- Durchleitungsdarlehen von 50 Millionen Euro an die Bank of Georgia – erste Operation der Europäischen Investitionsbank in der georgischen Landeswährung
- Durchleitungsdarlehen von 15 Millionen Euro an die Liberty Bank – erster Teil eines genehmigten Programms von 25 Millionen Euro für die Vergabe von KMU-Krediten über kleinere Partnerinstitute
- Beide Finanzierungen sollen insgesamt 7 800 Arbeitsplätze sichern
- Seminar der EIB-Gruppe über einen besseren Zugang zu Finanzierungen für mehr Wachstum und Teilhabe
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt 50 Millionen Euro an die Bank of Georgia, die damit Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) im Land finanzieren wird. Mit dieser ersten Operation der Bank der EU, die teilweise in georgischen Lari durchgeführt wird, erhalten Unternehmen in Georgien leichter Zugang zu langfristigen Finanzierungen, weil das Wechselkursrisiko entfällt. Die Finanzierung in Landeswährung wird aus Mitteln der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität der Europäischen Union bereitgestellt. Sie soll rund 4 050 Vollzeitstellen sichern. Es ist das zweite Darlehen der EIB an die Bank of Georgia, eine der größten Banken des Landes.
Ein weiteres EIB-Darlehen über 15 Millionen Euro geht an die Liberty Bank – das erste Partnerinstitut, das Mittel aus dem 25-Millionen-Euro-Programm für kleinere Intermediäre erhält. Das Programm soll KMU zugutekommen, die derzeit nicht hinreichend mit Krediten versorgt werden, und insgesamt rund 3 750 Vollzeitstellen sichern. Die Liberty Bank wird außerdem technische Hilfe erhalten, um ihre Verfahren bei der Vergabe von KMU-Krediten und ihr Produktangebot zu verbessern. Die Mittel dafür kommen aus dem Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft.
Beide Operationen sind Teil der Initiative EU4Business. Im Rahmen dieser Initiative veranstaltete die EIB-Gruppe auch das interaktive Seminar „From Access to Finance towards Inclusive Growth“. Es zeigte auf, wie KMU in Georgien leichter Zugang zu Finanzierungen erhalten können – und wie dies zu einem gerechten Wachstum beitragen kann. In das Seminar flossen die neuesten Erkenntnisse aus einer EIB-Studie zum Thema „Zugang zu Kapital und KMU-Finanzierung in Georgien“ ein, die auf einer Umfrage der EIB zur Kreditvergabe basierte.
EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Wir wollen die wirtschaftliche Entwicklung fördern – ein intelligentes, nachhaltiges und gerechtes Wachstum. Das hat für die EU bei ihrer Tätigkeit in Georgien hohe Priorität. Als Bank der EU fördern wir kleine und mittlere Unternehmen, aber wir benötigen dazu die Hilfe einheimischer Partner. Deshalb freue ich mich, dass wir die Kooperation mit einem starken bestehenden Partner der EIB ausweiten und gleichzeitig mit neuen Instituten zusammenarbeiten. KMU spielen für die Wirtschaft in Georgien eine wichtige Rolle, und mit unseren Finanzierungen werden sich die Perspektiven für diese Unternehmen und das Land insgesamt verbessern.“
Ivane Machavariani, Finanzminister Georgiens: „Wir sind sehr froh darüber, dass die EIB ihr Engagement im Privatsektor ausweitet. Ein vom Privatsektor getragenes Wachstum ist das einzige geeignete Wachstumsmodell für Georgien. Insofern freut es mich zu sehen, dass die Initiativen der EIB für den Privatsektor mit den Prioritäten der Regierung übereinstimmen. Unser Wachstumsmodell konzentriert sich besonders auf die Entwicklung des KMU-Sektors. Wir wollen diesen Sektor zu einem bedeutenden Wachstumsmotor machen und sein Potenzial nutzen, um eine nachhaltige, inklusive und robuste wirtschaftliche Entwicklung in Georgien zu fördern. Wir freuen uns auch über die erste EIB-Operation in der Landeswährung Georgiens. Das hilft uns sehr bei unseren Bemühungen um eine Abkehr vom Dollar. Ich möchte der EIB und den an den Finanzierungen beteiligten privaten Partnern für die geleistete Arbeit danken und hoffe, dass die EIB und der georgische Privatsektor ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen.“
Carl Hartzell, EU-Botschafter in Georgien: „Die EU tut viel für die Entwicklung von KMU in Georgien und finanziert eine ganze Reihe von Projekten im Rahmen von EU4Business. Mit dieser Initiative reagieren wir auf die Bedürfnisse vielversprechender KMU, denen es nicht gelingt, für ihre Investitionen Kredite bei Geschäftsbanken zu erhalten.“
Der KMU-Sektor kann in erheblichem Maß dazu beitragen, Arbeitsplätze zu schaffen, die Export- und Innovationstätigkeit anzuregen und ein nachhaltiges und gerechtes Wachstum in Georgien zu fördern. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in Georgien im Jahr 2010 hat die EIB Darlehen im Umfang von insgesamt 1,9 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Zusammenarbeit des Landes mit der Europäischen Union zu stärken. Sie hat damit die Lebensbedingungen für die Menschen verbessert, die Modernisierung der Infrastruktur vorangebracht, die Entwicklung des Privatsektors gefördert und zu besseren Umweltbedingungen beigetragen.
Hintergrundinformationen:
Im Rahmen der Initiative Ost des vertieften und umfassenden Freihandelsabkommens (DCFTA) stärkt die EIB-Gruppe gemeinsam mit der Europäischen Union die wirtschaftliche Entwicklung der Länder, die Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen haben – Georgien, Moldau und die Ukraine. Zu diesem Zweck bietet sie KMU in diesen drei Ländern gezielte finanzielle und technische Unterstützung an.
EU4Business:
EU4Business ist eine Initiative der EU für KMU in den sechs Ländern der Östlichen Partnerschaft (Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und Ukraine). Sie hilft den Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Wachstumspläne und soll die Wirtschaft ankurbeln. Umgesetzt wird die Initiative von der EIB in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, die außerhalb der EU tätig sind. Zu nennen ist hier vor allem die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Alle EU-Aktivitäten zur Förderung von KMU in den Ländern der Östlichen Partnerschaft fallen unter EU4Business. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.eu4business.eu