Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) haben eine neue Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet: Länder, die mit Epidemien, Naturkatastrophen, Konflikten und anderen Notsituationen konfrontiert sind, sollen künftig noch besser unterstützt werden. Durch die Vereinbarung können beide Einrichtungen Partnerländer widerstandsfähiger machen und zu den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung beitragen. Der Fokus liegt dabei auf der östlichen und südlichen Nachbarschaft, Zentralasien und Afrika. Diesen Ländern soll geholfen werden, hauptsächlich durch Covid-19-bedingte Rückschläge zu bewältigen.
In Krisensituationen kann sich die Auftragsvergabe für Projekte zu schwierig gestalten, um rechtzeitig auf die dringenden Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren zu können. Dank der neuen Vereinbarung kann das UNDP in solchen Situationen die Auftragsvergabe für von der EIB finanzierte Projekte durchführen. Die Präsenz des UNDP in fragilen Staaten und Konfliktländern wird wesentlich dazu beitragen, dass die EIB-Finanzierungen die schwächsten Bevölkerungsgruppen erreichen und beide Einrichtungen schneller auf dringende Anfragen reagieren können.
Während der Unterzeichnungszeremonie, die online stattfand, tauschten EIB-Präsident Werner Hoyer und UNDP-Administrator Achim Steiner ihre Ansichten zu diesen schwierigen Zeiten aus.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Wir müssen koordiniert handeln, um den schwächsten Ländern aus der Covid-19-Krise zu helfen. Die EIB hat als Mitglied des Team Europe schnell auf die Gesundheitskrise reagiert, um den Weg für eine grüne und nachhaltige Erholung zu ebnen. Dieser Verfahrensrahmen ist ein grundlegender Schritt hin zu einer engeren Zusammenarbeit mit dem UNDP. Wir können so unsere jeweiligen Stärken bündeln, um in Not- und Krisensituationen, in denen der Zeitfaktor für den Schutz von Leben und Lebensgrundlagen entscheidend ist, Projekte auf den Weg zu bringen.“
UNDP-Administrator Achim Steiner: „Wir befinden uns in einer beispiellosen Krise. Millionen von Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze. Durch die Pandemie dürfte daher die globale Armut erstmals seit 1998 wieder ansteigen. Die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Covid-19 lassen sich nur durch eine schnelle, effiziente Reaktion und gezielte Finanzierungen abfedern. Dies erfordert spezifisches Know-how, das die EIB und das UNDP unseren Partnern gemeinsam anbieten können.“
Die Partnerschaft des UNDP mit der EIB ist wichtig, weil sie Covid-19-geplagten Ländern Zugang zu Finanzierungen und die Mobilisierung weiterer Mittel ermöglicht und ihnen damit hilft, künftige Krisen zu verhindern. 2016 unterzeichneten die beiden Einrichtungen eine Absichtserklärung, um gemeinsam auf globale Herausforderungen zu reagieren und ihr Know-how in Bereichen wie Migration, Klimawandel und Krisenmanagement auszutauschen.
Seither haben die EIB und das UNDP bei einer Reihe von Projekten zusammengearbeitet. Darunter fallen auch ein Projekt zur integrierten Grenzsicherung und die energieeffiziente Sanierung öffentlicher Gebäude in Armenien sowie die Wiederherstellung und der Wiederaufbau wichtiger Infrastruktur wie Schulen, Kliniken und Zentren für die Beherbergung Binnenvertriebener im Osten der Ukraine. Die beiden Einrichtungen arbeiten auch in anderen Teilen der Welt zusammen. Anfang dieses Jahres führten die EIB und das UNDP in Afrika eine große Studie durch, um besser zu verstehen, welche digitalen Lösungen dem Kontinent bei der Bewältigung der Covid-19-Krise helfen können und um einzuschätzen, welche Investitionen erforderlich sind. Die Studie mit dem Titel Africa’s digital solutions to tackle COVID-19 brachte mehr als 100 hochwirksame digitale Lösungen hervor, die die Ausbreitung von Covid-19 in Afrika eindämmen können. Dazu gehört auch eine Selbstdiagnose-App, die in 15 afrikanischen Ländern erhältlich ist.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) ist die Organisation der Vereinten Nationen, die gegen Armut, Ungleichheit und Klimawandel vorgeht. Gemeinsam mit Fachleuten und Partnern in 170 Ländern hilft das UNDP Staaten, ganzheitliche, dauerhafte Lösungen für die Erde und ihre Bewohner zu entwickeln.
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