- Europäische Investitionsbank stellt zwölf Millionen US-Dollar für die Modernisierung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Barbados bereit
- EU-gefördertes Projekt verbessert inselweit den Zugang zu Wasser
- Wasserprojekt entspricht den EIB-Klimazielen in der Karibik
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat zwölf Millionen US-Dollar für wichtige Investitionen in die Wasserversorgung von Barbados zugesagt. Mit dem Darlehen, das an das Finanzministerium vergeben wird, will die Wasserbehörde von Barbados landesweit das Trinkwassernetz sanieren. Dadurch soll die Versorgung auf der wasserarmen Insel effizienter, besser und klimaresilienter werden. Zudem sind Investitionen in die sanierungsbedürftigen Abwasserbehandlungsanlagen vorgesehen.
Das EIB-Darlehen von zwölf Millionen US-Dollar dient zur Modernisierung der Wasserversorgungs- und Kanalisationsnetze auf der Insel. Dadurch kann das Land erheblich Energie einsparen, die Netzverluste verringern und die Abwasserbehandlung verbessern. Im Mittelpunkt steht die Sanierung veralteter, undichter Anlagen, Leitungen und Reservoirs. Durch die Arbeiten soll die Wasserversorgung in Barbados besser an den Klimawandel angepasst und vor den immer häufigeren Wetterextremen geschützt werden.
EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Die EIB trägt dazu bei, die Versorgung mit sauberem Wasser zu sichern und die Wasserinfrastruktur an den Klimawandel anzupassen. Als weltweit größter internationaler Geldgeber für den Wassersektor unterstützt die EIB das Projekt mit Geld und Know-how. Damit verbessern wir in Barbados den Zugang zu einer effizienteren und zuverlässigeren Wasserversorgung und unterstützen abermals eine entwicklungswirksame Investition, so wie wir es schon seit vielen Jahren auf der Insel und in der gesamten Karibik tun.“
Wilfred Abrahams, Minister für Energie und Wasserressourcen: „Barbados hat akute Probleme bei der Wasserversorgung. Der Klimawandel ist real, und kleine Inselentwicklungsländer wie wir leiden unverhältnismäßig stark unter seinen Folgen. Die Menschen in Barbados erleben derzeit die bisher schlimmste Dürre. Zusätzlich verschärfen sich unsere Probleme, weil wir die sehr knappe Ressource Wasser verschwenden. Das liegt an der veralteten Infrastruktur. Sie stammt größtenteils noch aus der Zeit, als Barbados britische Kolonie war. Wir müssen kreativ und gemeinsam mit unseren Finanzierungspartnern flexibel genug sein, um zeitnah praktische und nachhaltige Lösungen zu finden. Barbados möchte der EIB für ihre kontinuierliche Hilfe und partnerschaftliche Unterstützung bei der gemeinsamen Bewältigung des Problems danken. Genau das brauchen wir – echte Partner, echte Lösungen, echte Fortschritte.“
EU-Botschafterin Daniela Tramacere: „Indem wir den Wassersektor in Barbados als Team Europe unterstützen, kann die EIB dem Land eine Finanzierung zu Vorzugsbedingungen anbieten. So werden die Investitionen in eine resiliente Wasserinfrastruktur erschwinglicher, und die Schuldenlast des Landes nimmt ab. Die EU ergänzt das EIB-Darlehen durch einen Zuschuss aus Mitteln des Europäischen Entwicklungsfonds. Daran zeigt sich, dass wir den weltweiten Klimaschutz vorrangig unterstützen. Die EU ist stolz darauf, sich an diesem transformativen Projekt für den Wassersektor in Barbados zu beteiligen.“
Leodean Worrell, Leiter der Wasserbehörde von Barbados: „Der Vorstand, das Management und die Belegschaft der Wasserbehörde danken der EIB aufrichtig für ihre unermüdliche Unterstützung. Bei unserer veralteten Infrastruktur besteht enormer Sanierungsbedarf. Ohne die Hilfe von Gebern wie der EIB sind unseren Bemühungen da Grenzen gesetzt. Vor allem möchten wir Floris Vermeulen für seinen unerschütterlichen Enthusiasmus und seinen festen Glauben an unsere neue Wasserbehörde danken. Ohne Partner wie die EIB wäre es für uns erheblich schwerer, unseren Auftrag zu erfüllen – als effizienter, zuverlässiger, kostengünstiger und kundenorientierter Versorger zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung von Barbados beizutragen. Wir nehmen dieses Projekt in Angriff und agieren dabei nach unserem neuen Mantra ‚Wasser ist transparent und wir sind es auch.‘ Vielen Dank an die EIB! Wir freuen uns auf viele weitere Projekte. Im Namen der Bevölkerung von Barbados und der Wasserbehörde danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung.“
Luis Carranza, Präsident der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank CAF: „Die CAF-Finanzierung für die Sanierung der Wasserinfrastruktur von Barbados entspricht unserer regionalen Strategie und der Agenda für den Wassersektor, durch die seit 2019 drei Millionen Menschen in Lateinamerika und der Karibik besser mit Wasser versorgt werden. Mit ihrem Beitrag zeigt die CAF ihr Engagement für Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung. Das ist gerade jetzt in Barbados wichtig, wo wir in nächster Zeit die Planungskapazitäten stärken und die Zugangskosten senken wollen.“
Ein Projekt mit vielfacher Wirkung
Mit dem Geld der EIB werden rund 16 Kilometer veraltete Rohrleitungen erneuert und Wasserreservoirs und Pumpstationen repariert. Das hilft Barbados, seine begrenzten Wasserressourcen in Zeiten des Klimawandels zu schonen. Durch die Arbeiten kann das Wasserversorgungsnetz Dürren besser standhalten und verbraucht künftig auch weniger Energie. Zudem enthält das EIB-Darlehen eine flexible Komponente für die Beschaffung dringend benötigter Abwasserbehandlungsgeräte. Das Projekt wird den Inselstaat langfristig widerstandsfähiger gegenüber Pandemien wie Covid-19 machen, da es die Versorgung mit sauberem Trinkwasser verbessert, ohne die solche Krisen nicht effektiv zu bewältigen sind.
Das Darlehen wird durch eine Zinsvergütung der Europäischen Union ergänzt. Sie hilft, Barbados’ Schuldenlast zu verringern und das Land bei seinen Bemühungen um mehr Investitionen zu unterstützen, die die Klimaresilienz fördern und den Karibikstaat sozial und ökologisch stärken.
Internationale Zusammenarbeit und Entwicklungsziele
Das Projekt entspricht den Zielen der Gemeinsamen Partnerschaftsstrategie Karibik-EU und den Zielen des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den karibischen Staaten und der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten.
Zudem entspricht es den vorrangigen Einschaltungsbereichen der EIB im Rahmen des Partnerschaftsabkommens von Cotonou – die nachhaltige Entwicklung der Wasserressourcen, die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen sowie Klimaschutz, ‑anpassung und ‑resilienz. Außerdem dürfte das Projekt zu den UN-Entwicklungszielen 6 (sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) beitragen.
Die EIB in der Karibik
Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. Letztes Jahr vergab sie etwa acht Milliarden Euro für Vorhaben außerhalb der Europäischen Union. Seit die Bank in der Karibik tätig ist, hat sie für die Wirtschaft und die Entwicklung der Region insgesamt 1,6 Milliarden Euro in Form von Darlehen und Kapitalbeteiligungen bereitgestellt. In Barbados hat die EIB Projekte in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserwirtschaft und Entwicklung des privaten Sektors (kleine und mittlere Unternehmen) bisher mit insgesamt 110 Millionen Euro unterstützt.