- Seit 2015 gingen bei der Beratungsplattform 2 300 Anträge ein
- Mehrheit der Anfragen aus Kohäsionsländern
- EIB erhielt anschließend Finanzierungsanträge für über 150 Projekte mit einem Volumen von 34 Milliarden Euro; Pipeline für potenzielle Projekte wächst stetig
Die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH) veröffentlicht heute ihren Jahresbericht 2019, in dem sie auf ihre Arbeit in der Europäischen Union zurückblickt. Die EIAH wurde 2015 als eine der Hauptsäulen der Investitionsoffensive für Europa ins Leben gerufen. Seitdem gingen bei ihr über 2 300 Anträge auf Beratung und technische Hilfe ein. Die Anfragen kommen aus der gesamten Europäischen Union, die Mehrheit davon aus den Kohäsionsländern, insbesondere Polen, Bulgarien und Rumänien. Als direkte Folge der Unterstützung durch die EIAH zieht die EIB nun 150 Investitionsvorhaben im Umfang von insgesamt 34 Milliarden Euro für eine Finanzierung in Betracht. Rund die Hälfte davon kommt womöglich für eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen infrage. Die Zahl dürfte weiter zunehmen, da die Beratungsplattform immer mehr förderfähige Projekte hervorbringt.
Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft: „Durch maßgeschneiderte technische Hilfe gelangen lokale Behörden und Projektträger an das notwendige Kapital für ihre Projekte. Dank der Europäischen Plattform für Investitionsberatung könnten mehr als 34 Milliarden Euro mobilisiert werden, etwa für saubere Energie, Innovation sowie intelligente und soziale Infrastruktur. Mit der künftigen InvestEU-Beratungsplattform wollen wir an diesen Erfolg anknüpfen.“
EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Die meisten EU-Länder haben seit Jahren Schwierigkeiten, hochwertige bankfähige Projekte zu entwickeln. Das bremst Investitionen, Wachstum und Entwicklung, vor allem in Kohäsionsländern. Die Beratungsplattform hat den öffentlichen Sektor und die Privatwirtschaft in Europa dabei unterstützt, dieses Problem anzugehen, und die Signalwirkung der EIB zieht zusätzliche Investoren an – darauf können wir sehr stolz sein. Die Plattform hat vielen europäischen Projektträgern maßgeblich dabei geholfen, ihre Investitionsprojekte in Einklang mit den Zielen der Investitionsoffensive für Europa zu ermitteln, vorzubereiten und durchzuführen.“
Saubere Energie, sichere Straßen, Sozialwohnungen und Gesundheitsversorgung
Die Beratungsplattform bietet maßgeschneiderte Beratungsdienste und technische Hilfe für eine Vielzahl von Sektoren. Städte, Regionen, private Projektträger und kleine Unternehmen wenden sich an sie. Sie war beispielsweise bei den folgenden Projekten eingeschaltet:
- Grüne Stadtbusse in Sofia und Flandern
- Eine Klimastrategie für Florenz
- Bessere Gesundheitsversorgung in Rumänien
- Mehr Verkehrssicherheit in Griechenland
- Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Vilnius
- Bezahlbarer Wohnraum in Posen
Mehr Projektgeschichten finden Sie auf der EIAH-Website.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH) ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Investitionsbank-Gruppe und der Europäischen Kommission und Teil der Investitionsoffensive für Europa. Sie ist eine zentrale Anlaufstelle für umfassende Beratungsleistungen und technische Hilfe. Die EIAH hilft bei der Ermittlung, Vorbereitung und Entwicklung von Projekten in der Europäischen Union. Ihre Beraterinnen und Berater arbeiten direkt mit den Projektträgern ein maßgeschneidertes Beratungspaket für die Investitionsvorhaben aus.
Die EIAH ist auf große, komplexe Beratungsanfragen spezialisiert. Manche Projektträger betreut sie aber auch stunden- oder tageweise, wenn diese lediglich etwas strategische Hilfestellung benötigen. Seit ihrer Einrichtung unterstützte die Beratungsplattform mehr als 700 Projektträger in den Bereichen Verkehr, Energie, Innovation und Gesundheit.
Weitere Informationen
Um vor Ort erfolgreich tätig sein zu können, hat die EIAH ein lokales Partnernetz aus nationalen Förderbanken und ‑instituten aufgebaut und deren Beratungskompetenzen durch Finanzmittel und technische Hilfe gestärkt. Bisher sagte sie mehr als drei Millionen Euro zu, um die Beratungsprogramme ihrer Partner auszubauen, und unterzeichnete dafür sieben Finanzierungsvereinbarungen mit Förderbanken und -instituten in Bulgarien, Ungarn, Frankreich, Litauen, Italien und Slowenien. Die EIAH unterstützt außerdem das Programm der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung für kleine Unternehmen in Rumänien, Bulgarien, Kroatien und Griechenland.