- Bank der EU und ICO stellen 80 Millionen Euro für den Bau von 562 neuen öffentlichen Sozialwohnungen bereit
- Beschäftigungseffekt: In der Durchführungsphase entstehen voraussichtlich 700 Arbeitsplätze
- Finanzierung im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Instituto de Crédito Oficial (ICO) stellen flexible und attraktive Finanzierungsmittel bereit –sowohl was den Zinssatz als auch, was die Laufzeit betrifft –, um das Angebot an Sozialwohnungen in Sevilla auszuweiten. Konkret wird jede Eirichtung 40 Millionen Euro an die kommunale Gesellschaft für Wohnraum, Boden und Ausstattung von Sevilla (EMVISESA) vergeben, die damit 562 Sozialwohnungen mit erschwinglichen Mieten bauen will. Die Investitionen werden in bestimmten Stadtvierteln auch zur Stadterneuerung beitragen.
Unterzeichnet wurde der Finanzierungsvertrag heute in Sevilla vom Bürgermeister der Stadt, Juan Espadas, von EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro und von ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo. Die EIB vergibt die Finanzierung im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa.
Im Januar 2019 genehmigte die Stadtverwaltung von Sevilla ihren neuen kommunalen Wohnungsplan, der in fünf Hauptkategorien Maßnahmen im Wohnungssektor vorsieht: Wohnungsbauvorhaben auf der Grundlage von Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzkriterien, Instandsetzung, Ankauf und Anmietung leer stehender Gebäude, Vereinbarungen mit dem Privatsektor zur Umsetzung von Programmen für günstige Mietwohnungen in der Stadt – speziell für die junge Bevölkerung – und neue Formen sozialer Innovation wie etwa gemeinschaftliches Wohnen oder Wohnungsgenossenschaften. In den kommenden fünf Jahren sollen in der Stadt insgesamt 3 000 Wohnungen entstehen.
Das von EIB und ICO finanzierte Projekt wurde heute unterzeichnet und umfasst acht Neubauvorhaben sowie zwei Sanierungsprojekte. Die neuen Wohnungen verteilen sich auf verschiedene Stadtviertel in Sevilla und haben eine Gesamtfläche von über 41 000 Quadratmetern. Ungefähr 1 000 Personen werden von dem neuen Wohnraum profitieren, vor allem einkommensschwache und besonders bedürftige Bevölkerungsgruppen wie etwa Alleinerzieher oder Opfer von geschlechterbezogener Gewalt.
Die Wohnungen haben eine durchschnittliche Nutzfläche von ca. 70 Quadratmetern, und die Miete beträgt im Schnitt 290 Euro. Den Schätzungen der EMVISESA zufolge werden während der Projektdurchführung in den kommenden drei Jahren 700 Arbeitsplätze entstehen.
Das ICO wird außerdem weitere 9,2 Millionen Euro bereitstellen, um im Rahmen des EMVISESA-Programms zum Erwerb leer stehender Wohnungen 150 Wohnungen anzukaufen. Diese sollen den Bestand an öffentlichen Mietwohnungen erhöhen und Wohnraum für die benachteiligtsten Bevölkerungsgruppen schaffen. Auf diese Weise erhöht sich die Zahl der Sozialmietwohnungen in Sevilla durch die heute unterzeichneten Verträge um mehr als 700.
Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Spanien: „Eines der großen Ziele der Bank der EU ist der soziale Zusammenhalt. Seit mehr als 60 Jahren fördert die EIB ein Wachstum, an dem alle teilhaben können, und eine bessere Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Deswegen freuen wir uns sehr über die Unterzeichnung dieses Vertrags mit der Stadtverwaltung von Sevilla. Einkommensschwache andalusische Familien kommen so in den Genuss von Sozialwohnungen, und einige Stadtviertel können völlig erneuert werden. Gleichzeit entstehen Arbeitsplätze in der Region.“
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Mit großer Freude unterstützt die Europäische Union ein äußerst wichtiges soziales Vorhaben in Spanien. Durch den heute unterzeichneten Finanzierungsvertrag entstehen in Sevilla 562 neue Sozialwohnungen mit erschwinglichen Mieten für besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Außerdem trägt der Bau dieser Wohnungen zur Schaffung von rund 700 Arbeitsplätzen bei.“
ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo: „Die ICO-Gruppe hat sich die Nachhaltigkeit zum bereichsübergreifenden Ziel bei allen ihren Aktivitäten gemacht: im Umwelt-, Sozial- und Governance-Bereich, um zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum beizutragen. Wenn wir uns an der Finanzierung von Projekten wie dem heute unterzeichneten beteiligen, können wir den benachteiligtsten sozialen Schichten mehr Möglichkeiten bieten, zu Wohnraum zu kommen. Dies entspricht genau unserem Grundsatz.“
„Dieser neue kommunale Wohnungsbauplan wird durch diesen ersten großen Finanzierungsvertrag mit der EIB und dem ICO in der Geschichte der Stadt Sevilla Wirklichkeit. Wir schaffen so ein Stadtmodell, das auf dem sozialen Wandel, der Nachhaltigkeit und der Chancengleichheit beruht. Dieses Modell ist auch im Strategieplan von Sevilla für 2030 festgeschrieben und entspricht der Zusage unserer Stadt, die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung einzuhalten. Dieser große Finanzierungsvertrag und der neue kommunale Plan werden Sevilla zu einem Paradebeispiel für die Schaffung öffentlich finanzierten Wohnraums machen. Wir berücksichtigen soziale Komponenten und die unterschiedlichen Realitäten und Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger“, so der Bürgermeister von Sevilla, Juan Espadas.
Instituto de Crédito Oficial
Das Instituto de Crédito Oficial (ICO) ist eine öffentliche Einrichtung, die dem spanischen Ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten und Digitalisierung untersteht. Das ICO ist ein wichtiger Finanzierungspartner für kleine und mittelgroße Unternehmen sowie für Großprojekte. Es trägt zu einem nachhaltigen Wachstum bei, das alle Menschen einschließt, und unterstützt wirtschaftliche Aktivitäten, die wegen ihrer gesellschaftlichen, kulturellen oder ökologischen Bedeutung oder ihrer Neuartigkeit besonders förderwürdig sind.