- Finanziert wird die Entwicklung einer neuen Therapie gegen lebensbedrohende Krankheiten, wie akutes Nierenversagen bei Sepsis
- Die 24 Millionen Euro stammen aus dem von der Europäischen Kommission unterstützten Programm „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“
Die Europäische Investitionsbank und AM-Pharma B.V. haben einen Finanzierungsvertrag über 24 Millionen Euro unterzeichnet, um die bereits fortgeschrittene Entwicklung der rekombinanten alkalischen Phosphatase (recAP) des innovativen niederländischen Biopharma-Unternehmens zu beschleunigen. Diese neue Therapie dient der Behandlung einer akuten Nierenschädigung (AKI). Die Finanzierung unterstützt die multinationale Phase-III-Studie von recAP bei 1 400 Patientinnen und Patienten mit sepsis-assoziierter akuter Nierenschädigung (SA-AKI). Außerdem kann das Unternehmen so die nötigen Schritte finanzieren, um nach Abschluss der Studie die Zulassung zu beantragen. Die EIB-Finanzierung wird im Rahmen der Fazilität für Projekte zur Erforschung von Infektionskrankheiten (IDFF) des InnovFin-Programms unterstützt, das aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 der EU finanziert wird.
Sepsis ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen Infektionen, die zu Gewebeschädigungen, Organversagen und schließlich zum Tod führen kann. Akutes Nierenversagen (AKI) ist eines der häufigsten Organversagen bei septischen Patienten, mit hohen Sterblichkeitsraten. Das von AM-Pharma entwickelte Produkt hat das Potenzial, die Behandlungsaussichten für Patienten mit sepsis-assoziierter akuter Nierenschädigung (SA-AKI) zu verbessern. Über die IDFF kann die EIB stabile langfristige Finanzierungen mit flexibler Rückzahlungs- und Zinsstruktur bereitstellen. Dadurch wird weniger Cashflow für den Schuldendienst gebunden, und die Unternehmen können sich auf Investitionen in Innovation und Wachstum konzentrieren.
Erik van den Berg, CEO von AM-Pharma: „Bei AM-Pharma führen wir eine kritische klinische Phase-III-Studie unserer recAP-Therapie bei sepsis-assoziierter akuter Nierenschädigung durch. Mithilfe der EIB-Finanzierung aus dem InnovFin-Programm können wir uns voll auf recAP als lebensrettende Behandlung konzentrieren. Wir danken der EIB für die Unterstützung unseres klinischen Programms.“
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend: „Mit der Initiative Horizont 2020 investieren wir in eine bessere Gesundheit für alle. Die sepsis-assoziierte akute Nierenschädigung ist eine sehr schwere Krankheit, für die es bisher keine zugelassene Therapie gibt. Diese Finanzierung ist ein gutes Beispiel dafür, wie von der EU finanzierte Forschung und Innovation die Gesundheit schützen und Leben retten kann.“
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen im Bereich Innovation: „Mit der Unterstützung von recAP aus dem InnovFin-Programm durch die EIB fördert Europa das Wachstum von AM-Pharma und schafft Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Fachkräfte in der EU. Mit diesem Projekt und den entsprechenden FuE-Aktivitäten beteiligt sich AM-Pharma am Wettbewerb um Innovationen und an der Wissensbildung in Europa in Bereichen, die für die Gesundheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger von größter Bedeutung sind. Die Bank freut sich, dass sie ein vertieftes Verständnis und eine bessere Behandlung von Infektionskrankheiten und daraus entstehenden Krankheitsbildern unterstützen kann.“
Hintergrundinformationen:
InnovFin – Infektionskrankheiten (IDFF) wurde im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ (2014–2020) eingerichtet. Die Initiative bietet verschiedene Finanzierungsprodukte – vom Standarddarlehen bis hin zu eigenkapitalähnlichen Finanzierungen. Über diese Produkte werden in der Regel Finanzierungen zwischen 7,5 Millionen und 75 Millionen Euro an innovative Unternehmen vergeben, die neue Impfstoffe, Arzneimittel sowie medizinische und diagnostische Geräte entwickeln oder neue Infrastrukturen zur Erforschung von Infektionskrankheiten aufbauen. Finanziert werden die Kosten für die klinische Prüfung und die Vorbereitung der Markteinführung sowie für die Entwicklung von Prototypen oder die Aufnahme der industriellen Produktion neuer Geräte, außerdem die präklinischen Forschungs- und Entwicklungskosten und der Betriebskapitalbedarf. Die Mittel werden direkt von der EIB vergeben. Bisher stellte sie 241 Millionen Euro im Rahmen von InnovFin – Infektionskrankheiten bereit.
Die AM-Pharma Holding BV ist ein Biopharma-Unternehmen für späte klinische Phasen, das bei der Behandlung von akuter Nierenschädigung (AKI) führend werden will. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und hat seinen Sitz in Utrecht, Niederlande.