- UN-Habitat und die Europäische Investitionsbank wollen nachhaltige Urbanisierung in Afrika und weltweit noch intensiver unterstützen
- Gemeinsame Finanzierung gut geplanter Städte, die Arbeitsplätze schaffen, die Armut verringern und auf den Klimawandel reagieren
- Neue Handwaschstationen und Gesundheitskampagne in Mwanza zur Eindämmung von Covid-19 in informellen Siedlungen
Das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat) und die Europäische Investitionsbank (EIB), die weltweit größte supranationale Bank, wollen noch enger zusammenarbeiten, um in Afrika und weltweit Investitionen in eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.
Durch die noch engere Partnerschaft können beide Einrichtungen bewährte Verfahren und technisches Know-how austauschen und gemeinsam Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten unterstützen. Damit wollen sie den Kommunen helfen, den Klimawandel zu bewältigen, Armut zu bekämpfen, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern abzubauen und die wirtschaftlichen Chancen und die soziale Infrastruktur zu verbessern.
UN-Habitat und die EIB bestätigten zudem ihre Absicht, in der tansanischen Stadt Mwanza für Tausende Menschen Handwaschstationen einzurichten und eine Gesundheitskampagne durchzuführen.
Maimunah Mohd Sharif, Exekutivdirektorin von UN-Habitat: „UN-Habitat und die Europäische Investitionsbank haben weltweit umfassende Erfahrung mit der Finanzierung wegweisender Stadtentwicklungsprojekte. UN-Habitat freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit der EIB und anderen internationalen Finanzierungspartnern. Damit wollen wir sicherstellen, dass Städte bessere Lebensbedingungen für künftige Generationen bieten. Unsere Teams in Ostafrika sorgen schon heute dafür, dass langfristige Investitionen in die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung am Viktoriasee dazu beitragen, die Coronaausbreitung in Mwanza einzudämmen.“
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Neue Investitionen in Städten müssen den Menschen vor Ort zugutekommen. Deshalb kommt es darauf an, erfolgreich die großen Herausforderungen anzugehen, vor denen die Städte stehen. Wenn UN-Habitat und die EIB enger zusammenarbeiten, wird das die Lebensbedingungen von Millionen Menschen in Afrika und weltweit verbessern. Denn gemeinsam können wir mit neuen Investitionen in puncto nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz, Gesundheit, Bildung und wirtschaftliche Chancen in den kommenden Jahren noch mehr erreichen.“
Hoyer fügte hinzu: „Die Europäische Investitionsbank will weltweit mit globalen Partnern und Gebietskörperschaften besonders wirkungsvolle Investitionen in Städten unterstützen. Wir freuen uns, dass die noch engere Partnerschaft zwischen der Bank der EU und UN-Habitat in Ostafrika bereits Früchte trägt und dafür sorgt, dass die Schwächsten der Gesellschaft in den kommenden Monaten besser gegen die Coronapandemie gewappnet sind.“
Gegen eine weitere Coronaausbreitung in Tansania
In der Region Mwanza im Norden Tansanias werden UN-Habitat und die EIB 14 Handwaschstationen einrichten, um die Ausbreitung von Covid-19 in informellen Siedlungen einzudämmen. Zwei Drittel der Einwohner der gleichnamigen Hauptstadt der Region leben in informellen Siedlungen und einige sind bereits an Covid-19 erkrankt.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wir müssen rasch handeln, wenn wir die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen und sicherstellen wollen, dass die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen die Schwächsten der Gesellschaft besser schützen. Die EIB arbeitet rund um den Viktoriasee mit lokalen und internationalen Partnern zusammen, um den Zugang zu sauberem Wasser zu verbessern und sanitäre Anlagen bereitzustellen. An der zügigen Einrichtung von Handwaschstationen durch die tansanischen Behörden und UN-Habitat zeigt sich, wie gut verwaltete Städte auf neue Herausforderungen reagieren können. Als Teil des Team Europe will die EIB in den kommenden Monaten und Jahren verstärkt Investitionen unterstützen, die die Lebensbedingungen und die Chancen in Afrikas Städten verbessern.“
Leonard Msenyele, geschäftsführender Direktor der städtischen Wasser- und Abwasserbehörde von Mwanza: „Unsere enge Zusammenarbeit mit UN-Habitat, der Europäischen Investitionsbank, der AFD und der KfW hat in den letzten Jahren den Zugang zu sauberem Wasser und zu sanitären Einrichtungen in unserer Region verbessert. Wir begrüßen die raschen Maßnahmen, mit denen sie unser Land bei der Einrichtung neuer Handwaschstationen in ärmeren Gemeinden unterstützen, um die Coronapandemie einzudämmen. Diese Handwaschstationen zeigen, dass tansanische und internationale Partner in der Lage sind, in Notsituationen gemeinsam zu handeln.“
Die Handwaschstationen werden auf öffentlichen Plätzen, Märkten und in Gesundheitszentren aufgestellt und sind jeweils mit einem 5000-Liter-Wassertank, mehreren Wasserhähnen, Waschbecken und Seife ausgestattet. Geschulte Freiwillige aus der Umgebung helfen vor Ort mit Tipps zum richtigen Händewaschen. Sie bekommen dafür persönliche Schutzkleidung wie Gesichtsmasken und Handschuhe, um das Infektionsrisiko einzudämmen.
Parallel zu den Waschstationen wird in Mwanza eine Aufklärungskampagne gestartet, um die Menschen mit Tipps in puncto Hygiene und Händewaschen zu unterstützen.
Das Projekt wird von MWAUWASA durchgeführt. Die Wasserversorgungs- und Abwasserbehörde von Mwanza wird zudem 100 zusätzliche Wasserzapfstellen in besonders gefährdeten Zonen installieren und in der Krise auch niemandem das Wasser abstellen.
Das Projekt gehört zum Wasser- und Abwasserprogramm am Victoriasee, das umfangreiche Investitionen in Tansania, Uganda und Kenia unterstützt. An dem Programm, das lokalen Partnern bei der Verbesserung der Wasserinfrastruktur hilft, sind UN-Habitat, die Europäische Investitionsbank, die KfW, die französische Entwicklungsagentur AFD und die Europäische Kommission beteiligt.
Hintergrundinformationen:
Letztes Jahr vergab die EIB mehr als drei Milliarden Euro für neue Investitionen in Afrika.
In den vergangenen Jahren hat die EIB Projekte in den Bereichen Verkehr, Gesundheit, Bildung, Energie, Wasser und Klimaschutz sowie Vorhaben von Unternehmen in Hunderten afrikanischen Städten unterstützt, unter anderem in Addis Abeba, Bamako, Kairo, Kapstadt, Dakar, Kigali, Nairobi und Tunis.
Als die Coronapandemie ausbrach, hatte die Europäische Investitionsbank gerade ein neues Video in Auftrag gegeben, in dem sie zeigt, was die von der Bank mitfinanzierten Wasserprojekte für die Menschen vor Ort bewirken.