Die Europäische Investitionsbank und das Europäische Hochschulinstitut (EUI) kündigen die Einrichtung des neuen EIB-Lehrstuhls für Klimawandel und internationale Kohlenstoffmärkte („Klima-Lehrstuhl der EIB“) an.
Finanziert wird der Klima-Lehrstuhl vollständig von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Klimabank der EU. Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für den Klimaschutz. Über den Lehrstuhl soll finanzielles und nicht-finanzielles Know-how der EIB aus Klimaprojekten in die Forschung und Ausbildung am EUI einfließen – etwa durch Organisation gemeinsamer wissenschaftlicher Veranstaltungen.
Der Inhaber des Klima-Lehrstuhls wird mit Forschern in verschiedenen Stadien ihrer Laufbahn zusammenarbeiten, wobei der Fokus auf folgenden Themen liegen wird: Kohlenstoffmärkte und nachhaltige Finanzierung, nachhaltige Energie und industrieller Wandel sowie Bewertung von Strategien und Vorschriften.
Eingebettet in die im EUI angesiedelte School of Transnational Governance wird der Lehrstuhl auf dem bereits vorhandenen Know-how des Instituts aufbauen und die Position des EUI als eines der weltweit führenden Forschungs- und Lehrzentren für Klimawandel festigen.
In den nächsten fünf Jahren wird sich der Klima-Lehrstuhl der EIB mit Entscheidungsträgern in Europa und weltweit über die CO2-Bepreisung und nachhaltige Finanzierungen in den Bereichen Energie, Industrie, Verkehr, Handel sowie Land- und Forstwirtschaft austauschen.
Fragen der Nachhaltigkeit und vor allem der Klima-Governance bilden die zentralen Themenbereiche der School of Transnational Governance des EUI und einen Schwerpunkt des zweijährigen Masterstudiengangs in Transnational Governance, der im Herbst 2020 startet.
Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in den Bereichen Klimaschutz und Umwelt: „Als Klimabank der EU leistet die EIB ihren Beitrag zu den verschiedenen Dimensionen des Klimaschutzes und unterstützt damit den Plan der Europäischen Union, bis 2050 klimaneutral zu werden. Mit diesem Lehrstuhl wollen wir die Forschung und den Dialog in diesem Bereich fördern und das Bewusstsein für Themen schärfen, die für die nachhaltige Zukunft aller Menschen von Bedeutung sind. Wir freuen uns, gemeinsam mit dem EUI diesen wichtigen Lehrstuhl für Klimawandel einzurichten.“
EUI-Präsident Renaud Dehousse: „Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, müssen die EU und ihre internationalen Partner eine CO2-arme Wirtschaft aufbauen, die sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und eine solide Politik stützt. Der Klima-Lehrstuhl der EIB wird die Weitergabe der Best Practice im Klimaschutz weltweit durch Forschung, Lehre und weitere Maßnahmen fördern.“
Das EUI und die EIB haben bereits bei vielen Gelegenheiten zusammengearbeitet – so auch im Jahr 2017, als der Präsident der EIB-Gruppe, Werner Hoyer, auf der prestigeträchtigen Konferenz zur Lage der Union sprach. Die Konferenz wird jedes Jahr vom EUI veranstaltet. Im September 2019 unterzeichneten EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro und EUI-Präsident Dehousse in Luxemburg eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit in den Bereichen akademische Forschung, Lehre und Ausbildung.
Hintergrundinformationen
Sie ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für den Klimaschutz. Sie will bei der Mobilisierung des nötigen Kapitals vorangehen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und damit die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Am 14. November 2019 genehmigte der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neuen Energiefinanzierungsleitlinien der Bank. Die EIB wird den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise um bis zu 50 Prozent erhöhen. Im entscheidenden Jahrzehnt von 2021 bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Außerdem will sie ihre Aktivitäten durchgängig auf die Ziele der Pariser Vereinbarung ausrichten. Entsprechend wird die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr finanzieren, die auf fossilen Energieträgern basieren.
Das EIB-Institut wurde innerhalb der EIB-Gruppe gegründet, um soziale, kulturelle und akademische Initiativen gemeinsam mit europäischen Partnern und der Öffentlichkeit zu fördern. Es verwaltet die Kooperationsvereinbarungen (Partnerschaften, Absichtserklärungen usw.) der EIB-Gruppe mit Hochschulen und leistet einen wichtigen Beitrag zu ihrem gesellschaftlichen Engagement.
Das Europäische Hochschulinstitut (EUI) ist ein internationales Lehr- und Forschungsinstitut für Graduierte mit Sitz in Florenz, Italien. Es wurde 1972 von den sechs Gründungsstaaten der Europäischen Gemeinschaft ins Leben gerufen; heute gehören dem Institut 23 Mitgliedstaaten der Europäischen Union an. Das EUI bietet Programme für Doktoranden und Postdoktoranden in den Bereichen Wirtschaft, Politik- und Sozialwissenschaften, Geschichte und Recht und beherbergt das Robert-Schuman-Zentrum für Höhere Studien und die School of Transnational Governance. www.eui.eu
European Investment Bank Institute: Bruno Rossignol, +352 4379 82645/+352 621 345 862 (Mobile), Bruno.rossignol@eib.org
Sabine Parisse, s.parisse@eib.org, Tel.: +352 4379-83340 ; Mobile: +352 621 45 91 59