos und Nigeria zugute; dort werden Straßen in ländlichen Gebieten klimaresilient saniert. Dadurch sinken die Reise- und Transportkosten, und Bauern stehen auf dem Weg zum Markt nicht mehr vor unpassierbaren Straßen.
Schulen und Krankenhäuser
Die EIB hat Mittel für den Bau neuer Schulen in Wien zugesagt. In Finnland unterstützt sie den Bau eines neuen Krankenhauses in Kouvola und die Erweiterung eines bestehenden Krankenhauses in Kymenlaakso, und in Schweden ein neues Universitätskrankenhaus in Malmö.
In ihrer Sitzung am Sitz der Bank in Luxemburg genehmigten die Vertreter der 28 EU-Mitgliedstaaten (die Anteilseigner der EIB) insgesamt 48 Darlehen; davon kommen acht Projekte für eine Finanzierung über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) in Betracht. Der EFSI ist die finanzielle Säule des Juncker-Plans.