- Erstes regionales PPP-Wasserkraftprojekt in Afrika erreicht wichtigen Meilenstein
- Finanzminister unterzeichnet in Bujumbura Zuschussvereinbarung mit Europäischer Investitionsbank
- EU-Unterstützung von neun Millionen Euro für die abschließenden Vorbereitungsarbeiten für das Wasserkraftwerk Ruzizi III
- Über zehn Jahre hinweg Finanzierungsbeiträge der EIB und der EU für die Vorbereitung des 147 Megawatt-Wasserkraftwerks
- Burundi, Ruanda, Demokratische Republik Kongo und privates Konsortium wollen mit dem Projekt die regionale Energieversorgung verändern
Das erste Projekt in Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) wird Energie aus erneuerbaren Quellen mehrerer Länder in Afrika erzeugen. Die Unterzeichnung eines Schlüsselvereinbarung war heute ein wichtiger Schritt hin zu seiner Verwirklichung, da dadurch die Vorbereitungsarbeiten anlaufen können.
Das Wasserkraftwerk Ruzizi III wird das Wasser des Flusses Ruzizi nutzen, um zuverlässig Strom zu erzeugen, der zu gleichen Teilen der Demokratischen Republik Kongo, Burundi und Ruanda zugutekommen wird.
Von dem regionalen Erneuerbare-Energien-Projekt profitieren schätzungsweise 30 Millionen Menschen. 70 Prozent davon leben unter der Armutsgrenze, und derzeit haben nur 6 Prozent Zugang zu Strom.
„Burundi, Ruanda und die Demokratische Republik Kongo träumen schon seit Generationen davon, das volle Potenzial des Ruzizi zu nutzen. Die langjährige Unterstützung internationaler Finanzierungspartner und die enge Zusammenarbeit der Staaten in der Region waren entscheidend dafür, die technische, politische und ökologische Planung voranzutreiben. Die heutige Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank wird dazu führen, dass in den kommenden Monaten die Projektfinanzierung ausgehandelt werden kann, damit das Projekt Ruzizi III endlich anlaufen kann. Burundi dankt allen beteiligten Partnern für ihren Einsatz, um im Gebiet der afrikanischen großen Seen saubere Energie zur Verfügung zu stellen“, so Domicien Ndihokubwayo, Finanzminister der Republik Burundi.
„Die Europäische Investitionsbank, die Europäische Union und die Geldgeber für das Projekt haben über zehn Jahre lang eng mit Burundi, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo zusammengearbeitet, damit das erste PPP-Projekt in Afrika, an dem drei Länder beteiligt sind, Wirklichkeit werden kann. Millionen von Menschen erhalten so Zugang zu Strom. Die heutige Vereinbarung zeigt, dass die Europäische Union fest entschlossen ist, erneuerbare Energien in Afrika zu fördern und für eine nachhaltige Entwicklung auch die Unterstützung privater Investoren zu sichern“, erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle.
„Die Europäische Union wird auf jeden Fall den Zugang zu sauberer Energie in Afrika unterstützen. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort und internationalen Partnern können die geotechnischen Arbeiten für Ruzizi III endlich anlaufen. Das Projekt Ruzizi III ist ein gutes Beispiel dafür, wie der europäische Green Deal für Afrika in der Praxis läuft“, sagte XXX von der Delegation der Europäischen Union in Burundi.
„Die Unterzeichnung des Zuschusses von 9,1 Millionen Euro ist ein wichtiger Moment für dieses Projekt, da der Zuschuss die Beiträge der Sponsoren IPS und SN Power zur Finanzierung der Entwicklungsaktivitäten ergänzt, die vor dem Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen durchgeführt werden müssen.“ IPS und SN Power sind daher der EIB und dem Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika, die den Zuschuss bereitgestellt haben, wirklich dankbar, da so die mit dem Projekt verbundenen Risiken deutlich gesenkt wurden. Es ist dies ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor die Frühphasenentwicklung komplexer Projekte erleichtern kann“, stellte Galeb Gulam, CEO von Industrial Promotion Services, fest.
Der Finanzminister der Republik Burundi, Domicien Ndihokubwayo, und Vertreter der Europäischen Investitionsbank unterzeichneten heute eine Zuschussvereinbarung über 9,1 Millionen Euro, damit die Vorbereitungsarbeiten anlaufen können. Vorangegangen war dem im Januar die Unterzeichnung der Zuschussvereinbarung durch den ruandischen Finanzminister und dem privatwirtschaftlichen Entwickler IPS/SN Power. Die Europäische Union stellt den Zuschuss über den Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika bereit, den die Europäische Investitionsbank verwaltet.
Zuverlässige Energieversorgung für die Region der großen afrikanischen Seen
Nach der Inbetriebnahme wird Ruzizi III die derzeitige Stromerzeugungsleistung Burundis verdoppeln, die installierte Leistung Ruandas um 33 Prozent erhöhen und im Osten der Demokratischen Republik Kongo, einer Region, die nicht an das Verbundnetz des Landes angeschlossen ist, die Versorgung mit dringend benötigter Grundlast sicherstellen.
Afrikas Wälder schützen und die Abhängigkeit von Kohle verringern
Das Projekt Ruzizi III trägt zur regionalen Integration bei und verringert die Abhängigkeit von der teuren Stromerzeugung in Wärmekraftwerken, für die als Brennstoffe Holz und Kohle erforderlich sind. Dies wiederum stellt eine große Gefahr für die Wälder und die biologische Vielfalt in diesen Ländern dar. Für das Projekt werden Mittel zu Vorzugsbedingungen bereitgestellt, damit die Strompreise erschwinglich bleiben.
Projektfortschritte nach einem Jahrzehnt technischer Vorbereitung und politischer Abkommen
Die heutige Unterzeichnung stellt einen Meilenstein dar und folgt auf eine Vereinbarung, die Burundi, die Demokratische Republik Kongo und Ruanda sowie die privatwirtschaftlichen Sponsoren im vergangenen Juli hinsichtlich des Stromabnahmevertrags getroffen haben.
Wegweisende Unterstützung der Europäischen Union für privatwirtschaftliche Investitionen in saubere Energien in Afrika
Die Europäische Union, die EIB und andere europäische Finanzierungspartner unterstützen das Projekt Ruzizi III seit 2009 und befolgen dabei die internationale Best Practice im technischen, ökologischen und sozialen Bereich.
Internationale Finanzierungsinstitutionen wie die Europäische Investitionsbank, die Europäische Union, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die französische Entwicklungsagentur (AFD), die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) und die Weltbank beteiligen sich an der Finanzierung des Projekts.
Mehr regionale Zusammenarbeit in der Region der großen afrikanischen Seen
Heute unterstützen auch regionale Organisationen, darunter die Wirtschaftsgemeinschaft der Länder der Großen Seen (ECGLC), die Nile Basin Initiative und das Nile Equatorial Lakes Subsidiary Action Program (NELSAP), Ruzizi III.
Die Gesamtfinanzierung für das Wasserkraftprojekt Ruzizi III dürfte bis Mitte 2021 stehen.